Protocol of the Session on September 20, 2007

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Wenn die CDU erkennt, dass ein Fehler gemacht wurde, dann ist das in Ordnung, ne?)

Das war garantiert nicht der Fall, sonst hätte es ja in diesem Parlament dafür keine Mehrheit gegeben.

(Irene Müller, DIE LINKE, und Peter Ritter, DIE LINKE: Einstimmig.)

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Das zieht einfach nicht mehr, diese Argumentation.)

Ja, es gab aber von der CDU einen Änderungsantrag – Herr Ritter, das wissen Sie –, den Sie gestern zwar etwas dilettantisch kopiert haben,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und DIE LINKE – Glocke der Vizepräsidentin)

aber ansonsten gab es zum KAG große Einigkeit.

(Michael Roolf, FDP: Reden Sie doch mal zum Antrag! – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Meine Damen und Herren, ich …

Da gebe ich Ihnen mal recht.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und DIE LINKE – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Beenden Sie mal Ihren Höhenfl ug!)

Herr Abgeordneter, einen Moment bitte.

Meine Damen und Herren, ich bitte doch wenigstens die Ruhe zu bewahren, damit der Redner seinen Vortrag hier halten kann.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Er soll endlich was zur Sache sagen!)

Und ich bitte auch, die Sachlichkeit zu beachten im Hohen Hause.

Danke schön.

Bitte, Herr Kokert.

Danke schön, Frau Präsidentin.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Auch ich verstehe die Aufregung nicht.

Meine Damen und Herren der FDP, natürlich tue ich Ihnen den Gefallen gern und gehe noch auf die vier Punkte ein,

(Michael Roolf, FDP: Das ist schön.)

die Sie in Ihrem Antrag hier formuliert haben. Und da will ich gar nicht drum herumreden: Die vier Punkte, die Sie hier formuliert haben, sind zweifelsohne wichtig.

(Zuruf von Gino Leonhard, FDP)

Aber Sie vergessen dabei, dass das KAG...

Selbstverständlich. Also der Minister hat nicht alles erledigt. Der Minister hat hier einen Referentenentwurf vorgelegt, der sich derzeit in der Verbandsanhörung befi ndet. Also so ein großes Geheimnis ist das nicht mehr, wie Sie hier teilweise tun, als wenn das eine Verschlusssache ist.

(Zuruf von Michael Roolf, FDP)

Und wenn Sie diesen Referentenentwurf aufmerksam gelesen haben, dann werden auch Sie so wie wir zu dem Entschluss kommen, dass Ihre vier wichtigen Punkte – das stelle ich überhaupt nicht in Abrede – in diesem Referentenentwurf allesamt schon abgehandelt sind.

(Zuruf von Gino Leonhard, FDP)

Und ich will noch mal auf die jetzigen Regelungen im KAG hinweisen, weil auch das jetzige KAG lässt schon sehr viele Ausnahmetatbestände zu, auf die Sie in Ihrem Antrag zu Recht verweisen.

Und nicht nur Sie, meine Damen und Herren von der FDP, sind jeden Tag mit Bürgern, mit Bürgermeistern im Gespräch, sondern das möchte ich auch für unsere Fraktion behaupten, dass wir das tun. Natürlich wissen wir, dass es bei der Umsetzung, insbesondere, wenn es um die Umsetzung bei den Satzungen geht, natürlich erhebliche Probleme gibt vor Ort.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

Und deswegen will ich auch Ihre gute Absicht überhaupt nicht in Abrede stellen, die Sie mit Ihrem Antrag hatten, aber ich denke, wir sollten die vier Punkte, die Sie dort aufgeführt haben, alle nacheinander abhandeln.

(Michael Roolf, FDP: Womöglich im Ausschuss.)

Und dazu werde ich jetzt kommen, Herr Roolf.

Sie weisen ja hier darauf hin, dass man insbesondere mit den Betroffenen besonders sensibel umgehen soll.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Da habe ich viel Vertrauen zu unseren kommunalen Verwaltungen. Ich denke, da ist man das seit Jahren gewohnt, sehr sensibel mit den Bürgerinnen und Bürgern umzugehen.

(Heiterkeit bei Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Stichwort „Neustrelitz“.)

Da muss ich Ihnen auch ganz ehrlich sagen, da ist der Landesgesetzgeber natürlich schwierig dran. Was wollen wir denn hier in diesem Parlament beschließen?

(Zurufe von Dr. Armin Jäger, CDU, und Peter Ritter, DIE LINKE)

Wie soll man sensibel von hier aus mit den Bürgern umgehen? Wollen wir hier beschließen, dass die kommunalen Behörden sehr sensibel mit den Bürgern umgehen sollen? Das greift doch gar nicht bis auf die kommunale Ebene. Herr Roolf, das ist doch wirklich reine Polemik.

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE: Und warum steht das dann im Erlass des Innenministers?)

Sie sagen auch – und da gebe ich Ihnen vollkommen Recht –, die Bescheide müssen weitestgehend transparent und verständlich gestaltet sein.

(Udo Pastörs, NPD: Tolle Formulierung.)

Das fällt bei dieser schwierigen Rechtsmaterie natürlich sehr schwer. Und wir sind uns alle darüber einig, Herr Roolf, wenn es belastende Bescheide für den Bürger gibt, dann kann man Bescheide gar nicht transparent genug gestalten. Aber auch dafür hat der Innenminister in seinem Referentenentwurf klare Handlungsanweisungen gegeben. Und wenn Sie sich die mal genau angucken, dann kann man sagen, da sind gute Handlungsanweisungen dabei.

(Michael Roolf, FDP: Offi ziell kennen wir den noch gar nicht.)

Und deswegen sage ich, bei Ihrer Forderung,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Haben Sie die Annahme verweigert?)

die Bescheide müssen weitestgehend transparent und verständlich gestaltet sein, greift der Referentenentwurf des Innenministers doch schon sehr weit.