Protocol of the Session on December 14, 2005

(Unruhe bei Wolfgang Riemann, CDU – Dr. Armin Jäger, CDU: Oho! Oho!)

mehr Masse als Klasse.

(Heiterkeit und Unruhe bei einzelnen Abgeordne- ten der CDU – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Die von der CDU-Fraktion gewollte positive Neuausrichtung der Politik in Mecklenburg-Vorpommern auf Familie, Bildung, Wirtschaft, Arbeit und aktive Bürgergesellschaft

(Rainer Prachtl, CDU: Wird verhindert! Wird verhindert!)

ist an Ihren Anträgen nur schwer erkennbar.

(Beifall Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS – Dr. Ulrich Born, CDU: Sie haben die Beschlüsse nicht gefasst, die erforderlich waren. – Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

An drei exemplarischen Beispielen möchte ich auf die CDU-Anträge eingehen.

(Wolfgang Riemann, CDU: 73! – Egbert Liskow, CDU: Genau!)

Die CDU-Fraktion beantragte zum Beispiel, dass lediglich das Haushaltsjahr 2006 beraten wird und die Ansätze für 2007 nicht beraten, sondern an die Landesregierung zurücküberwiesen werden. Das heißt, es wird ein Doppelhaushalt abgelehnt

(Dr. Armin Jäger, CDU: Natürlich!)

mit der Begründung, dass es zweckmäßiger wäre, einen Einzelhaushalt für 2006 aufzustellen, weil es für 2007 zu viele Unsicherheiten auf der Einnahmeseite gibt aufgrund fehlender Entscheidungen zur Höhe der Mittel aus der neuen EU-Förderperiode und der noch nicht entschiedenen bundespolitischen Reformvorhaben im Steuerbereich.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja. – Vincent Kokert, CDU, und Egbert Liskow, CDU: Genau.)

Ich gebe zu, dieser Antrag erfüllt zumindest Ihren Anspruch, konkret zu sein.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

Andererseits ist er allerdings inkonsequent, weil die CDU-Fraktion in allen von ihr gestellten Änderungsanträgen – einige Kostproben haben wir da noch – zu den Einzelplänen auch das Haushaltsjahr 2007 einbezogen hat.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja sicher, weil Sie nicht den Mut haben, das zu lassen. – Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU: Wieso?! Das wurde doch abgelehnt. Dann machen Sie doch!)

Das war für uns im Finanzausschuss zumindest etwas irritierend.

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Dr. Armin Jäger, CDU: Na, das kann ich Ihnen gleich erklären, Herr Borchert! Das ist einfach.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, der oben genannte Antrag ist aus meiner Sicht nicht sachgerecht

(Dr. Ulrich Born, CDU: Wieso?!)

und nicht im Interesse unseres Landes.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Oh! – Dr. Armin Jäger, CDU: Wieso?!)

Warum?! Die Landesregierung hat sich bei der Mittelveranschlagung zur neuen EU-Förderperiode an den Entwurf der finanziellen Vorausschau der Kommission gehalten und hat nach einer Grobschätzung von circa 90 Prozent der Mittel der laufenden Förderperiode die Mittelansätze für 2007 vorgenommen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja. – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Aufgrund der fehlenden Konkretisierung hinsichtlich der Mittelausstattung und Mittelverteilung sowie der nicht abschließenden Datenlage zur Beurteilung der Förderfähigkeit und Förderbedürftigkeit der einzelnen Fördergebiete ist die Prognose einerseits vorläufig, aber andererseits auch alternativlos, Herr Liskow. Ob die Frage, 80 oder 90 Prozent, dann noch zu entscheiden ist, sei einmal dahingestellt, denn Ihr Antrag sah ja generell vor, 2007 nicht zu veranschlagen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, sicher! – Egbert Liskow, CDU: Ja. – Zuruf von Andreas Petters, CDU)

Es liegt bis heute kein entsprechender Beschluss des Europäischen Rates vor, sondern nach wie vor ist nur der Kommissionsvorschlag Verhandlungsgegenstand. Soweit sich gravierende Änderungen hinsichtlich der Einnahmen aus den EU-Finanzinstrumenten ergeben, werden diese gegebenenfalls – davon gehen wir aus – durch einen Nachtragshaushalt für das Jahr 2007 zu berücksichtigen sein.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Tatsache – H err Liskow und Kolleginnen und Kollegen der CDU – objektiv eingeschränkter Haushaltswahrheit für 2007 rechtfertigt nicht den Verzicht auf die Vorteile eines Doppelhaushaltes für 2006/2007. Unsere Vorgehensweise entspricht im Übrigen der Praxis anderer Bundesländer, und zwar auch der CDU-geführten Bundesländer.

(Wolfgang Riemann, CDU: Auch der SPD-geführten wie Brandenburg?! – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Nun gehen Ihnen nach der Erkenntnis, dass andere Länder, auch CDU-geführte Länder, das genauso machen wie Mecklenburg-Vorpommern, anscheinend die Argumente aus.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Nö!)

Das war mein erster Gedanke, Herr Jäger, als ich Ihre Pressemeldung von gestern kurz nach 12.00 Uhr las.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Warum?!)

Jetzt soll ja nach Ihrer Meinung der Haushaltsentwurf für 2007 angeblich unseriös sein,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, das ist er auch.)

weil am 17. September nächsten Jahres ein neuer Landtag gewählt wird

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig.)

und erst dieser den neuen Haushaltsplan für 2007 beschließen möge.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Richtig. – Egbert Liskow, CDU: Auch, auch.)

Jetzt wird wohl nicht mehr der noch ausstehende Beschluss des Europäischen Rates hier ins Kalkül gezogen,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Nur! – Egbert Liskow, CDU: Nein, nein.)

sondern trotz des Landtagswahltermins eine neue Debatte aufgemacht.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Wir sind ja nicht nur Rechenmeister.)

Ich will Ihnen Folgendes noch einmal in Erinnerung bringen:

(Dr. Armin Jäger, CDU: Na dann! – Harry Glawe, CDU: Na dann los!)

Trotz des Landtagswahltermins im Herbst 2002 beschloss der Landtag am 12. Dezember 2001 den Doppelhaushalt für die Jahre 2002/2003.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Jo!)

Insofern wird mit dem vorliegenden Haushalt für 2006/2007 kein Präjudiz geschaffen. Im Gegenteil, denn einen Nachtragshaushalt für 2007 wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit geben. Der Vorteil des heutigen Beschlusses über den Doppelhaushalt 2006/2007, das haben auch alle anderen Bundesländer erkannt, liegt klar auf der Hand. Es gibt auch nur noch ganz wenige Länder, die einen Einzellandeshaushalt verabs c h i e d e n.

Und was ist das Entscheidende, meine Damen und Herren? Ohne Einschränkungen durch eine vorläufige Haushaltsführung, dem so genannten Vorschaltgesetz,

können ab 01.01.2007 weiter Ausgaben getätigt und Verpflichtungen eingegangen werden.