Das hat uns überrascht, wirklich. Herr Wiegel hat mit Herrn Dr. Wagner ein Landwirtschaftspapier der CDU vorgelegt, in dem es heißt – ich zitiere:
Die CDU-Fraktion hält daher ausschließlich eine Förderung während des Umstiegs auf ökologischen Landbau, nicht aber eine dauerhafte Sonderförderung für gerechtfertigt.
Meine Damen und Herren, was bedeutet das? Die ökologische Landwirtschaft in Hessen soll nicht mehr dauerhaft
Ich kann Ihnen eines sagen: Wir werden mit allen Mitteln dagegen vorgehen, dass dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt wird.
Sie haben dieses Papier vorgestellt. Ich frage mich, wie Sie das den Biolandwirten in Ihrem Wahlkreis, dem Vogelsbergkreis, erklären wollen. Ich zeige Ihnen hier einmal eine Karte vom HLUG.
Da bin ich einmal gespannt, wie Sie diesen Biolandwirten erklären wollen, dass Sie die ökologische Landwirtschaft in Hessen nicht mehr fördern wollen.
(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN so- wie der Abg. Günter Rudolph (SPD) und Willi van Ooyen (DIE LINKE))
die meisten Biolandwirte in Hessen im Wahlkreis von Herrn Dr. Arnold. Da sind wir einmal gespannt, wie Sie das den Landwirten in Ihrem Wahlkreis erklären wollen.
(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zu- rufe der Abg. Judith Lannert (CDU) und Mario Döweling (FDP))
Bei diesen Landwirten hat die CDU-Fraktion doch komplett das Vertrauen verspielt. Sie haben das Vertrauen bei den biologischen Landwirten in Hessen verspielt.
In anderen Bundesländern wie in Bayern – soweit ich weiß, regieren dort nicht die GRÜNEN; aber in BadenWürttemberg und Rheinland-Pfalz – werden Ökoaktionspläne vorgelegt, um die ökologische Landwirtschaft zu fördern.
Ich sage Ihnen noch etwas: Damit handeln Sie völlig am Markt vorbei. Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Hessen wollen doch mehr Bioprodukte aus Hessen haben, nicht weniger.
Davon haben wir doch zu wenig. Und glauben Sie etwa, wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher, die Bio haben wollen, keine Bioerdbeeren aus Hessen bekommen, dann kaufen sie die konventionellen Erdbeeren? Nein, die kaufen dann nicht die konventionellen Erdbeeren.
Die kaufen dann die Bioerdbeeren aus Italien oder aus Spanien. Davon aber hat kein einziger Landwirt in Hessen etwas.
Wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher Biokartoffeln aus Hessen haben wollen, sie aber nicht bekommen, dann kaufen sie eben die Kartoffeln aus Ägypten. So ist das.
Hier muss man sich doch etwas überlegen. Hier muss man doch nachdenken, wie man die ökologische Landwirtschaft in Hessen fördern kann.
Wir haben zu wenige Verarbeitungsstrukturen für die ökologische Landwirtschaft in Hessen. Generell haben wir in Südhessen, in den Ballungsräumen des Rhein-Main-Gebiets, zu wenig ökologische Landwirtschaft – und Sie hauen da die Bremse rein. Meine Damen und Herren, das ist doch völlig absurd.