Protocol of the Session on January 30, 2002

(Beifall Eckhardt Rehberg, CDU, und Wolfgang Riemann, CDU – Wolfgang Riemann, CDU: Genau. – Zuruf von Eckhardt Rehberg, CDU)

Natürlich entscheidet in erster Linie das NOK über die deutsche Bewerbung und das IOC über die Gesamtbewerbung, aber es wird entschieden über eine Stadt. Entweder eine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern bewirbt sich oder wir haben eine Chance, uns für die Segelwettbewerbe zu bewerben, weil der Standort, der gewählt wird, diese nicht selbst austragen kann. Das ist das, worüber wir hier reden können.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Das ist richtig!)

Aber wir können nicht über einen Bauchladen reden, wofür wir uns jetzt schon alles noch bewerben wollen.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Zurufe von Dr. Ulrich Born, CDU, und Eckhardt Rehberg, CDU)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich denke, es ist eine Selbstverständlichkeit, dass der Landtag sich dafür ausspricht, dass die Olympischen Segelwettbewerbe in Mecklenburg-Vorpommern ausgetragen werden.

(Beifall Friedbert Grams, CDU, und Reinhardt Thomas, CDU)

Aber wir müssen hier auch realistisch sein, wie dieses denn gehen kann. Erhält eine Stadt in Deutschland den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Spiele im Jahr 2012, dann müssen die Olympischen Segelwettbewerbe in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU und Angelika Gramkow, PDS – Dr. Ulrich Born, CDU: Das ist richtig.)

Darüber sollten wir uns hier einig sein, dagegen kann man wohl auch nichts sagen.

Meine Damen und Herren! Aber – und dieses „aber“ kann ich Ihnen nicht ersparen – diese Segelwettbewerbe können in Mecklenburg-Vorpommern nicht irgendwo stattfinden, denn es gibt Regelungen, es gibt Voraussetzungen und es gibt Bedingungen zu erfüllen. Wir sollten hier auch unsere Schlussfolgerungen aus der BMWBewerbung des Landes Mecklenburg-Vorpommern gezogen haben, meine Damen und Herren. Mecklenburg-Vor

pommern ist mit einer Vielzahl von Standortbewerbungen ins Rennen gegangen. Ein konzentriertes Vorgehen von Anfang an, die Präferierung des bevorzugten Standortes für die Austragung der Segelwettbewerbe erhöhen die Chancen des Zuschlages, auch wenn sie keine Garantie sind.

Die Potentiale des Landes sind nicht unerschöpflich. Daher wollen wir uns schon heute auf einen Standort für die Bewerbung für die Olympischen Spiele konzentrieren. In diese Richtung zielt auch unser Änderungsantrag. Unmissverständlich bringen wir hier zum Ausdruck, dass für die CDU-Fraktion der Standort Rostock der geeignete Standort für die Austragung der Olympischen Segelwettbewerbe 2012 ist.

(Siegfried Friese, SPD: Das mag ja alles sein.)

Schon im Jahr 2000 – vielleicht erinnern Sie sich noch daran – bei der Bewerbung Berlins wurde Rostock für die Austragung der Olympischen Segelwettbewerbe der Vorzug eingeräumt. Meine Damen und Herren, Rostock-Warnemünde ist ein ideales Segelrevier, international anerkannt und regelmäßiger Austragungsort internationaler Segelwettbewerbe,

(Beifall Reinhardt Thomas, CDU: Richtig.)

und entsprechend erfahren ist der Segelverein vor Ort. Meine Damen und Herren, das sind Potentiale, die wir von Anfang nutzen wollen und sollen. Zudem – das ist ein nicht unwesentlicher Faktor – behindern sich Berufsschifffahrt und Segelwettbewerbe dort in keiner Weise. Das sind massive Standortvorteile für Rostock-Warnemünde, die wir von Anfang an benennen, in den Vordergrund stellen und deutlich machen sollten, dass es uns mit unserem konkreten Bekenntnis ernst ist, die Olympischen Segelwettbewerbe nach Mecklenburg-Vorpommern zu bekommen, und nur darum geht es.

Meine Damen und Herren! Wenn wir uns zu diesem konkreten Bekenntnis durchringen können, dann ist es mit wohlfeilen Worten nicht allein getan. Dann müssen wir Rostock unterstützen, dann müssen wir durch die Einrichtung eines Bewerbungsfonds –

(Harry Glawe, CDU: Das ist ganz wichtig.)

und, meine Damen und Herren, da ist es egal, ob dieser aus öffentlichen oder privaten Mitteln kommt oder aus einer Mischung von allen Bereichen – auch deutlich machen, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern bereit ist, die Bewerbung Rostocks beim NOK und auch beim IOC zu unterstützen.

