Richtig ist aber auch, dass durch die Diskussion in den letzten drei, vier Jahren – diese Diskussion hat in Deutschland niemand anders als die stellvertretende Kommissionspräsidentin Viviane Reding begonnen – eine Veränderung in der Praxis ergeben hat.
Frau Fuhrmann, lassen Sie doch einfach die Zahlen wirken. Es ist manchmal ganz ärgerlich, wenn die Zahlen das Vorurteil, das man pflegt, kaputt machen. Ich möchte Ihnen jetzt mit Zahlen Ihr Vorurteil kaputt machen.
Es ist eine Studie – sie ist eben vom Kollegen Rock angesprochen worden – des Personalentwicklers der Gesellschaft Egon Zehnder vorgelegt worden:
Frauen schaffen es in deutschen Großunternehmen immer häufiger an die Spitze: In den vergangenen zwölf Monaten gingen knapp 41 % aller neu zu besetzenden Posten in deutschen Vorständen und Aufsichtsräten an Frauen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Personalberatung Egon Zehnder. Damit liegt Deutschland sogar über dem europäischen Durchschnitt. Europaweit wurde laut der Studie etwa jeder dritte TopManagerposten von einer Frau besetzt.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie rennen einem Weltbild hinterher, das nicht mehr Realität ist. Die Veränderungen sind bereits in der Wirtschaft angekommen.
Bei denjenigen, die Verantwortung in der Gesellschaft haben, und das sind in den Aufsichtsräten meistens sogar
halbe-halbe Anteilseigner und Arbeitnehmervertreter, die Erkenntnis bereits angekommen, dass es für die Unternehmenskultur, für die Unternehmensentwicklung, für die Unternehmensdarstellung wichtig ist, dass es weibliche Persönlichkeiten in Spitzenpositionen gibt. Das wissen die jetzt. Und deshalb handeln sie auch so, dass sie jedenfalls über 41 % der Positionen besetzt haben.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wäre das doch nur – das ist mein letzter Teil des Beitrags – beim Staat so. Sie fordern, dass wir eine Politik unterstützen sollen, die heißt: Staat regelt Privat. – Vieles von dem, was in der Kleinen Anfrage von Ihnen eben verbalisiert worden ist, ist nicht die volle Wahrheit.
Können Sie eigentlich einmal zuhören? Ist das irgendwie einmal möglich? Das ist ja klasse. Dann hören Sie einmal zu. – In meiner Verantwortlichkeit als Justizminister: stellvertretende OLG-Präsidentin, Präsidentin des Landgerichts Fulda, Präsidentin des Landgerichts Hanau, Leitende Oberstaatsanwältin in Marburg, und, und, und, zwei stellvertretende Abteilungsleiterinnen. Das muss man halt erst einmal aufbauen. Wir haben es jetzt aufgebaut. Das ist die ganze Wahrheit.
sind aber auch in ihren Bereichen, wo Verantwortung von GRÜNEN und Sozialdemokraten geleistet wird, weit hinter dem zurück, was Sie hier fordern. Und das ist ein Schwarzer Freitag.
Vielen Dank, Herr Minister Hahn. – Meine Damen und Herren, keine Wortmeldung. Damit ist diese Aktuelle Stunde besprochen.
Antrag der Fraktion der FDP betreffend eine Aktuelle Stunde (Dem Fachkräftemangel entgegenwirken – Po- tenziale am Arbeitsmarkt nutzen: Fachkräfte haben in Hessen hervorragende Chancen) – Drucks. 18/6216 –
Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Unter der Führung der Staatskanzlei ist eine Fachkommission eingesetzt worden, um die Situation auf dem hessischen Arbeitsmarkt für die hessische Wirtschaft zu analysieren. Mit dem Bericht der Fachkräftekommission erhalten wir eine gute Grundlage für die Aktivitäten, die die Landesregierung in Zukunft noch verstärkt unternehmen wird, um den Fachkräftebedarf in Hessen zu sichern. Nachdem die Staatskanzlei eine gute Grundlage geliefert hat, wird zur Umsetzung das hessische Wirtschaftsministerium – –
Danach wird das Wirtschaftsministerium herangehen, um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen. Wir werden das als Fraktion begleiten, weil die Fachkräftesicherung Wohlstandssicherung und Wirtschaftswachstum im Lande Hessen bedeutet.
