Protocol of the Session on June 17, 2004

reichen, die wir haben, ohne dass wir den zweiten Bauabschnitt in Billwerder wirklich brauchen würden. – Vielen Dank.

(Beifall bei der GAL und der SPD)

Mir liegen jetzt keine weiteren Wortmeldungen vor. Damit ist die Aussprache beendet. Wir kommen zu den Abstimmungen. Zunächst zu den Fraktionsanträgen.

Wir kommen zum SPD-Antrag aus der Drucksache 18/403.

[Antrag der Fraktion der SPD: Haushaltsplan-Entwurf 2004 Einzelplan 2 Opferschutz ernst nehmen – Drucksache 18/403 –]

Hierzu hat die GAL-Fraktion eine ziffernweise Abstimmung beantragt. Wer möchte Ziffer 1 beschließen? – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist dieser Antrag abgelehnt.

Wer schließt sich Ziffer 2 an? – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist diese Ziffer abgelehnt.

Wer möchte Ziffer 3 annehmen? – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Diese Ziffer ist mit großer Mehrheit abgelehnt.

Wer stimmt Ziffer 4 zu? – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist auch Ziffer 4 abgelehnt.

Nun zum CDU-Antrag aus der Drucksache 18/415.

[Antrag der Fraktion der CDU: Haushaltsplan-Entwurf 2004 Einzelplan 2 Dezentralisierung der Familiengerichte – Drucksache 18/415 –]

Wer möchte diesen annehmen? – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist dieser Antrag mehrheitlich angenommen.

Drucksache 18/416.

[Antrag der Fraktion der CDU: Haushaltsplan-Entwurf 2004 Einzelplan 2 Umsetzungsstand des Projektes "Justiz 2000" – Drucksache 18/416 –]

Wer schließt sich dem CDU-Antrag an? – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist auch dieser Antrag mehrheitlich angenommen.

Drucksache 18/434.

[Antrag der Fraktion der GAL: Haushaltsplan-Entwurf 2004 Einzelplan 2 Rechtspolitik für Hamburg – bürgernah, menschlich, sicher – Drucksache 18/434 –]

Wer stimmt dem GAL-Antrag zu? – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist dieser Antrag mehrheitlich abgelehnt.

Nun zu den Anträgen des Haushaltsausschusses.

Textzahl 75.

[Textzahl 75]

Wer möchte die Textzahl 75 aus der Drucksache 18/200 beschließen? – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist dieser Textzahl mehrheitlich zugestimmt worden.

Über die Abschlusszahlen aus der Textzahl 76 stimmen wir erst morgen ab.

Bevor wir zum Abendessen gehen, möchte ich Ihnen noch unser Wahlergebnis bekannt geben.

Bei der Wahl einer oder eines Deputierten der Justizbehörde sind 114 Stimmzettel abgegeben worden. Dabei war kein Stimmzettel ungültig.

Herr Hans-Dieter Ewe erhielt 107 Ja-Stimmen, 4 NeinStimmen und 3 Enthaltungen. Damit ist Herr Ewe gewählt.

Wir sehen uns pünktlich um 19.30 Uhr wieder, um weiter fortzufahren.

Unterbrechung: 18.45 Uhr –––––––––– Wiederbeginn: 19.38 Uhr

Meine Damen und Herren! Ich rufe auf den

Einzelplan 3.1 Behörde für Bildung und Sport

Die Fraktionen sind übereingekommen, diesen Einzelplan in zwei Teilen zu behandeln, und zwar zunächst den Bereich Bildung und anschließend den Bereich Jugend.

Wer wünscht das Wort zum Bereich Bildung? – Die Abgeordnete Ernst hat es.

Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Viele haben in der letzten Legislaturperiode geglaubt, Ursache der Schulmisere sei der glücklose und politisch unerfahrene Rudolf Lange.

(Dr. Andreas Mattner CDU: Aber nur Sie!)

