Protocol of the Session on April 24, 2002

Nun ist es bei Ärzten ja so, dass sie noch bis zum 68. Lebensjahr arbeiten dürfen. Wir haben noch etwas Zeit, aber das Problem drückt. Die Kassenärztliche Vereinigung hat schon des Öfteren in der Öffentlichkeit darauf hingewiesen.

(Andreas Bluhm, PDS: Haben Sie denn eigentlich Vorschläge?)

Ja, die Vorschläge werde ich Ihnen morgen präsentieren. Haben Sie Geduld, meine Damen und Herren!

(Andreas Bluhm, PDS: Ah ja.)

Wer war das hier? Herr Bluhm, natürlich. Das ist ja klar.

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der PDS)

Den Vorschlag kriegen Sie morgen.

(Dr. Gerhard Bartels, PDS: Das ist ja ein Kindergarten.)

Wichtig ist, dass auch im Bereich der Krankenhäuser der akute Arztmangel beseitigt wird,

(Wolfgang Riemann, CDU: Tagesordnungspunkt 20, Herr Bluhm.)

denn es fehlen immerhin 198 Assistenz- und Facharztstellen in diesem Bereich in Mecklenburg-Vorpommern. Da hätte ich mir auch Aussagen in diesem Bericht dazu gewünscht. Nur das ist ein bisschen kritisch und das passt Ihnen nicht. Es ist ja kurz vor der Wahl. Da kann man so etwas nicht reinschreiben.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Nicht so böse, Herr Glawe! – Zurufe von Volker Schlotmann, SPD, und Annegrit Koburger, PDS)

Das verstehe ich auch ein bisschen. Regen Sie sich doch nicht auf, meine Damen und Herren!

Wir kommen jetzt zur Pflege.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Aber nicht wieder so böse!)

Davon verstehen Sie vielleicht ein bisschen mehr.

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Die häusliche Krankenpflege findet in Ihrem Bericht keine Erwähnung.

(Torsten Koplin, PDS: Das stimmt doch nicht!)

Ja, das stimmt schon.

(Torsten Koplin, PDS: Nein! – Heiterkeit bei Dr. Gerhard Bartels, PDS – Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Bei der so genannten Altenpflege wird die verschleppte Pflegeplanung nicht erwähnt.

Und wichtig noch mal zu Frau Seemann: Die Ausbildung von Altenpflegerinnen und -pflegern im Land Mecklenburg-Vorpommern steht ja nicht. Die verläuft ja weiter. Im Übrigen ist auch gerade diese Frage Ländersache, Frau Kollegin.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Die Bayern sind vor das Verfassungsgericht gezogen übrigens wegen Altenpflege.)

Ja, die Bayern sind vor das Bundesverfassungsgericht gezogen, weil sie ein sehr fortschrittliches Altenpflegegesetz haben. Sie sollten da mal hineingucken zur Ausbildung.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Und dann ziehen Sie damit vors Gericht. Altenpflege Seite 16 bis Seite 19.)

Nein, es geht darum, die Interessen zu wahren. Sie müssen sich endlich mal angewöhnen und auch darüber nachdenken, dass Sie nicht immer nur Schimpf und Schande über gut funktionierende Modelle, die in Bayern funktionieren, hier in Mecklenburg-Vorpommern ausgießen.

(Beifall Nils Albrecht, CDU – Zurufe von Dr. Margret Seemann, SPD, und Torsten Koplin, PDS)

Das wird Ihnen auf Dauer nicht helfen.

Meine Damen und Herren! Eine entscheidende Frage hat Frau Ministerin vorhin auch angesprochen. Das ist die Frage, wie ich es mit Sterbenden handhabe. Uns fehlen hier im Land Hospize und uns fehlen hier auch ambulante Angebote. Das ist eine schwierige Frage. Ich gebe gerne zu, dass wir da auch noch ein bisschen Zeit brauchen. Aber wir werden dort, denke ich, vernünftige Lösungen finden.

(Dr. Martina Bunge, PDS: Aber den bundes- üblichen Schlüssel haben wir schon überstiegen, weil wir so großzügig sind und ein Flächenland.)

Eine viel wichtigere Frage, die jetzt mit dem Pflegeplan in Einklang zu bringen ist, ist die, wie es mit der Finanzierung von Alten- und Pflegeheimplätzen für die ältere Generation in Mecklenburg-Vorpommern weitergeht.

(Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

Wir haben den Artikel 52. Da kommen Bundesmittel, die eigentlich verlängert sind. Diese sollten bis zum Jahr 2002 schon ausgegeben sein.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Das wollte ich morgen alles erzählen, Herr Glawe. Nun machen Sie zu!)

Sie sind jetzt verfügbar bis 2004. Aber die Mittel sind alle durch Projekte gebunden. Das, was wir als CDU wissen, ist, die Frage zu beantworten, was mit den zukünftigen Plätzen wird, die nicht finanziert sind. Darauf habe ich bis heute keine Antwort. Wird das Land sich weiter an der Finanzierung von Alten- und Pflegeheimen beteiligen?

(Torsten Koplin, PDS: Darüber reden wir morgen.)

Das ist die erste Frage. Und die zweite Frage ist, wenn nicht, dann müsste es ja komplett in den Pflegesatz eingerechnet werden und dann müssten wir uns über die Auswirkungen auf die Sozialhilfe noch einmal unterhalten.

Ich denke, hier sind Sie als Regierung, hier sind Sie als rot-rote Koalition gefordert, Antworten für MecklenburgVorpommern, für unsere Menschen zu geben. Aber dazu schweigt Ihr Bericht.

(Nils Albrecht, CDU: Da kommt nichts mehr. Da ist nichts mehr. – Zuruf von Dr. Martina Bunge, PDS)

Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit ist abgelaufen.

Das ist schade.

Aber da entsprechend Paragraph 85 unserer Geschäftsordnung durch die Landesregierung noch zwei Minuten übrig geblieben sind, frage ich Sie, ob Sie die jetzt gleich in Anspruch nehmen wollen.

(Jörg Vierkant, CDU: Nur keine Hektik eintreten lassen!)

Nein. Lassen Sie erst die Regierung reden.

Dann bitte ich Sie, dass Sie jetzt Ihren Redebeitrag beenden.

Dann mache ich jetzt Pause und komme noch einmal.

(Beifall Nils Albrecht, CDU – Dr. Margret Seemann, SPD: Oh nein! – Dr. Gerhard Bartels, PDS: Und dann mit ein bisschen mehr Elan.)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Koplin von der Fraktion der PDS.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte meine Rede damit beginnen, dass wir seitens der PDS-Fraktion, ebenso wie Frau Dr. Seemann für die SPD und Herr Glawe es für die CDU taten, unseren ausdrücklichen Dank an alle Akteure in der Seniorenpolitik richten und Ihnen sagen, dass wir großen Respekt vor dem fleißigen und engagierten Handeln der Ehrenamtlichen und der Hauptberuflichen in der Seniorenarbeit haben.