Protocol of the Session on October 14, 2010

auch das Thema Trinken. Dabei geht es gar nicht darum. Es geht darum, man hat kein Geld in der Kasse und will keine bedarfsgerechten Ermittlungen anstellen. Das ist der Punkt dabei.

(Toralf Schnur, FDP: Ja, ja.)

Und das, sage ich mal, darf man auf der Bundesebene nicht durchgehen lassen.

Auch das geplante Bildungspaket von 12,50 Euro im Monat ist doch so gut wie nichts. Das ist so gut wie nichts,

(Gino Leonhard, FDP: Ja, was wollen Sie denn? – Toralf Schnur, FDP: Was wollen Sie denn?)

wenn wir uns die Situation ansehen.

(Toralf Schnur, FDP: Ja, richtig.)

12,50 Euro sind so gut wie nichts, eine Mogelpackung,

(Zuruf von André Specht, CDU)

denn angemessene Bildung kann darüber nicht sichergestellt werden.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Schulstarterpaket doppelt verkauft.)

Das ist der Punkt: Das Schulstarterpaket ist gleich zweimal verwurstet worden. Das hat man sich im Grunde da schön reingerechnet und dann noch mal obendrauf, und mit Lächeln im Gesicht hat man gesagt,

(Toralf Schnur, FDP: Ja, ja.)

wir haben den großen Wurf gemacht. So ist es.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Herr Schnur, wir beide haben das gleiche Redekonzept. – Toralf Schnur, FDP: Ja, das glaube ich. – Deswegen wird es aber nicht richtiger. – Helmut Holter, DIE LINKE: Doch, doch!)

Einen Zuschuss zum Mittagessen, das halte ich für eine gute Maßnahme.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der CDU und FDP – Zuruf von Gino Leonhard, FDP)

Also wir finden es gut und richtig, dass Kinder ein gesundes Essen in der Schule zur Verfügung gestellt bekommen.

(Toralf Schnur, FDP: Das steht aber ganz zufällig drin im Gesetz.)

Nur, das kommt natürlich auch nur den Kindern zugute, wo die Schulen über eine Kantine verfügen. Da, wo sie nicht über eine Kantine verfügen, ist das mit dem Mittagessen schlecht.

Noch mal: Hier muss deutlich nachgelegt werden, auch in die Infrastruktur. Wir unterstützen die Bundesregierung dabei, zu sagen, wir wollen, dass alle Kinder, die letztendlich darauf angewiesen sind, ein gutes Mittagessen bekommen,

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

aber Infrastruktur muss mitfinanziert werden.

(Zuruf von Toralf Schnur, FDP)

Es fällt uns auch noch die eine oder andere Sache ein, die man beim Thema Bildungspaket tunlichst berücksichtigen sollte.

(Toralf Schnur, FDP: Aber Sie haben Ihr Bildungspaket im Keller, oder was?!)

Noch mal im Ergebnis: Keine Zustimmung zu dem Antrag, denn das ist unsere Position. Aber so, wie das auf der Bundesebene laufen soll, kann es nicht laufen.

(Toralf Schnur, FDP: Doch, doch!)

Wir pochen darauf, dass die Anforderungen, die uns das Bundesverfassungsgericht aufgegeben hat, im Detail eingelöst werden.

(Toralf Schnur, FDP: Schlaft weiter!)

Ich kann Ihnen nur raten, werden Sie auf der Bundesebene vorstellig und weisen Sie darauf hin, ansonsten sind die nächsten Verfassungsbeschwerden schon in der Pipeline.

(Toralf Schnur, FDP: Ja, ja.)

Nicht, dass Ihnen das in Bälde wieder um die Ohren gehauen wird,

(Rudolf Borchert, SPD: So ist es.)

das wollen wir doch alle nicht.

(Toralf Schnur, FDP: Nein, nicht uns wieder, sondern euch.)

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Helmut Holter, DIE LINKE: Ja, ja, Herr Heydorn.)

Danke, Herr Heydorn.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Schnur von der Fraktion der FDP.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist schon unglaublich, wie hier die Fakten verdreht werden

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ja, es wird nur die Wahrheit auf den Tisch gelegt.)

und versucht wird, uns zu unterstellen, dass wir ein verfassungswidriges Gesetz erstellt hätten. Man sollte ja vielleicht einfach noch mal so in die Historie gucken, Herr Heydorn, auch wenn es schwerfällt.

Meines Erachtens waren die Gesetzgeber für Hartz IV die SPD und die Grünen,

(Marc Reinhardt, CDU: Sehr richtig, sehr richtig.)

und keine andere Partei, um das mal ganz deutlich zu sagen.

(Rudolf Borchert, SPD: Aber davon wird das heutige Gesetz nicht besser.)

Und wenn ich mir dann Ihr Argument angucke, Ihr Argument …

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wir reden aber konkret über die Regelsätze.)

Natürlich haben wir zugestimmt, weil der Weg in die richtige Richtung zeigte. Wir haben aber von Anfang an gesagt, Frau Ministerin, auch das können Sie nicht ignorieren, dass das Gesetz an sich handwerklich Pfusch war – ich zitiere mal unseren Bundesvorsitzenden –, „aber der Weg in die richtige Richtung geht“.