Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die Große Anfrage, die die SPDFraktion gestellt hat, ist überschrieben mit „Auf dem Weg zum Abitur nach zwölf Jahren – Organisatorische Entwicklung des achtjährigen gymnasialen Bildungsgangs“. Wir haben hier alle gemeinsam beschlossen, dass wir den gymnasialen Bildungsgang von 13 auf insgesamt zwölf Jahre verkürzen. Das bedeutet natürlich, dass man länger in der Schule verweilen muss. Ungefähr sieben bis acht Unterrichtsstunden pro Tag und Pause können wir rechnen, zuzüglich Arbeitsgemeinschaften, manchmal inklusive Wahlangeboten.
Das führt an jeder einzelnen Schule zu einschneidenden Veränderungen, und für diese Veränderungen tragen wir die Verantwortung, denn wir haben die Verkürzung beschlossen. Das ist der Grund, warum die SPD-Fraktion diese Anfrage gestellt hat, denn jede einzelne Schule braucht Planungssicherheit. Was ich in dem Zusammenhang nicht verstanden habe, ist, warum die CDU diese Anfrage nicht mitgemacht hat. Eigentlich müsste es doch auch in ihrem Interesse sein, dass wir uns hier gemeinsam mit den Schulen darauf vorbereiten und dass wir die Schulen dabei weiter begleiten.
Grundsätzlich gilt, meine Damen und Herren, dass bei mehr als 31 Wochenstunden Unterricht die Organisation entweder unter Einbeziehung des Nachmittags oder des Sonnabends passieren muss. Das steht fest und ist zwingend für den gymnasialen Bildungsgang ab Klasse sieben vorgeschrieben. Die Entscheidung trifft hier die Schulkonferenz. Um es gleich zu sagen: Keine öffentliche Schule im Land Bremen mit gymnasialem Bildungsgang bezieht den Samstag mit ein. Bei den Privatschulen nutzt das ÖG in Bremen jeden zweiten Samstag – und das schon immer und traditionsgemäß –, in Bremerhaven hat die EdithStein-Schule noch keine Entscheidung getroffen. Wir können also sagen: An fast jeder Schule mit gymnasialem Bildungsgang muss nun umorganisiert werden, das Mittagessen muss organisiert werden, und auch Nachmittagsunterricht ist zu planen.
Der Antwort des Senats, für die ich mich übrigens herzlich bedanke, weil sie auch sehr kleinteilig ist, kann man entnehmen, dass die Schulen mit gymnasialem Bildungsgang und einer Fünftageswoche in
drei Gruppen eingeteilt werden: Die erste Gruppe hat es gut, das sind die bereits bestehenden Ganztagsschulen. Die zweite Gruppe hat es auch gut, denn das werden ab 1. August 2006 Ganztagsschulen sein. In die dritte Gruppe kommen alle Schulen, die den Schulalltag ohne die finanzielle Ausstattung der Ganztagsschulen, aber mit einer Unterstützung organisieren werden. Wir haben in der Deputation am 16. März 2006 beschlossen, dass zusätzliche Mittel für die Einrichtung und Schaffung von Verpflegungsmöglichkeiten an allen Schulen mit gymnasialem Bildungsgang zur Verfügung gestellt werden sollen. Das reicht jetzt erst einmal. Ich würde mir wünschen, dass wir hier noch großzügiger sein könnten.
Ich komme zu der ersten Gruppe! In der ersten Gruppe sind sechs Schulzentren der Sekundarstufe I, ein durchgängiges Gymnasium, und Kooperationspartner ist in erster Linie der Schulverein. Jetzt etwas, was ich leider noch zweimal wiederholen werde: Bremerhaven ist in dieser Gruppe leider nicht vertreten. Zu diesen Schulen gehören das Schulzentrum an der Helsinkistraße, Drebberstraße, Koblenzer Straße, Butjadinger Straße, Lehmhorster Straße, die WilhelmKaisen-Schule und das Gymnasium Obervieland. Ich nenne die Schulen hier extra, auch als erste Rednerin, weil wir ja ein Signal an die Eltern und in die Öffentlichkeit senden wollen, wie an welchen Schulen die Lage ist. In der zweiten Gruppe haben wir die integrierte Stadtteilschule an der Helgolander Straße, das Schulzentrum in der Ronzelenstraße und das AG. Sie werden jetzt zum 1. August 2006 als Ganztagsschule geführt werden.
