Protocol of the Session on July 9, 2010

Erzählen Sie doch nicht immer so einen Unsinn! Sie verwechseln wieder alles. Sie haben irgend so einen Schalter im Kopf, wenn Sie in den Landtag gehen, stellen Sie auf „Vernebeln“, und wenn Sie rausgehen, hoffe ich, dass Sie nicht vergessen, diesen Knopf wieder auf „Normal“ zu stellen, sonst kommen Sie mit dem Straßenverkehr nicht mehr zurecht.

(Angelika Peters, SPD: Das wäre doch nicht schlecht.)

Und deswegen, weil Sie immer so weit nach rechts drängen im Straßenverkehr, passen Sie mal auf, dass Sie nicht heute Nachmittag im Straßengraben landen!

(Udo Pastörs, NPD: Ach, wie lustig!)

Und wir werden ruhig und ganz gelassen

(Udo Pastörs, NPD: Ach, ist das originell, was Sie da alles sagen!)

weitermachen mit einer vernünftigen Finanzierung unseres öffentlichen Rundfunks. Und ich bekenne das noch einmal, weil Sie es infrage stellen: Für mich ist dieses duale System ein Garant für die Demokratie,

(Raimund Frank Borrmann, NPD: Für euer System, ja. Da haben Sie recht.)

und nur deswegen greifen Sie es an.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

Vielen Dank, Herr Dr. Jäger.

Das Wort hat jetzt noch einmal der Abgeordnete Herr Köster für die Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Zunächst einmal möchte ich schon ankündigen, ich beantrage hiermit im Namen meiner Fraktion namentliche Abstimmung.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Herr Dr. Jäger, Sie haben gerade mit Ihren letzten Sätzen bewiesen, dass Sie keine Ahnung haben. Burkhardt Müller-Sönksen, der medienpolitische Sprecher der FDP, fordert eine Medienkopfpauschale.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, in diesem Land kann jeder alles fordern.)

Ja, insofern habe ich doch recht, indem ich sage, die FDP, der medienpolitische Sprecher der FDP, fordert eine Kopfpauschale. Sie haben gesagt, das ist unrichtig. Sie haben keine Ahnung.

(Toralf Schnur, FDP: Herr Köster, das ist hier kein Parteitagsbeschluss.)

Herr Dr. Jäger, es ist an der Zeit, dass auch die zuständigen Gremien, also auch dieser Landtag, endlich die Diskussion führen, ob und wie die GEZ-Gebühr und ihr baldiger Nachfolger vollkommen abgeschafft werden.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Die Landesregierung kann beispielsweise die Einführung einer Kodierung der öffentlich-rechtlichen Sendungen im Ministerpräsidentenklub anregen sowie den Vertrieb der notwendigen Decoder über die GEZ organisieren. Hierdurch könnte die Zwangsgebühr endlich abgeschafft werden.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Für den Rundfunk kann weiterhin eine Gebühr erhoben werden oder auch aus Steuermitteln finanziert werden. Dann würde vielleicht endlich auch einmal der ausufernden Bezahlung der Führungsriege sowie der angeblichen Medienstars begegnet werden. Denn es ist leider so, dass viele Schauspieler und vor allem viele Beschäftigte, die vom Publikum nicht wahrgenommen werden – wie Kameraleute, Techniker und viele, viele andere Beschäftigte –, mit niedrigen Gagen, die kaum zum Leben, geschweige für die Gründung einer Familie ausreichen, ihr Dasein fristen müssen. Gleichzeitig kassieren aber sogenannte Stars rücksichtslos ab: unsere Gebühren.

So ist die Realität, Herr Dr. Jäger. Dagegen hat die Politik bislang überhaupt nichts gemacht.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Genauso wie im Spitzensport, wo die Gehälter der Sportler in keinem natürlichen Zusammenhang mit der Leistung mehr stehen, ufert das auch im Medienbereich aus.

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Über unseren Antrag hinausgehend fordert die NPDFraktion die vollständige, komplette Abschaffung der GEZ.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Es kann allerdings nicht sein, wie es von den Liberalextremisten der FDP gefordert wird,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion der SPD)

eine Medienkopfpauschale von 10 Euro je Erwachsenem einzuführen. Der FDP steigt offenbar einiges viel zu stark in den Kopf.

(allgemeine Unruhe)

Aber nicht nur im Hinblick auf die GEZ muss sich dringend etwas zum Wohle der Bürger ändern. Es muss also nicht nur die Abzocke beendet werden, es muss sich auch deutlich der Inhalt in den Sendungen, im Programm der öffentlich-rechtlichen Anstalten ändern. In den letzten Jahrzehnten haben vor allem auch die öffentlichrechtlichen Sender die Informationspflicht, welcher sie unterliegen, in eine Berichterstattung umgewandelt. Das bedeutet also, dass die Zuschauer und die Zuhörer nicht mehr über die unterschiedlichen Geschehnisse wahrheitsgetreu und wertfrei informiert werden.

(Udo Pastörs, NPD: Nachweislich.)

Stattdessen wird gerade im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen einseitig und zensiert über Geschehnisse berichtet, damit die Zuhörer und Zuschauer nur das zu hören

(Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

oder/und zu sehen bekommen, was die politische Klasse und Lobbyverbände wünschen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Denn diese genannten Gruppen, die politischen Parteien im Bundestag und die Lobbyverbände,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

bilden die unterschiedlichen Rundfunkräte und andere Gremien und bestimmen das, was gesendet wird.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Völlig abwegig.)

Auch aus diesen Gründen schalten immer weniger Bürger

(Dr. Armin Jäger, CDU: Völlig abwegig. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

die öffentlich-rechtlichen Sender ein. Denn auch die öffentlich-rechtlichen Sender sind seit Jahren mit Klamauksendungen aus dem In- und Ausland überfrachtet.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, Hollywood.)

Hochklassige Sendungen,

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

die auch unsere Kultur ausreichend berücksichtigen, werden kaum noch gesendet.

(Zuruf von Toralf Schnur, FDP)