Von entscheidender Bedeutung für junge Frauen sind chancengleiche Zugangsbedingungen zur Wirtschaft, speziell zu den zukunftsorientierten Berufsbereichen
wie der Informationstechnologie, wo der Frauenanteil derzeit lediglich 15 Prozent beträgt. Und der Wirtschaftsminister hat Ihnen ja vorhin dargelegt, was er tun will. Ich denke, das ist der Weg in die richtige Richtung, um etwas dagegen zu machen. Also wir tun etwas, Herr Riemann, wie Sie sehen.
den. Darüber rede ich auch häufig. Mädchen dürfen nicht auf so genannte frauentypische Berufsfelder festgelegt werden. Das hat der Wirtschaftsminister auch erkannt.
Sie müssen genauso wie Jungen Zugang zu sämtlichen Ausbildungsgängen, Berufs- und Erwerbsfeldern haben. Die Herausforderung an Politik und Gesellschaft besteht darin, die Rahmenbedingungen für die Zukunftswünsche der jungen Menschen zu schaffen. Und dafür müssen wir alle etwas tun. – Danke.
Ja, meine Damen und Herren, wenn die Geschäftsordnung nicht wäre, hätte ich gerne die mir zustehenden fünf Minuten an ein Mädchen oder einen Jungen oder vielleicht auch den Sprecher des Landesjugendringes übergeben, um uns kräftig die Meinung zu sagen zu diesem Thema.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Kinder und Jugendliche haben Rechte unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Status und ihren Anschauungen. Das ist die Botschaft der UN-Kinderrechtskonvention und dazu hat sich die Bundesrepublik Deutschland bekannt.
Ob Kinder ihre Rechte hier in unserem Land wahrnehmen können, hängt davon ab, ob sie die notwendigen Rahmenbedingungen vorfinden, ob sie von belastenden und bedrückenden Lebensumständen weitgehend verschont bleiben, egal ob sie Mädchen oder Junge, egal ob sie nichtdeutsche oder deutsche Jugendliche sind.
Weil dieses Land seinen jungen Menschen eine klare Perspektive geben will, müssen wir uns hier in diesem Land, in diesem Parlament dafür entscheiden, dass die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Schaffung von Perspektiven und Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Maßstab der Politik sind. So steht es in der Koalitionsvereinbarung, aber das ist keine Aufgabe, die Politik in 4-Jahres-Scheiben realisieren könnte.
Und weil es eben um einen längerfristigen Prozess geht, brauchen wir Leitlinien unseres Handelns über alles Ressortdenken und über Legislaturperioden hinweg. Wenn die neoliberale Logik uns immer wieder einzureden versucht, der Schlüssel für die Zukunft einer Gesellschaft eines Landes liege in verlässlichen Rahmenbedingungen für Kapitalverwertung, dann halte ich dagegen, die Zukunft unseres Landes liegt zuallererst darin, jedem Einwohner, jeder Einwohnerin und insbesondere jungen Leuten die Chance zu geben, ihre Möglichkeiten zu entfalten.
Mit diesem großen Anspruch, meine Damen und Herren, dürfen wir jedoch die konkrete Arbeit nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben. Und das heißt für uns als PDS-Fraktion:
Erstens. Mecklenburg-Vorpommern muss ein Ort behüteter Kindheit sein. Dazu ist die Familienförderung auszugestalten,
vom Wohnungsbau bis zum Kindergeld, von der Anerkennung der Kindererziehungszeiten bis zur Verwirklichung des Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung von null bis zehn Jahren.
Zweitens. Mecklenburg-Vorpommern braucht eine moderne Schule mit entrümpelten Lehrplänen, mit Leistungsförderung und dem Ende der verhängnisvollen Selektion nach Klasse 4. Schule muss auch als Ort der Demokratie und des sozialen Lernens ausgestaltet werden, Schule muss sich öffnen, muss lebenslanges Lernen ermöglichen. Weil die Herausforderungen der nächsten 30 Jahre heute gar nicht abschätzbar sind, brauchen wir die Einstellung auf ständige Veränderungen. Und wir brauchen einen Einstieg in die Praxis lebenslangen Lernens durch ein Bildungsfreistellungsgesetz in Mecklenburg-Vorpommern.
Wir brauchen weiter Unterstützung für die Studentenwerke und eine Landesausbildungsförderung gehört doch eigentlich auf den Tisch.
Drittens. Jeder Jugendliche, jede Jugendliche erhält in Mecklenburg-Vorpommern einen Ausbildungsplatz. Ja, das eigentliche Problem ist doch aber die so genannte zweite Schwelle. Hierzu haben beide verantwortlichen Minister Ausführungen gemacht. Ja, wir bekämpfen die Jugendarbeitslosigkeit mit neuen Konzepten, mit einer neuen Förderung. Doch ob junge Leute nach Ausbildung und Studium im Land bleiben, wird künftig auch davon abhängen, dass endlich das Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Leistung“ in Mecklenburg-Vorpommern gilt.
und wir erwarten, dass die Landesregierung in der Tarifauseinandersetzung einen Stufenplan für die Angleichung der Löhne und Gehälter im Osten einbringt.