Protocol of the Session on November 15, 2017

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der CDU)

Die Ausgaben belaufen sich auf jeweils 50 Milliarden €, Herr Kollege Rülke. Und ja, das Haushaltsvolumen ist gestiegen. Die Einnahmen sind gestiegen

(Abg. Carola Wolle AfD: Dann können sie auch aus gegeben werden!)

und die Ausgaben sind gestiegen. Die Ausgaben sind wie im mer durch die Einnahmen gedeckt, Herr Kollege Rülke.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Sie geben halt alles aus, was Sie kriegen können! – Abg. Anton Baron AfD: Was ist das für eine Logik?)

Dann möchte ich noch einmal betonen: Wir legen zum fünf ten Mal in Folge einen Haushalt ohne Aufnahme neuer Schul den vor.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Das hatte ich erwähnt!)

Ich finde, das können Sie würdigen.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Das haben wir!)

Herr Kollege Stoch, in der letzten Legislaturperiode waren es nicht vier von fünf Jahren, sondern drei von fünf Jahren ohne neue Schulden. Aber sei’s drum. Der Weg ist damals der rich tige gewesen, und es ist heute der richtige Weg.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU)

Das hat es noch nie gegeben: fünf Mal in Folge.

Was es auch noch nie gegeben hat – das ist eine Premiere –: 1,9 Milliarden € werden wir dafür verwenden, implizite Schul den – das ist übrigens ein Begriff des Landesrechnungshofs –

zu tilgen. Ich empfehle allen, nicht so despektierlich über Vor schläge des Landesrechnungshofs zu sprechen, meine Damen und Herren.

(Zuruf von der CDU: Genau! – Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Machen Sie alles, was die vorschla gen?)

Wir investieren 1,25 Milliarden € in die Sanierung der Gebäu de und der Straßen im Land, Herr Rülke. Wir legen 120 Mil lionen € für Pensionen der Beamten – Kollege Reinhart hat es betont, Kollege Schwarz hat es betont – als Vorsorge zurück. Das ist mehr als beachtlich.

Und ja, auch das hat es noch nicht gegeben: Wir tilgen Kre ditmarktschulden.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der CDU)

Genau.

(Zuruf von der AfD: Wie viele? Auf welcher Positi on?)

Deshalb können wir mit Fug und Recht behaupten, dass wir mit diesem Doppelhaushalt eine historische Trendwende ein leiten; denn der Schuldenabbau beginnt jetzt, meine Damen und Herren.

(Beifall der Abg. Dorothea Wehinger GRÜNE)

Warum kommt das so? Ja, die Steuereinnahmen sind gut. Ja, die Steuern zahlen die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Bürgerinnen und Bürger im Land.

(Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Wir haben die Aufgabe, mit diesen Steuereinnahmen sinnvoll umzugehen. Wir haben aber auch die Aufgabe, den Haushalt zu konsolidieren, und das haben wir getan – mit den Kolle ginnen und Kollegen im Kabinett. Das war kein einfacher Weg: 800 Millionen € im Jahr 2017, 300 Millionen € im Jahr 2018, noch einmal 300 Millionen € obendrauf im Jahr 2019 – also insgesamt 800 Millionen € bzw. 600 Millionen €.

Meine Damen und Herren, das ist keine einfache Aufgabe, das ist eine Herausforderung. Wir werden sie aber bewältigen. Da mit machen wir, Grün-Schwarz, die Regierung und die sie tra genden Fraktionen, jetzt ernst. Wir machen nämlich eine nach haltige Haushaltspolitik. Wir investieren aber gleichzeitig in die Zukunft, meine Damen und Herren.

Und ja, wir nehmen mehr Geld für den Umwelt- und Klima schutz in die Hand.

(Abg. Anton Baron AfD: Was machen Sie genau?)

Das finden wir vollkommen richtig. Denn es geht um die Be wahrung der natürlichen Lebensgrundlagen.

(Beifall bei den Grünen – Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Da gehört der Erhalt der Artenvielfalt unabweislich dazu.

(Abg. Anton Baron AfD: Aha!)

Und ja, wir stärken auch die Umweltverwaltung, die kurz da vor ist, eine Mangelverwaltung zu sein,

(Abg. Gabi Rolland SPD: Das ist sie schon!)

mit 225 Stellen und 31 obendrauf.

(Abg. Anton Baron AfD: Was kostet das genau? Wie kann die CDU so etwas mitmachen? Das verstehe ich nicht!)

Meine Damen und Herren, wir sorgen für gute Bildung an un seren Schulen, indem wir sie mit mehr Lehrern im Unterricht ausstatten.

(Abg. Carola Wolle AfD: Qualität statt Quantität! – Zuruf des Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD)

Wir, insbesondere der Innenminister des Landes, sorgen für die innere Sicherheit. Wir schaffen 400 neue Stellen bei der Polizei. Wir erhöhen die Anzahl der Anwärter auf 1 800. Wir statten die Polizei technisch besser aus. Auch dafür nehmen wir ordentlich Geld – z. B. 40 Millionen € – in die Hand.

Wir stärken die Justiz personell, damit Gerichtsverfahren schneller abgeschlossen werden können. Wir investieren in Forschungsleuchttürme, damit wir auch in Zukunft Innovati onseuropameister bleiben. Wir setzen unsere Anstrengungen für eine Mobilitätsgarantie fort, damit der öffentliche Nahver kehr nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land at traktiv wird.

(Beifall des Abg. Hermann Katzenstein GRÜNE)

Wir stellen Seed- und Wagniskapitalfonds zur Verfügung, da mit Menschen, die neue gute Ideen haben, diese auch umset zen können. Außerdem investieren wir 160 Millionen € in den Pakt für Integration, meine Damen und Herren. Lieber Herr Kollege Stoch, woran liegt es, dass wir dies bis 2018 festge schrieben haben? Es liegt daran, dass die ehemalige Bundes regierung, der bekanntlich auch die SPD angehört hat,

(Abg. Andreas Stoch SPD: Richtig!)

keine Planungssicherheit geschaffen hat, wie es ab Ende 2018 weitergehen soll.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Die Kommunen brauchen aber eben das Land an ihrer Seite!)

Ich kann nur sagen, dass diejenigen, die hier von Baden-Würt temberg aus mit an den Sondierungsgesprächen beteiligt sind – das sind insbesondere der Ministerpräsident und der stell vertretende Ministerpräsident –, sich intensiv dafür einsetzen, dass wir in diesem Bereich Planungssicherheit bekommen.

Wir führen die Wohnraumförderung mit einem jährlichen Pro grammvolumen von 250 Millionen € auf hohem Niveau fort, meine Damen und Herren.

(Zuruf des Abg. Jochen Haußmann FDP/DVP)

Da gab es jetzt Kritik. Herr Kollege Stoch, 250 Millionen € pro Jahr für die Wohnraumförderung – schon jetzt im Jahr 2017 und die Fortführung dann in den Jahren 2018 und 2019 –

(Abg. Andreas Stoch SPD: Genau so habe ich es ge sagt!)

hat es in der letzten Legislaturperiode auch nicht gegeben.