Aufgrund der zeitlichen Enge – und ich darf daran erinnern, es geht nicht darum, wann die Entscheidung getroffen wird, sondern die Bewerbungen müssen bereits zum 15. Mai 2002 beim NOK eingegangen sein – ist dieses Zeichen umgehend notwendig, das Zeichen, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern sich für Rostock-Warnemünde als Ausrichtungsort entscheidet und dass das Land bereit ist, die Bewerbung auch finanziell zu unterstützen. Und, meine Damen und Herren, da ist es dann schon verwunderlich, wenn wir an diesen Zeitablauf denken, dass wir bislang keinerlei Initiativen der Landesregierung spüren konnten.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Angelika Gramkow, PDS: Das ist falsch. – Volker Schlotmann, SPD: Sie kriegen nichts mehr mit, das ist Ihr Problem.)

Meine Damen und Herren! Das Standortmarketing spielt hier vor allem eine wesentliche Rolle. Wir haben die einmalige Chance, das Land Mecklenburg-Vorpommern international einmal mehr als Zukunftsstandort darzustellen. Und, meine Damen und Herren, nutzen wir konsequent diese Chance, indem Sie, indem wir alle diesem Änderungsantrag unsere Zustimmung geben!

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Danke schön, Frau Schnoor.

Das Wort hat jetzt die Sozialministerin Frau Dr. Bunge.

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Olympia braucht eine lange Vorbereitung, einen langen Atem. Das merken wir heute, wo wir uns mit der Bewerbung 2012 – das Nationale Olympische Komitee hat die weise Entscheidung getroffen, zugleich 2016 diese Bewerbung gelten zu lassen – beschäftigen, das heißt, mit Daten, die weit vorausliegen. Ich möchte es an dieser Stelle betonen, es geht nicht nur um die Olympischen Sommerspiele, sondern zugleich auch um die Ausrichtung der Paralympics,

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der PDS – Dr. Ulrich Born, CDU: Ja.)

was natürlich für die Zurverfügungstellung der Bedingungen noch ein Körnchen an Voraussetzungen obenauf setzt, die geschaffen werden müssen.

(Harry Glawe, CDU: Na, da hat die Reise doch noch was gebracht. – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Der lange Atem für die Vorbereitungen, den brauchen natürlich die TeilnehmerInnen,

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

denn heute schon trainieren einige dafür, aber auch die Ausrichter und Bewerber. Ich meine, das sind Parallelen, die man auch in der Vorbereitung auf dieses Ereignis sehen sollte. Man schickt eigentlich unter den TeilnehmerInnen denjenigen ins Rennen, der die realste, der die größte Chance hat.

(Beifall Angelika Gramkow, PDS)

Bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist das ein Selbstverständnis, aber bei den Ausrichtern tun wir uns schwer. Klar ist, die letzte Entscheidung über den Austragungsort, mit dem sich die Bundesrepublik Deutschland an der Bewerbung beteiligt, treffen verantwortliche Sportgremien, also das NOK. Und es ist richtig, wir befinden uns zurzeit in zwei separaten, aber parallel laufenden Verfahren und die Landesregierung begleitet diese Verfahren differenziert.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, man sieht es! – Dr. Ulrich Born, CDU: Im Stile einer Begleitagentur?!)

Hören Sie doch mal zu, dann wissen Sie, was wir tun!

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Harry Glawe, CDU: Die Begleitmusik ist so interessant. – Glocke der Vizepräsidentin)

Die separaten Verfahren, in einigen Beiträgen ist das schon angeklungen, unterteilen sich in Ausrichterstädte und Segelstandorte. Wir haben von Hamburg das Ange

bot bekommen, dass die Nordregionen, dass der Hanseraum mit ausgewählten Standorten in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen und auch Mecklenburg-Vorpommern sich beteiligen möge.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Wo ist denn die Landesregierung?)

Die Landesregierung nimmt dieses Angebot der Freien und Hansestadt Hamburg an und unterbreitet einen Vorschlag zur möglichen Beteiligung. Nach Abstimmungsrunden mit den Sportverbänden, mit den Sportverantwortlichen und den Landrätinnen und Landräten beziehungsweise den jeweiligen Oberbürgermeistern übersendet das Sozialministerium noch in dieser Woche der Hamburg für Olympia GmbH folgenden Vorschlag: Schwerin bietet an, die Sportarten Volleyball, Handball und Boxen

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

und in Perspektive, falls Langstreckenschwimmen eine olympische Disziplin wird, auch Langstreckenschwimmen im Schweriner See.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU)

Das ist eine Herausforderung, aber das Angebot ist seitens der Verantwortlichen der Stadt.

(Unruhe und Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Dr. Ulrich Born, CDU: Ich glaube, eher geht diese Landesregierung total baden, ehe das passiert. – Glocke der Vizepräsidentin)

Die Hansestadt Wismar bietet an Boxen und Handball.

(Wolfgang Riemann, CDU: Haben wir nicht eine vorzügliche Olympiabotschafterin?!)

Der Landkreis Parchim wird das Landgestüt Redefin präsentieren,

(Unruhe bei Abgeordneten der CDU)