Protocol of the Session on November 18, 2010

Herr Pastörs, Sie wissen, dass Sie meine Hinweise nicht zu kommentieren haben. Sie haben schon Wortentzug.

(Udo Pastörs, NPD: Das habe ich absolut vergessen.)

Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ein weiteres Verhalten Ihrerseits dazu führen wird, dass ich Sie hier insgesamt ausschließen muss.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Guter Vorschlag.)

Wir sprechen hier zu einem Antrag, wo es um Pressefreiheit geht, wo der Landtag erklären soll, dass er jegliche Einflussnahme auf die Medien und auf eine freie Berichterstattung unterlässt. Und ich stelle die Frage, warum der Bürgermeister, ein SPD-Bürgermeister, diese Worte, ohne Kommentar übrigens auch, er hatte sich dann an die Zeitung gewandt und die haben gesagt, wir drucken so was nicht ab,

(Udo Pastörs, NPD: Das ist die Freiheit.)

und ich stelle die Frage: Warum ist dies so? Ist das, was der Bürgermeister sagt, so schlimm?

Ich sehe, die Zeit ist abgelaufen, meine Damen und Herren.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sehr gut. Ihre Zeit ist abgelaufen.)

Die Bürger im Land stellen fest, dass Ihre Zeit auch abgelaufen ist.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ihre Zeit ist abgelaufen.)

Wir, die nationale Opposition, werden in diesem Land Freiheit für die Bürger,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ihre Zeit ist abgelaufen.)

Freiheit in der Presse herstellen, und wenn es notwendig ist, dass Sie aus den Parlamenten gekegelt werden müssen.

(allgemeine Unruhe – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Sie sind Diktatoren.

Herr Köster!

Herr Dr. Born, ich danke Ihnen...

Herr Köster, Ihre...

... für Ihre Ausführungen. Sie haben gezeigt, dass wir in einer …

(Der Abgeordnete Stefan Köster beendet seine Rede bei abgeschaltetem Mikrofon.)

Herr Köster, Ihre Zeit war um.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Um das Wort hat noch einmal gebeten der Abgeordnete Herr Dr. Born von der Fraktion der CDU.

(Udo Pastörs, NPD: Wer waren denn die Redakteure in der BRD nach ’45? – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Gut, dass das alles im Protokoll festgehalten wird.

(Heinz Müller, SPD: Sehr richtig. – Zurufe von Dr. Armin Jäger, CDU, und Michael Andrejewski, NPD)

Jemand, der in der Nachfolge der schlimmsten Diktatur geistig steht, der bezeichnet den freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat hier eben unwidersprochen von seiner Truppe als Diktatur.

(Stefan Köster, NPD: Das ist eine Diktatur, natürlich. – Udo Pastörs, NPD: Meinungsdiktatur. – Stefan Köster, NPD: Das ist eine Diktatur von wenigen.)

Das ist gut, dass wir das hier vernehmen.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, ja.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, nur so viel: Man sieht hier, welche Denkweise vorherrscht, wenn der SPD vorgeworfen wird, dass sie nicht zu Stellungnahmen eines Bürgermeisters sich äußert. Ja, das ist ganz einfach, weil diese Parteien demokratische Parteien sind.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Und da herrscht Meinungsäußerungsfreiheit. Und da erträgt man auch Meinungen,

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

selbst wenn sie abartig sind.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Udo Pastörs, NPD: Und Sarrazin im Ausschlussverfahren. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Und da erträgt man auch Meinungen, wenn sie möglicherweise gar abartig sind.

(Udo Pastörs, NPD: Abartig! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Und wenn Sie hier auf Herrn Sarrazin verweisen, das zeigt wieder einmal, was Sie für ein Demokratieverständnis haben, wenn Sie sagen, der wird ausgeschlossen. Dafür gibt es ein Verfahren,

(Stefan Köster, NPD: Das zeigt Ihre Geisteswelt.)

ein rechtsstaatliches Verfahren. Und er hat alle Rechtsmittel, falls ein Ausschluss ausgesprochen werden sollte.

(Udo Pastörs, NPD: Und Sie drohen mit Ausschluss, wenn man was Falsches sagt. – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Aber Sie machen es ja umgekehrt, Sie wollen ja Verdächtigte – das haben wir ja mehrfach gehört – schlicht mit der Todesstrafe aus dem Verkehr ziehen.

(Udo Pastörs, NPD: Ach, was sind Sie für ein Träumer?!)

Und das ist eben der Unterschied zu demokratischen Parteien, dass man sich dort auseinandersetzen muss mit demokratischen Mitteln.

(Udo Pastörs, NPD: Du, du! Wenn du das noch einmal machst, dann schließen wir dich aus!)

Und wenn Sie den Artikel des „Nordkurier“ nun als Beleg nehmen, dass der Innenminister etwas ganz Böses getan hätte, dann ist genau dieser Artikel ein Beweis dafür, dass hier jeder Journalist

(Zurufe von Dr. Armin Jäger, CDU, und Barbara Borchardt, DIE LINKE)

nach seinem eigenen Verständnis berichtet und kommentiert, wie er es für richtig hält.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Zuruf von Stefan Köster, NPD)