Protocol of the Session on November 18, 2010

die die Grünen und der NABU auf Rügen machen, ist öffentlich anzuprangern.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und FDP)

Das darf nicht so weitergehen.

(Zuruf von Rudolf Borchert, SPD)

Die Menschen auf Rügen haben ein Recht darauf,

(Irene Müller, DIE LINKE: Sehr richtig. – Zurufe von Barbara Borchardt, DIE LINKE, und Birgit Schwebs, DIE LINKE)

in großen Teilen,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

mit 99,55 Prozent, zu sagen, wir wollen sie aber. – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und FDP – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Danke, Herr Timm.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete und Fraktionsvorsitzende der FDP Herr Roolf.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Oh! Der macht jetzt ein Bürgerbegehren auf Rügen. – Birgit Schwebs, DIE LINKE: Das dauert zu lange.)

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Kollege Timm hat sehr eindrucksvoll gezeigt, warum es sinnvoll ist, aus der Nichtöffentlichkeit der verschlossenen Tür eines Verkehrsausschusses dieses Thema in die Öffentlichkeit des Parlamentes zu bringen.

(Angelika Peters, SPD: Das ist doch längst in der Öffentlichkeit.)

Das ist die Antwort in Richtung der Kollegen der LINKEN: Genau deshalb, weil wir zum 736. Mal von uns nicht öffentliche Ausschüsse haben, brauchen wir die öffentliche Debatte im Parlament.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Birgit Schwebs, DIE LINKE: Aber das ist doch Unsinn. Die Position ist doch bekannt, Herr Roolf.)

Und dann, denke ich, sollten die Zuschauerinnen und Zuschauer und auch die Abgeordneten für sich

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

einfach mal selber eine Entscheidung treffen. Wir haben gehört, seit zehn Jahren arbeiten wir gemeinsam mit den Naturschutzverbänden am Planfeststellungsverfahren. Seit zehn Jahren ist jeder Minister, jedes Ministerium in Mecklenburg-Vorpommern, jeder Betroffene und jeder, der sich engagiert, gemeinsam mit den Umweltverbänden dabei, eine Problemlösung hinzubekommen.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Die ja offensichtlich nicht funktioniert hat.)

Zehn Jahre haben Naturschutzverbände die Möglichkeit gehabt, aufgrund unseres rechtsstaatlichen Verfahrens und unserer rechtsstaatlichen Systeme sich inhaltlich einzubringen.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Und das haben sie getan. – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Und wer nach zehn Jahren partnerschaftlicher Angebote

(Heinz Müller, SPD: Ich muss auch mal wieder reden.)

und gemeinschaftlichem Vorgehens

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Ach ja!)

es am letzten Tag seiner Frist unternimmt, eine Klage ohne Begründung einzureichen,

(Angelika Peters, SPD: Aber da müssen Sie doch nicht uns jetzt dafür in Haftung nehmen.)

wie ich dessen Handeln bewerten soll,

(Zuruf von Birgit Schwebs, DIE LINKE)

das soll jeder Bürger in Mecklenburg-Vorpommern selber entscheiden.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Wer zehn Jahre mitgearbeitet hat, stellt sich ein Armutszeugnis aus, dass er am letzten Tag nicht mal in der Lage ist, seine Klage zu begründen.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Das ist ja vielleicht auch ein Armutszeugnis für die andere Seite, dass sie nicht beachtet wurde.)

Oder er will seine Klage vielleicht gar nicht begründen.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Er will die Klage gar nicht begründen, weil er möglichst viel auf dem Basar der Begehrlichkeiten an zusätzlichen Dingen für sich erreichen will. Das ist dann aber noch verwerflicher, weil dann entzieht er sich dem Rechtsstaat und fängt an, wie auf einem sogenannten jüdischen Basar seine eigenen Interessen zu vertreten

(Irene Müller, DIE LINKE: Bitte? – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Das ist ja eine Verunglimpfung!)

und nicht mehr die Interessen der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Zuruf von Birgit Schwebs, DIE LINKE)

Meine Damen und Herren, wenn ich mir dann auch unsere Situation anschaue,

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Die FDP ist nur für den Rechtsstaat, wenn sie ihn braucht.)

sagt der Minister zu recht,...

(allgemeine Unruhe)

Geht auch ein bisschen Ruhe?

(Glocke des Vizepräsidenten)

... ein Gericht in Leipzig wird über diese Klage entscheiden. Ich denke mal, Herr Minister, Sie stimmen mir zu, dass sich deutsche Gerichte nicht von Herrn Leonhard beeinflussen lassen werden. Deutsche Gerichte werden ihre Entscheidungen treffen, ob Herr Leonhard etwas sagt oder ob er nichts sagt. Oder sehen Sie das anders? – Das ist sehr schön. Okay.

Dann sind wir bei der Situation, dass wir ein Gerichtsurteil erwarten. Und das, was der Kollege Timm eben sehr eindrucksvoll geschildert hat, ist, dass es eine Signalgebung hier aus dem Landtag – was macht ihr da oben –, eine Signalgebung geben muss, wie wir mit diesem für die Menschen auf der Insel Rügen so wichtigen Projekt umgehen.

(Zuruf von Angelika Peters, SPD)

Und eine Signalwirkung ist