Protocol of the Session on May 10, 2017

Für die Fraktion GRÜNE erteile ich das Wort dem Fraktionsvorsitzenden Schwarz.

Herr Präsident, liebe Kol leginnen und Kollegen! Der Ministerpräsident hat BadenWürttemberg zu Recht als ein bärenstarkes Land mit einer ho hen Beschäftigung, starken Kommunen, einem breiten sozia len, bürgerschaftlichen Engagement beschrieben.

(Zuruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Land ist so stark, weil die Regierung die richtigen Weichen gestellt hat. Wollen Sie das denn leugnen, Kollege Stoch, Kollege Rülke,

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Ja!)

dass wir hier die richtigen Weichen gestellt haben? Herr Meu then stellt ja sogar die Frage, ob sich empirisch nachweisen lässt, was wir machen.

(Zuruf des Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD)

Jetzt bringe ich Ihnen ein Beispiel. Nehmen Sie das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Das ist für unsere Ge sellschaft, für viele Unternehmen, für junge Leute, für Selbst ständige, für das Handwerk ein zentrales Thema.

(Abg. Anton Baron AfD: Zuschüsse für Mehrlings geburten wollen Sie abschaffen!)

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für viele Men schen ein wichtiges Anliegen.

Deswegen haben wir in den letzten Jahren die Ganztagsschu le in das Schulgesetz aufgenommen und in dieser Legislatur 120 zusätzliche Deputate geschaffen. Das ist doch spürbar. Da tut sich etwas im Land. Machen Sie doch mal die Augen auf, wenn Sie durch Baden-Württemberg gehen. Dann sehen Sie, was hier alles stattfindet.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU – Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Sie wollen schon wie der mehr Geld ausgeben! Geld, Geld, Geld ausgeben! Keine Resultate, nur Schwachsinn!)

Herr Meuthen, dann stellen Sie einen Änderungsantrag, die se 120 Deputate wieder zu streichen. Schenken Sie den Bür gern doch reinen Wein ein.

(Zuruf des Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD)

Sie sind gegen die Ganztagsschule, Sie wollen keine Verein barkeit von Familie und Beruf,

(Abg. Rüdiger Klos AfD: Was für ein Quatsch!)

Sie wollen die Unternehmen nicht unterstützen. Deswegen ist es gut, dass wir hier regieren und diese Maßnahmen voran bringen, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU – Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Unglaublich!)

Herr Rülke, manchmal muss man mit Zahlen arbeiten und Ausgaben darstellen – ich verweise auf die Themen Glasfa serausbau und Digitalisierung –, damit Sie sehen: Es tut sich etwas in Baden-Württemberg. Hier findet eben gerade kein Stillstand statt. ÖPNV-Offensive, Ausbau des Straßennetzes, Baden-Württemberg-Tarif im Nahverkehr, 2 000 Ladesäulen für Elektromobilität –

(Zuruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP)

da tut sich doch etwas. Da sind wir auf dem richtigen Weg, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU – Abg. Rüdiger Klos AfD: Auf einem Irrweg!)

Herr Meuthen, ich empfehle Ihnen:

(Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Ihre Empfehlung leh ne ich ab!)

Nehmen Sie einmal Kontakt auf mit den Flyern aus der Au tomobilindustrie. Die erläutern Ihnen, dass für die Elektromo bilität in erster Linie das Thema Infrastruktur angegangen werden muss. Und was machen wir? Wir schaffen die Infra struktur für Elektromobilität:

(Abg. Anton Baron AfD: Inwiefern?)

2 000 Ladesäulen hier in Baden-Württemberg.

(Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Ihre Infrastruktur sehe ich auf der A 8! Da stehe ich nämlich stundenlang je den Tag!)

Sie sind Ökonom. So etwas sollten Sie unterstützen. Da soll ten Sie keine Steine in den Weg legen. Also ich sehe uns hier ganz gut aufgestellt.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen)

Jetzt komme ich zum Kollegen Stoch. – Wo ist er denn? Hat er den Plenarsaal verlassen?

(Abg. Anton Baron AfD: Der wusste, von den Grü nen kann nichts Gescheites kommen!)

Herr Kollege, fahren Sie fort. Wir wollen zügig vorwärtskommen.

Herr Kollege Stoch hat den Plenarsaal jetzt offenbar verlassen. Ein Indiz: Offenbar kann er es nicht ertragen,

(Zuruf des Abg. Reinhold Gall SPD)

dass wir hier auf dem richtigen Weg sind.

(Abg. Rüdiger Klos AfD: Halleluja!)

Ich könnte jetzt noch einmal den Ausfluss grüner Politik aus unserer gemeinsamen Zeit in den letzten Jahren darstellen. Ich bringe jetzt einfach das Stichwort Nationalpark. Er wird ja jetzt am Wochenende eröffnet. Darauf freut sich die Region.

(Zuruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP)

Da sage ich nur, Herr Kollege Stoch: Wo waren Sie in den letzten fünf Jahren? Da haben Sie vieles am Kabinettstisch mitentschieden. – Gut, jetzt hat er sich hier verkrümelt. Sei’s drum, drücken wir ein Auge zu.

Herr Meuthen hat den schlanken Staat gefordert.

(Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Allerdings!)

Herr Meuthen, wir müssen ebenfalls an diejenigen denken, die in prekären Verhältnissen sind.

(Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Eben deswegen! – Zu ruf von der AfD: Gerade für die ist es notwendig!)

Deswegen kein schlanker Staat, sondern auch aktive Sozial politik,

(Zuruf von der AfD: Wo ist die?)

auch Teilhabe für Menschen insbesondere in prekären Situa tionen.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen)

Wir haben das ja einmal dargelegt. Schauen Sie sich den Ar muts- und Reichtumsbericht an. Was ist das Armutsrisiko in Baden-Württemberg?

(Abg. Anton Baron AfD: Ein paar kritische Passagen wurden herausgestrichen!)