Heute kann aber niemand mehr darüber hinwegsehen, dass es in Hamburg 2001 einen grundlegenden Kurswechsel in der Bildungspolitik gegeben hat.

(Beifall bei der CDU – Bernd Reinert CDU: Und zwar zum Besseren!)

Bis 2001 hatte Bildung in Hamburg einen hohen Stellenwert, der sich auch in den jeweiligen Haushaltsplänen niederschlug. Hiervon ist schon der von Beust'sche Lange-Senat abgewichen und Senatorin Dinges-Dierig setzt jetzt diesen Kurs fort.

(Beifall bei der SPD – Bernd Reinert CDU: Sie ha- ben das auf die Sandbank gefahren!)

Deshalb gibt es an Hamburgs Schulen auch so eine Art kollektives Déjà-vu-Erlebnis. Schulpolitik erfolgt vom grünen Tisch in der Hamburger Straße, es gibt keine

Einbindung der Schulen oder Eltern. Pressemeldungen über Einsparungen und Schulschließungen lösen sich ab und um kritische Diskussionen zu verhindern, wird versucht, mit einem Maulkorberlass kritische Debatten zu verhindern.

(Beifall bei der SPD – Bernd Reinert CDU: Wir machen das Schiff wieder flott!)

Gestern wurden den bestehenden Katastrophen neue Horrormeldungen hinzugefügt. Jetzt steht fest, dass in Hamburg alle Klassen größer werden, dass möglicherweise jede sechste bis siebte Schule geschlossen wird, dass Eltern die Schulbücher für ihre Kinder selber bezahlen müssen, dass das sportliche Angebot für Kinder eingeschränkt wird und dass es die dritte Sportstunde und Schwimmen nur noch in Ausnahmefällen gibt, dass Sportvereine teurer und aus den Schulen vertrieben werden, statt sie in ein gutes Ganztagsschulkonzept zu integrieren.

(Beifall bei der SPD)

Eltern sollen künftig für die Vorschule bezahlen. Statt verbindliche vorschulische Bildungsangebote für alle Kinder zu entwickeln, werden jetzt einige Kinder dauerhaft vor der Schule keine Bildungsangebote mehr wahrnehmen. Nun verstehen wir auch, warum Sie die Ergebnisse der Sprachförderuntersuchung in der Schublade versteckt halten und warum diese für die untersuchten Kinder ohne Folgen blieb. Sie haben sich längst davon verabschiedet, durch ein vorschulisches Bildungsangebot alle Kinder in Hamburg zu erreichen.

(Beifall bei der SPD und bei Christa Goetsch GAL)

Viele der Mittel, die Sie jetzt streichen, haben wir Ende der Neunzigerjahre nach den Lernausgangsuntersuchungen für Kinder mit besonderem Förderbedarf bereitgestellt. Es sind Sprachfördermittel, Mittel zur Leseförderung und vieles mehr. Es ist Geld, das vor allem Kindern an Grundschulen und Kindern in sozialen Brennpunkten zugute kommt.

Die CDU hat gestern wieder diesen Unsinn geredet, die Bevorzugung einzelner Schulformen müsse beendet werden und deshalb sei das richtig, was sie hier macht. Was Sie gerade beenden, ist nicht die Bevorzugung einzelner Schulformen, es ist der Abbau von Leistungen für Kinder vor allem an Grundschulen sozialer Brennpunkte. Da liegt der eigentliche Dissens, den wir haben. Wir stehen für eine Politik des Ausgleichs von Benachteiligung. Die Ansatzpunkte dafür sind Bildung und Gesundheit gerade bei den Kleineren.

(Beifall bei der SPD und der GAL)

Sie hingegen ignorieren vollständig die Lebensrealität vieler Kinder in Hamburg und verabschieden sich gerade davon, Schulen so zu gestalten, dass sie einen Betrag zur Chancengleichheit leisten.