Protocol of the Session on January 31, 2002

Sehen Sie, die Unterschiede von Familie zu Familie sollten wir sehr wohl...

(Dr. Margret Seemann, SPD: Deswegen sind sie ja immer benachteiligt worden.)

Aber die Form, natürlich, die müssen wir differenzieren.

(Zuruf von Annegrit Koburger, PDS)

Die Familie, so, wie wir sie als CDU verstehen, kennen Sie und dies stellen wir auch in den zentralen Mittelpunkt unserer Politik.

(Angelika Gramkow, PDS: Was ist für Sie eine Familie? – Annegrit Koburger, PDS: Da stehen Sie aber selbst im Gegensatz zum Katholischen Familienverband.)

Das können Sie alles nachlesen in dem zukunftsweisenden Programm „Familienpolitik“ der CDU. Da finden Sie sehr viel Innovation und viel, viel moderne Politik. Und das wollen Sie nicht wahrhaben!

(Unruhe bei Abgeordneten der SPD und PDS – Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

Das, was Sie aber getan haben, meine Damen und Herren, ist im Prinzip das Rückdrehen von Wohlstand für Alleinerziehende.

Warum haben wir keine Anträge gestellt, war Ihr Vorwurf, Frau Koburger, in der Diskussion.

(Annegrit Koburger, PDS: Zu Recht.)

Wir brauchen kein Stückwerk.

(Annegrit Koburger, PDS: Sie hätten ja ein ganz neues Gesetz machen können. Das hat Ihnen keiner verboten.)

Wir brauchen eine Politik, die Konzepte beinhaltet. Und nur auf die Frage der Finanzen bezogen, Frau Koburger: Das Familiengeld wird eine zentrale Rolle spielen. 1.200 DM – Sie können alleine umrechnen – für diejenigen, die Kinder haben unter drei Jahre.

(Annegrit Koburger, PDS: Dann wird’s noch schlechter für die Alleinerziehenden.)

Herr Albrecht, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Abgeordneten Frau Dr. Seemann?

Herr Albrecht, können Sie mir mal sagen, was für Sie und für die CDU-Fraktion eine Familie ist? Ist eine Alleinerziehende mit einem Kind oder mehreren Kindern für Sie eine Familie? Ja oder nein?

(Wolfgang Riemann, CDU: Na klar.)

Sie wissen, dass sich in der Politik keiner hinreißen lässt, mit Ja oder Nein zu antworten.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und PDS)

Sie wissen genau,...

(Annegrit Koburger, PDS: Ich schon! Für mich ist das nämlich eine Familie.)

Ja, das ist Schwarzweißmalerei

(Annegrit Koburger, PDS: Nee, das ist die Realität.)

und das werde ich denjenigen nicht antun, die genau davon betroffen sind. Familie ist mehr als nur die Ehe. Aber Familie steht natürlich auch für uns im zentralen Blickpunkt dergestalt, wie wir sie hier fördern, mit der Ehe, wo beide Partner eine Ehe eingehen und hiermit Verantwortung übernehmen.

(Annegrit Koburger, PDS: Darin liegt nämlich die Crux.)

Das ist der zentrale Punkt, der auch uns...

(Annegrit Koburger, PDS: Weil Sie das nicht als Familie anerkennen, sind die immer und immer wieder benachteiligt.)

Dennoch gibt es...

(Rudolf Borchert, SPD: Sagen Sie doch Nein und dann ist es erledigt.)

Das ist ja keine...

(Rudolf Borchert, SPD: Seien Sie ehrlich!)

Herr Borchert, Familie findet für die CDU auch dort statt, wo Familien natürlich auch existieren, wo Kinder da sind, die nicht den Eheschein haben.

(Rudolf Borchert, SPD: Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit, das ist wichtig für die Politik. Eiern Sie nicht rum hier!)

Aber die Frage ist die der Priorität und das habe ich sehr wohl deutlich gemacht in diesen Ausführungen und auf die Frage geantwortet. Bei der Familie steht die Ehe bei uns im Mittelpunkt,

(Heinz Müller, SPD: Aber Sie können nicht sagen, was es ist.)

aber dennoch dürfen wir nicht zulassen, dass andere Formen benachteiligt werden. Wenn von dem Urteil gesprochen wird, dass es hier keine Benachteiligung der Ehen geben soll, dann kann das nicht heißen, dass man die Alleinerziehenden schlechter stellt. Und Sie wissen ganz genau, dass in diesem Land viele, viele Familien davon betroffen sind. Sie sagten das selbst, Frau Koburger oder wer auch immer, Herr Riemann hat das gesagt, 100.000 Familien sind davon betroffen.

Herr Albrecht, gestatten Sie eine Anfrage des Abgeordneten Riemann?

Wenn das nicht zu Lasten meiner Zeit geht, ja, Herr Riemann.

(Annegrit Koburger, PDS: Doch, natürlich! – Peter Ritter, PDS: Bei Herrn Riemann geht das immer zu Lasten der Zeit.)

Herr Albrecht, würden Sie es bejahen, dass das Familienpapier der CDU, welches im Dezember 1999 verabschiedet wurde, auch für allein erziehende Väter und Mütter zutrifft,

(Peter Ritter, PDS: Ja oder nein? – Zuruf von Annegrit Koburger, PDS)

wo es nämlich heißt: „Familie ist überall dort, wo Eltern für Kinder und Kinder für Eltern Verantwortung tragen.“?

(Unruhe und Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und PDS – Peter Ritter, PDS: Ja oder nein?)

Ich danke für diese Frage, Herr Abgeordneter Riemann. Das habe ich mit anderen Worten versucht bereits der Frau Dr. Seemann zu beantworten. Sehr wohl ist es so, dass auch dort Verantwortung getragen wird, wo kein Eheschein da ist. Das ist doch selbstverständlich.

(Annegrit Koburger, PDS: Das steht aber nicht in dem Papier.)

Und deshalb ist ja unser Antrag auch ganz ernst gemeint, dass wir es hier nicht zulassen können, dass diejenigen, die davon betroffen sind, schlechter gestellt werden als vorher.

(Beifall Dr. Armin Jäger, CDU)

Herr Abgeordneter Albrecht, gestatten Sie noch eine Anfrage des Abgeordneten Dr. Born?