Meine Damen und Herren, wir haben in der dritten Gruppe dann die große Gruppe der Schulen, die die Ausstattung ohne die Ausstattung als Ganztagsschule machen müssen. Das heißt also, dass am Schulzentrum an der Lerchenstraße, in Rockwinkel, an der Schaumburger Straße et cetera – Sie können das nachlesen – die Schulen selbst planen müssen, wie sie das Mittagessen organisieren. Erfreulicherweise können wir sehen, dass dort an einer ganzen Reihe von Schulen schon Planungssicherheit besteht. Mir ist besonders aufgefallen, dass das Krankenhaus St.Joseph-Stift einige Schulen beliefert. Ich habe dort einmal nachgefragt, weil mich das interessiert hat. ES beliefert ja nicht nur die St. Johannis-Schule, das wissen wir, sondern jetzt auch die Julius-Brecht-Allee und das Kippenberg-Gymnasium. Ich habe nachgefragt: Kapazitäten sind noch vorhanden, und der Küchenchef freut sich über diese Entwicklung, denn das ist für ihn ein zusätzliches Geschäft. Er ist, wie er sagte, auch durchaus in der Lage und bereit, noch Weiteres zu machen.
So, denke ich, muss man im Umfeld schauen, wo Kooperationspartner sind. Ich hoffe, dass auch für die Schulen, wo bei uns in der Antwort noch steht, dass es noch nicht feststeht, eine gute Lösung gefunden wird. Ich habe mich auch darüber gefreut, dass zum Beispiel das Schulzentrum Habenhausen bei der Inte
Auch dort habe ich nachgefragt, meine Damen und Herren, weil wir uns am Anfang immer damit auseinander setzen mussten, wie schwierig das ist, dieses Essen zu transportieren. Ich erinnere mich an erste Debatten bei der Borchshöhe, wo es, glaube ich, um 150 Meter ging. Ich habe bei der Integrierten Stadtteilschule Obervieland nachgefragt: Wie macht ihr das? Das ist doch kompliziert, da müsst ihr doch jemanden einstellen! Die Antwort war: Das ist überhaupt kein Problem, sie kommen hierher und holen das ab, das ist organisiert, und das Essen wird dann dort ausgegeben. Ich glaube, dass es ein gutes Modell ist und man auch hier, da wir leider nicht die finanzielle Kraft haben, an jeder Schule gleich eine Ganztagsschule einzurichten, auf diesem Weg weitergehen muss.
Aus sechs Schulen aus der Stadtgemeinde Bremen liegt bisher noch keine Planung vor. Das ist schade, aber eigentlich akzeptabel, denn ein bisschen Zeit haben wir ja noch. Das Ergebnis müssen wir dann zum Schuljahresbeginn im September 2006 haben. Aber leider, meine Damen und Herren, liegt aus Bremerhaven überhaupt noch nichts vor. Keine einzige Schule in Bremerhaven taucht hier mit einer feststehenden Planung auf. Ich bitte deshalb darum, Herr Senator, dass wir in der ersten Deputationssitzung nach der Sommerpause hören, wie sich das Ganze in Bremerhaven gestaltet und wie das Ganze entwickelt wird. Auch dahin müssen wir natürlich in unserer Verantwortung als Landtag schauen. Hier ist also gesagt: Sie prüfen und werden machen, aber ich möchte auch gern wissen, wie sie machen und was sie gemacht haben.
Wir haben dann gefragt, welche Schulen sich zu Ganztagsschulen weiterentwickeln möchten, und auch das werde ich Ihnen hier vortragen, denn ich finde, es ist ein großer Fortschritt, dass wir mittlerweile auch in durchgängigen Gymnasien in der Breite sagen können: Die Schulen wollen, sie stehen in den Startlöchern, sie möchten gern den Startschuss bekommen, Ganztagsschule werden zu dürfen. Darauf warten das Schulzentrum Findorff, und zwar besonders ungeduldig und berechtigt, das Schulzentrum Sebaldsbrück, das Schulzentrum an der Schaumburger Straße, der Schulverbund Lesum und in Bremerhaven das Lloyd-Gymnasium. Interesse an der Weiterentwicklung haben das Schulzentrum Lerchenstraße, Gymnasium Vegesack, Gymnasium Horn und das Kippenberg-Gymnasium.