Es gibt dabei zwei Bereiche – einmal das, was das Land tun kann, aber auch, wo die Selbstverpflichtung der Wirtschaft besteht, um den Fachkräftebedarf zu sichern. Auf dem Bereich der Wirtschaft hat der Wettbewerb um die besten Köpfe längst eingesetzt. Wenn wir zunächst einmal davon gesprochen haben, dass nur die Ingenieure fehlen, fehlen heute in allen Teilen der hessischen Wirtschaft notwendige Fachkräfte.
Wer wie die FDP an die Kräfte des Wettbewerbs und an die Kräfte des Marktes glaubt, weiß auch, dass die Arbeitskräfte, die jetzt auf dem Arbeitsmarkt sind, davon profitieren werden. Sie werden – auf den Punkt gebracht – mit höheren Einkommen rechnen dürfen, und das ist gut so.
Die linke Seite wird das immer bestreiten. Daher kommen auch immer die Forderungen nach Mindestlohn und anderen Dingen. Meine Damen und Herren, nein, für Wohlstand und Frieden haben in den letzten 60 Jahren die soziale Marktwirtschaft und die Kräfte des Marktes gesorgt.
Ich will die Wirtschaft auch nicht aus ihrer Verantwortung entlassen. Dazu gehört auch die Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter. Das tut die Wirtschaft.
Da kommt jetzt das Land wieder ins Spiel. Was ist als Land unser Part dabei? – Für uns ist es wichtig, dass wir gute Schulen haben, dass wir genügend Lehrer einstellen und dass wir auch bei der Erwachsenenbildung nicht nachlassen. Genau das tut diese Landesregierung. Sie wird dabei von FDP und CDU unterstützt.
Wir müssen ältere Arbeitnehmer für den Arbeitsmarkt fit halten. Wir müssen auch zusehen, dass wir in den Ausbildungsprogrammen Schwerpunkte schaffen, und zwar so, wie es das Wirtschaftsministerium jetzt mit der Bündelung der finanziellen Ressourcen für die Hauptschüler macht. Das ist genau der richtige Weg.
Ich weiß, dass viele, die nicht an die Kräfte des Marktes glauben, auch das Wort Rationalisierung nicht hören wollen. Rationalisierung heißt auch, dass wir die eigenen Kräfte in der Wirtschaft stärken. Dafür beraten wir die Unternehmen. Das Land unterstützt Einrichtungen wie das RKW Hessen in hervorragender Art und Weise. Das ist auch gut so.
Ich komme jetzt zum Fachkräftebedarf. Die Diskussion eben hat es schon gezeigt. Ich will diese Diskussion auch nicht weiter fortführen.
Meine Damen und Herren, vor allen Dingen von den GRÜNEN, der SPD und der LINKEN, stellen Sie sich einmal vor, Ihr Quotenmodell würde wirklich Einzug halten und eine wirklich gute Managerin, die einen tollen Job macht und die besser qualifiziert ist als jeder Mann, würde auf einer solchen Position sitzen. Was soll diese gute, super Frau, die auf einer Managerstelle sitzt, eigentlich davon halten, dass sie sich dem Vorwurf ausgesetzt sieht, nur wegen der Quote auf dieser Position zu sein. Das ist ein Aspekt – –
Ich möchte den nächsten Punkt ansprechen, der dazu dient, die Fachkräftesituation in Hessen zu verbessern. Das ist ganz klar die Integration und damit die Zuwanderung neuer Arbeitskräfte.
Für die Mitglieder der FDP sage ich sehr deutlich: Es geht uns, den Mitgliedern der FDP, um eine gesteuerte Zuwanderung der Fachkräfte.