Protocol of the Session on March 28, 2007

Wenn Sie jetzt bitte zuhören und nicht dem Präsidenten hier widersprechen! Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, ich sitze hier wie ein Schiedsrichter und den Schiedsrichter hat man nicht zu kritisieren. Bitte lassen Sie das, sonst …

(Stefan Köster, NPD: Wo steht das?)

Jetzt erlasse ich einen Ordnungsruf gegen Herrn Pastörs. Es reicht.

(Udo Pastörs, NPD: Ich hab doch gar nichts gesagt. Herr Köster hat was gesagt. – allgemeine Unruhe – Raimund Borrmann, NPD: Seltsam, seltsam. – Udo Pastörs, NPD: Ich widerspreche energisch, auch wenn Sie sich hinter Ihrem Präsidentenamt verstecken. – Zuruf von Reinhard Dankert, SPD)

Dann, Herr Pastörs, haben Sie es eben noch einmal bestätigt, dass Sie mir unterstellen, dass ich mich hinter dem Präsidentenamt verstecke.

Meine Damen und Herren, wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion …

(Udo Pastörs, NPD: Nein, immer langsam, immer langsam.)

Halt, habe ich jetzt etwas übersehen? Entschuldigung. Es kommt jetzt erst einmal die Aussprache. Wir kommen zur Aussprache.

Es hat zunächst um das Wort gebeten der Abgeordnete Herr Backhaus.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mich macht das wirklich betroffen. Was Sie hier wieder loslassen, Herr Pastörs,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das ist beschämend für dieses Haus.)

ist nicht nur beschämend und es beschädigt nicht nur dieses Hohe Haus.

(Beifall Dr. Armin Jäger, CDU)

Die ganze Zeit, über die Jahre – ich weiß nicht genau, wie lange Sie schon in Lübtheen oder in dem Ort, wo Sie Ihr Haus errichtet haben, leben – versuchen Sie, die Menschen einzuschüchtern,

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

Sie versuchen Panik zu verbreiten, ja Angst zu schüren.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS)

Wenn Sie in der Region wirklich zu Hause sind, und vielleicht sind Sie es ja seit Kurzem, dann kann ich Ihnen nur sagen: Wenn man die geschichtliche Entwicklung des Standortes Lübtheen kennt, dann weiß man – das ist mein Wahlkreis, deswegen spreche ich hier auch ganz bewusst –, dass man sich zu DDR-Zeiten mit dem Thema Braunkohle und Erdgas auseinandergesetzt hat.

(Udo Pastörs, NPD: Das weiß ich auch.)

Wenn Sie das wissen, dann hätten Sie es hier ja sagen können.

(Raimund Borrmann, NPD: Hat er gesagt.)

Moment, jetzt bin ich dran.

(Dr. Wolfgang Methling, Die Linkspartei.PDS: Oho!)

Und wenn Sie sich etwas mehr mit der Geschichte auseinandergesetzt hätten, nicht nur auf die Entwicklung in Lübtheen, sondern auf die gesamte Region bezogen, dann hätten Sie gewusst, dass sich die Landesregierung in der Zeit, von der Sie gesprochen haben, nämlich von 1996 bis 1998, gerade mit dem Thema befasst hat und dass sich die SPD-Fraktion – das sage ich auch in diesem Zusammenhang – wie auch die PDS-Fraktion immer ganz klar, ganz klar und eindeutig gegen den Braunkohleabbau in Lübtheen ausgesprochen haben.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Hören Sie auf, hier irgendwelche Legenden zu entwickeln!

(Udo Pastörs, NPD: Das stimmt doch gar nicht. Das habe ich schriftlich.)

Dann hätten Sie es sagen müssen.

(Udo Pastörs, NPD: Das habe ich gesagt.)

Und dass der Wirtschaftsminister seinerzeit eine ganz klare Entscheidung getroffen hat, und zwar gegen den Abbau von Braunkohle, das hätten Sie hier auch sagen müssen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS)

Insofern arbeiten Sie wieder wie immer mit Halbwahrheiten oder mit Unwahrheiten.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, ja.)

Und wenn Sie die Koalitionsvereinbarung gelesen haben,

(Udo Pastörs, NPD: Die habe ich gelesen.)

da steht ganz klar – und das ist die Auffassung der Koalitionäre –, ich zitiere: „Ein Braunkohleabbau in der Griesen Gegend widerspricht der touristischen Entwicklung des Landes“

(Udo Pastörs, NPD: Habe ich auch gesagt.)

„und wird aus diesem Grund nicht weiter verfolgt.“

(Udo Pastörs, NPD: Ja, dann machen Sie doch einen Beschluss dagegen!)

Damit ist klar: Für diese Landesregierung gilt – es ist ein Vertrag, ein Koalitionsvertrag –, dass der Abbau von Braunkohle am Standort Lübtheen nicht weiterverfolgt wird.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, CDU und Linkspartei.PDS)

Nehmen Sie das zur Kenntnis!

Herr Backhaus, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Pastörs?

Nein, jetzt nicht und außerdem möchte ich Ihnen am liebsten sowieso nicht antworten.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Ich habe das miterlebt und ich sage das an dieser Stelle auch, Herr Pastörs, ich passe auf. Hier, da droht er mir schon wieder. Das kenne ich schon.

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

Ja, passen Sie auf, haben Sie gesagt.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Das kenne ich noch aus dem Wahlkampf.)

Ja, ich kenne das auch