Ich kann nur sagen: Klasse, dass bei den durchgängigen Gymnasien jetzt auch der Wunsch in Richtung Zukunftsmodell Ganztagsschule geht! Wir werden das unterstützen, das sage ich ausdrücklich als Sozialdemokratin, dass wir uns sehr darüber freuen, dass die durchgängigen Gymnasien jetzt den Weg
gehen werden. Sie wissen ja, dass wir im Gymnasium Obervieland und, demnächst neu, am Alten Gymnasium den Weg in die Ganztagsschule gehen.
Dann weitere Veränderungen, die auf die Schulen zukommen! Das ist nämlich die ganze Frage mit den Sportvereinen, mit den Kirchengemeinden, Musikschulen et cetera. Auch für diese bedeutet ja eine verkürzte Zeit der Möglichkeiten, die Schulen zu nutzen und auch, dass die Schülerinnen und Schüler zu ihnen kommen, eine Veränderung. Wir haben hier zur Antwort bekommen – und auch das kann man vielleicht noch weiter entwickeln –, dass die erhöhte Unterrichtsdauer, die auch diese Vereine betrifft, dazu führt, dass diese Kooperationspartner in das Geschäft mit einbezogen werden, dass sie nicht aus der Zeitung erfahren, dass das passiert, sondern dass sie im Stadtteil mit in das Geschäft einbezogen werden, die Stundenpläne angepasst werden und dann – mit Sicherheit noch mit Reibung an der einen oder anderen Stelle, so ein großer Umsteuerungsprozess geht nicht reibungslos – in diesen Prozess insgesamt mit einbezogen werden.
Ich komme zum Schluss, meine Damen und Herren! Ich finde, es war richtig, diese Große Anfrage zu stellen, denn wir können jetzt bei jedem einzelnen Elternabend sagen: So und so wird sich die Situation für Ihr Kind ergeben. Wir haben vielleicht noch einmal ein bisschen in den Schulen Dampf gemacht, dass jetzt die Entwicklung organisiert werden muss, weil sie so im Fokus der Öffentlichkeit ist. Ich weiß, dass die Behörde intensiv daran gearbeitet hat und es auch kein einfacher Prozess ist. Ich sage von hier aus ganz deutlich, wo es noch Schwierigkeiten gibt, und ich bin sicher und weiß, an der einen oder anderen Stelle hakt es noch, da wollen wir helfen, vor allem mit den Umbauarbeiten, die ja nicht so ganz reibungslos gehen und die höchstwahrscheinlich auch nicht alle abgeschlossen werden, denn wir haben das Geld dafür nicht.
Ich hätte mir natürlich gewünscht – das sieht mir jeder nach –, dass wir die finanzielle Kraft gehabt hätten, hier bei der Umsteuerung wirkungsvoll und noch deutlicher die Schulen zu unterstützen. Das ist in Anbetracht der Haushaltslage Bremens nicht möglich. Ich glaube aber, wir sind auf einem ordentlichen Weg, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben und die Schulen nicht im Regen stehen lassen, sondern uns darum kümmern. – Ich danke Ihnen!
Erstes möchte ich doch die Gelegenheit nutzen, bei dieser Debatte Herrn Rohmeyer zum Geburtstag zu gratulieren, auch wenn er mich gestern als kalte Kriegerin bezeichnet hat!
Meine wärmsten Geburtstagswünsche! Ich glaube, bei dieser Debatte werden wir uns auch nicht so sehr streiten, aber ich schaue schon vorwärts und sehe, dass wir heute auch noch Gelegenheit haben, uns inhaltlich ganz stark auseinander zu setzen und ein bisschen zu reiben.
Das Abitur nach zwölf Jahren in Bremen bringt viele Veränderungen mit sich. Die CDU hatte vor einigen Monaten eine Große Anfrage gestartet, die wir hier auch schon debattiert haben. Dort haben wir dann diskutiert, in welchen Bundesländern das Abitur nach zwölf Jahren überhaupt eingeführt wird, und wir finden uns im Chor mit den anderen Bundesländern, also Bremen geht hier keinen Einzelweg, sondern die meisten Bundesländer in der Bundesrepublik Deutschland haben das Abitur nach zwölf Jahren im gymnasialen Bildungsgang eingeführt. Für die Schülerinnen und Schüler, die die Integrierten Stadtteilschulen und Gesamtschulen besuchen, gibt es weiterhin das Abitur nach 13 Jahren, und so können die Eltern sich auch dann entscheiden, welchen Weg sie für ihre Kinder nach Klasse vier einschlagen oder nach der sechsten Klasse für diejenigen Kinder, die die sechsjährige Grundschule besuchen.
