Protocol of the Session on May 19, 2011

Diesen Teil der Antwort erachte ich als problematisch.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja.)

Er ist sehr offen formuliert, schon weil die Landesregierung die Fragen der stationären Versorgung in den vergangenen fünf Jahren doch sehr lax gehandhabt hat. Es wurden zum Teil sehr nach Gutsherrenart Krankenhäuser zugelassen. Ich erinnere an die Ausschussdrucksache 5/536, da wird auf einige Details eingegangen. Insofern, denke ich, ist die hier in Rede stehende Vereinbarung, die vorerst bis zum 31.12.2011 gilt, bisher nicht fortgeschrieben worden. Das müssen wir einfach zur Kenntnis nehmen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Die Verhandlungen laufen aber.)

Es kann zum Beispiel sein, dass von den Kassen der Versorgungsvertrag aufgekündigt wird, dass man hier nicht bereit ist, im Rahmen dieses Vertrages die Versorgung fortzuschreiben. Die Kassen könnten also den Versorgungsvertrag aufkündigen. Die Landesregierung könnte darauf verweisen, dass in der Nähe von Anklam, das war auch heute den Ausführungen der Ministerin zu entnehmen, andere große Krankenhäuser sind. Wir haben die Verwaltungsmodernisierung vor der Tür stehen und

wissen nicht, wie das Verfassungsgericht endgültig entscheidet. Und dann hat der Großkreis ja doch eine Vielzahl von Krankenhäusern, wo durchaus gesagt werden könnte, so, wie wir es heute gehört haben, im Durchschnitt ist die kinderärztliche Versorgung gesichert. Aber Sie kennen ja die Sache mit dem Durchschnitt, ich will das auch nicht weiter erläutern.

Wie gesagt, die Situation der Elternhäuser

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

der dort behandelten Kinder …

Herr Nieszery, ja, das können Sie sich gern anhören.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nee, das ist wirklich schrecklich, wie die ehemalige Sozialministerin so einen Blödsinn erzählt.)

Das ist weder sentimental noch …

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Diese Vereinbarung gilt doch noch.)

Ja, das finde ich sehr gut. Ich stehe zu meinen Vereinbarungen, auch zu denen, die wir 2004 und 2005 geschlossen haben.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Diese Vereinbarung gilt doch noch.)

Weil ich zu dieser Vereinbarung stehe,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was erzählen Sie denn da?)

weil auch mein Abgeordnetenkollege Ritter

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nehmen Sie das doch mal zur Kenntnis!)

zu dieser Vereinbarung steht,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das kann doch wohl nicht wahr sein!)

haben wir ein Interesse daran, so, wie es im Antrag formuliert ist,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist unmöglich, was Sie da abliefern!)

dass diese weitergeht. Denn, ich möchte es noch mal sagen, Eltern von Kindern in

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, schüren Sie jetzt auch noch ein paar Ängste, genau! Das ist würdig für eine ehemalige Sozialministerin.)

dieser sozialen Situation sind lange Wege zum Krankenhaus nicht zumutbar.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen DIE LINKE und FDP – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Mann, Mann, Mann!)

Kinderärzte sind Mediziner, die auch eine große sozialpolitische Verantwortung haben. Dr. Seidel, der Chefarzt der Kinderklinik, arbeitet sehr eng mit den ortsansässigen niedergelassenen Kinderärztinnen zusammen. Es gibt in Anklam zwei Kinderärztinnen.

(Angelika Peters, SPD: Ist das die Möglichkeit!)

Das ist eine Zusammenarbeit, die vor allem im Interesse der Kinder gestaltet ist. Darum sollte es auch gehen.

(Zuruf von Angelika Peters, SPD)

Der Antrag sieht vor – und darauf beziehe ich mich jetzt –, dass die Landesregierung sich dafür einsetzen

soll, die kinderärztliche Betreuung in Anklam über den 31.12.2011 hinweg fortzusetzen, sei es im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung, also einer Verlängerung der Vereinbarung, oder eben auf andere Weise. Dieser Auftrag, kinderärztliche Versorgung in Anklam sicherzustellen, ist Anliegen des Antrages, den ich unterstütze, was auch die vielen Kleinen Anfragen meines Kollegen Ritter, der heute leider nicht zugegen sein kann und sonst in dieser Angelegenheit auch sehr gern gesprochen hätte, und von mir zeigen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen DIE LINKE und FDP – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Kläglicher Beitrag.)

Danke schön, Frau Dr. Linke.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Andrejewski von der Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es hülfe der Anklamer Kinderstation natürlich gar nichts, wenn der jetzige Landtag und die jetzige Landesregierung, wie im Antrag gefordert, sich für sie aussprechen würden. In vier Monaten sind die weg als Institution und der neue Landtag und die neue Landesregierung wären dadurch in keiner Weise gebunden. Allerdings hat die SPD in Gestalt der Sozialministerin durch ihr arrogantes Abbügeln dieses Antrages ganz klar gezeigt, dass ihr die Kinderstation in Anklam scheißegal ist.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Man muss ihr allerdings zugutehalten, dass sie nicht zu einem Trick gegriffen hat, sondern ganz ehrlich erklärt hat, wo die Reise hingehen wird.

Und so eindrucksvoll wie die Unterschriftensammlung auch war in Anklam, unmittelbar vor einer Landtagswahl bestand nie eine reale Gefahr, dass die Kinderstation geschlossen wird.

(Zuruf von Angelika Peters, SPD)

So etwas wird grundsätzlich immer nach der Wahl gemacht, selbstverständlich, in diesem großartigen politischen System. Nach der Landtagswahl folgen in Mecklenburg-Vorpommern drei Jahre ohne Wahlen bis zu den Gemeindevertreterwahlen 2014. Wäre die Wahl in BadenWürttemberg erst in drei Jahren gewesen, als Fukushima sich ereignete, dann hätte Frau Merkel nie im Leben den Atomausstieg verkündet, sondern sie hätte auf Vergesslichkeit und Zeit gespielt

(Udo Pastörs, NPD: Natürlich.)

und gehofft, dass das alles schon wieder längst begraben gewesen wäre.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

In diesen drei Jahren sind keine Grausamkeiten zu erwarten, in diesen drei Jahren ist freie Bahn. Das Einzige, was Politiker fürchten, sind Wahlen, keine Unterschriftensammlungen und auch keine Demonstrationen. Die Frage ist, wie kann eine Regierung, die drei Jahre lang vor Wahlen sicher ist, daran gehindert werden, die Kinderstation in Anklam kaputtgehen zu lassen, woran sie ein Interesse hat, denn sie hat die grundsätzliche Ausrichtung, den ländlichen Raum kaputtgehen zu lassen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Was reden Sie da denn für einen Quatsch?!)

nach und nach ausbluten zu lassen.

(Udo Pastörs, NPD: Das sagt sie ja auch. Das sagt sie ja auch. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Und das Einzige, wovor sie Angst hat, das wäre, dass die massive Unzufriedenheit der Leute in Anklam den bösen Rechten zugutekommen könnte, der NPD.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ach, wissen Sie, Sie sind doch harmlos.)