Es gibt eine ganze Reihe von Baustellen, das hat Kollegin Hövelmann aufgezeigt. Die grüne Bürgerschaftsfraktion hat sich auch im Rahmen eines Ganztagsschul-Fachtages hier im Haus der Bürgerschaft mit dem Thema „Ganztagsschulen in Bremen“ im vergangenen Winter auseinander gesetzt, dabei hat das Thema „Gymnasien als Ganztagsschulen“ auch eine ganz große Rolle gespielt. Darauf werde ich noch eingehen.
Ich finde, es ist eine ganz gravierende Veränderung, dass das Lernpensum von bisher 13 Jahren künftig in den Gymnasien in zwölf Jahren absolviert wird, und es ist kein Geheimnis, dass die grüne Bürgerschaftsfraktion gehofft hatte, dass die KMK die Lehrpläne entrümpelt, dass man die Gelegenheit nutzt und hinterfragt, was ist eigentlich überholtes Wissen, was müssen wir weiter mitnehmen, aber gibt es nicht auch neue Lerninhalte. Ich nenne hier noch einmal den Bereich Medienpädagogik. Das ist aus meiner Sicht ein Lerninhalt, der eigentlich gestärkt werden müsste in den Schulen, auch in den Grundschulen und in den weiterführenden Schulen. Ich hätte mir gewünscht,
dass die KMK die Gelegenheit beim Schopf ergreift und sagt, Abitur nach zwölf Jahren darf nicht heißen, dass die Kinder und Jugendlichen dann den gleichen Stoff in zwölf Jahren lernen müssen.
Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet das nun unweigerlich eine starke Mehrbelastung. Die Stundentafel wird schon in den Klassen sechs, sieben und acht aufgestockt. Schultage bis zur siebten, achten und neunten Stunde sind damit auch keine Seltenheit. Diese Tatsache ist auch nicht ganz ohne, denn in Baden-Württemberg wurde eine Untersuchung gemacht, die den Schulversuch Abitur nach zwölf Jahren begleitet hat, und dort hat man herausgefunden, dass nur rund 20 Prozent der Kinder dieser starken Lernbelastung gewachsen sind. In Baden-Württemberg hat es daraufhin auch eine ganz große Diskussion darüber gegeben, welche Lern- und Lehrinhalte eigentlich wichtig sind und wie wir dahin kommen können, eine kindgerechte Lernkultur zu schaffen. Es muss ja das Ziel sein, dass alle Kinder, die das Gymnasium besuchen, oder alle Kinder, die das Abitur machen wollen, auch bis zum Ende mitgenommen werden und nicht unterwegs verloren gehen.
Es besteht also die Gefahr, dass es einen Lernalltag gibt, Pauken, Essen, Pauken, das ist nach meiner Auffassung wenig kindgerecht. Auf unserem Ganztagsschul-Fachkongress, den ich hier schon erwähnt habe, hatten wir den Bundesvorsitzenden des Ganztagsschulverbandes, Stefan Appel, zu Gast, und dieser hat ganz eindringlich davor gewarnt, dass die Gymnasien meinten, dass Kinder sieben, acht, neun Stunden lang ununterbrochen Wissen aufnehmen, alles auch behalten und auch wiedergeben können in den Arbeiten. Er hat darauf hingewiesen, die Hirnforschung hat längst herausgefunden, dass schon ein sechsstündiger Lernalltag ganz grauenvoll ist für die Kinder und wenig von dem Wissen hängen bleibt. Er hat darauf hingewiesen und dafür geworben, dass sich die Gymnasien auf den Weg machen müssen, unbedingt Ganztagsschulen zu werden, weil sie faktisch schon so viel Stoff den Kindern beibringen müssen, dass sie unweigerlich Ganztagsschulen sind an dieser Stelle.
Das ist auch die Position der grünen Bürgerschaftsfraktion: Wir wünschen uns, was Frau Hövelmann als positiv charakterisiert hat, was hier mit dem Alten Gymnasium in diesem Jahr anfängt, dass ein durchgängiges Gymnasium in Bremen –
und Obervieland auch – sich auf den Weg macht, Ganztagsschule zu werden. Das heißt, den Alltag zu rhythmisieren, Anspannung und Entspannung sollen sich künftig an den Schulen abwechseln, man will Schluss
machen mit dem 45-Minuten-Takt, man will weg von eingefahrenen Gleisen, man will projektorientierten Unterricht durchführen, man will sich mit der Organisation der Schule stärker den Kindern und den Lernvoraussetzungen der Kinder anpassen. Das ist ein positiver Weg, und das unterstützen wir als grüne Bürgerschaftsfraktion außerordentlich, dass sich hier die durchgängigen Gymnasien endlich im Lande Bremen auf den Weg machen.
Diesem Beispiel müssen andere Gymnasien folgen. Deswegen muss auch das Thema Ganztagsschule, Senator Lemke hat es gestern bei der Debatte um den Sonderbeauftragten Muñoz, Herr Rohmeyer erinnert sich,
hier auch noch einmal hervorgehoben. Ich habe leichtes Stirnrunzeln beim Fraktionsvorsitzenden der CDU, Herrn Perschau, gesehen, der jetzt leider nicht bei dieser Debatte hier ist. Herr Perschau runzelte die Stirn, als Herr Lemke sagte, Ganztagsschulen, das müssen wir ganz dringend ausbauen, das muss ein Schwerpunkt werden in der Bildungspolitik in den kommenden Jahren. Die grüne Bürgerschaftsfraktion teilt diese Aussage uneingeschränkt, und wir finden, hier muss ein wichtiger Schwerpunkt gesetzt werden, bei dem uns auch Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bereichen hier im Hause, unterstützen müssen, weil der Bildungsbereich diese große Anstrengung nicht allein schultern kann.
Es gibt in Bremen sieben Gymnasien, die Ganztagsschulen sind. Kollegin Hövelmann hat darauf hingewiesen, das möchte ich am Ende meiner Rede auch noch einmal tun, dass es in Bremerhaven noch kein Gymnasium gibt, welches Ganztagsschule ist. Ich würde Sie bitten, Herr Senator Lemke, dass Sie das Gespräch suchen mit dem Magistrat in Bremerhaven, mit dem Dezernenten in Bremerhaven, der ja noch im Amt ist, aber auch mit dem Oberbürgermeister Jörg Schulz! Mein Kollege Jan Köhler hat vorhin darauf hingewiesen: Es wird im Augenblick eine große Anzahl an Investitionen diskutiert hier im Haus. In der kommenden Bürgerschaftssitzung geht es um den Haushalt. Es muss doch möglich sein, dass in Bremerhaven auch über das Thema Ganztagsschulen als eine wichtige Investition in die Zukunft der Stadt Bremerhaven diskutiert wird und man dort dann auch dazu kommt, dass zumindest ein oder zwei Gymnasien Ganztagsschule werden.
Welt. Ich finde, die Bremische Bürgerschaft, der Landtag, kann sich auch nicht so einfach aus der Affäre ziehen. Das Thema Ganztagsschulen kann nicht allein der Kommune Bremerhaven überlassen werden, es ist ein Landtagsthema. Deswegen haben wir hier ja auch schon häufiger im Landtag und nicht in der Stadtbürgerschaft über das Thema Ganztagsschulen diskutiert. Also von dieser Stelle aus ein gut gemeinter Appell, dass in Bremerhaven auch Ganztagsschulen eingerichtet werden, denn sie sind eine Chance, sie sind kein Modell für benachteiligte Kinder und Jugendliche! Ganztagsschulen bieten die Möglichkeit, dass Lernen angenehmer wird, dass Lernen Spaß macht, dass man sogar bessere Bildungsabschlüsse erzielen kann. Wir Grünen würden uns wünschen, dass dieser Weg deutlich intensiviert wird.
Das Abitur nach zwölf Jahren ist in Bremen eine Baustelle, es wird auch in den nächsten Jahren noch eine Baustelle bleiben. Wir hören ja in vielen Sitzungen der Bildungsdeputation dann immer wieder den Sachstand: Wie sollen künftig die Raumfragen gelöst werden? Das ist eine Sache, die die Schulen umtreibt. Schulleiter beschäftigen sich schon jetzt damit, was eigentlich passiert, wenn die bremischen Schulen die doppelten Jahrgänge im Jahr 2012 entlassen und diese dann auch nach Ausbildungsplätzen suchen. Das sind Fragen, die wir hier auch im Hause noch begleiten werden. – Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit!
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die CDU-Fraktion ist dieser Großen Anfrage nicht beigetreten, Frau Hövelmann hat es angesprochen, und Sie haben ja auch schon zwei verschiedene Ausrichtungen dieser Debatte erlebt: die Mensa- und küchenpolitische Debatte, die Frau Hövelmann geführt hat,