Protocol of the Session on April 6, 2017

(Zuruf: Das gilt auch für die AfD! – Gegenruf des Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Da habt ihr Pech!)

Übernehmen Sie seitens der Landesregierung wieder die Ver antwortung für Ihr Politikversagen, und wälzen Sie diese nicht auf die Kommunen ab.

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Eine Remigrati on der AfD wäre nicht schlecht!)

Inwiefern sich die Kommunen an etwaigen Maßnahmen be teiligen, müssen diese selbst bestimmen können. Sorgen Sie für echte kommunale Selbstbestimmung! Gerade bei so wich tigen Themen, die die Kommunen über viele Jahre hinweg massiv finanziell belasten werden, ist das unabdingbar. Ver kaufen Sie deshalb nicht Ihren Pakt für Integration in beschä mender Art und Weise als großzügige Unterstützung. Er ist es nicht.

(Beifall bei der AfD)

Er ist nur eine Beruhigungspille, die zwei Jahre wirken soll. Hauptsache, sie wirkt bis zur Bundestagswahl.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Seien Sie sich jedoch eines Faktums bewusst: Sie als die po litische Führung tragen die Verantwortung für die Zukunft Ba den-Württembergs,

(Abg. Beate Böhlen GRÜNE: Ganz genau! Sie Gott sei Dank nicht!)

und niemand wird Sie davon freisprechen.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Wir, die AfD-Fraktion, haben ein Konzept, das human, nach haltig und perspektivisch für die Betroffenen ist.

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: „Human“, „nach haltig“!)

Wir werden es Ihnen in den nächsten Wochen vorstellen und freuen uns schon jetzt, dieses mit Ihnen gemeinsam umsetzen zu können.

(Beifall bei der AfD – Lachen bei den Grünen)

Meine letzten Worte – –

(Unruhe – Glocke der Präsidentin)

Meine letzten Worte richte ich ganz persönlich an Sie alle.

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Ihre Redezeit ist abgelaufen!)

Mit dem geplanten Familiennachzug kommen weitere Milli onen kulturfremde Menschen ins Land. Stoppen Sie diesen Wahnsinn!

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Dafür wurden Sie nicht gewählt. Sie wurden gewählt, die In teressen des deutschen Volkes zu vertreten. Eines Tages wer den Sie von Ihren Kindern und Enkeln gefragt: „Warum habt ihr das zugelassen?“ Was werden Sie ihnen antworten?

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der AfD)

Für die SPD-Fraktion erteile ich Frau Abg. Wölfle das Wort.

Frau Präsidentin, liebe Kollegin nen und Kollegen!

(Zuruf von der AfD: Hübsches Kleid!)

„Baden-Württemberg setzt bundesweit Maßstäbe“, so der Ti tel der heutigen Aktuellen Debatte. Dieser Titel lässt in der Tat Großes vermuten. Man lässt sich feiern und lobt sich, aber leider ist dieser Pakt für Integration in Wahrheit mehr Schein als Sein.

(Vereinzelt Beifall – Abg. Anton Baron AfD: Und das von der SPD!)

Halten wir einmal fest: Der Pakt wurde lange angekündigt und im Koalitionsvertrag als Schwerpunkt definiert, und dafür wurden auch Mittel in den geheimen Nebenabreden und im Haushalt eingesetzt. Aber bei Lichte gesehen ist das Ganze für uns ein Etikettenschwindel. Wenn Sie hier schon nicht mit offenen Karten spielen, dann bin ich sehr gern bereit, jetzt und hier einmal diese Mogelpackung grün-schwarzer Integrations politik zu entzaubern; denn es geht um Tricksen, Tarnen, Täu schen.

(Widerspruch bei den Grünen und der CDU – Abg. Sandra Boser GRÜNE: Sieht das der Städtetag auch so? – Zuruf des Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜ NE)

Das Kabinett hat am vergangenen Dienstag nun also den so genannten Pakt für Integration geschnürt, und Sie, Herr Mi nister Lucha,

(Zuruf des Abg. Dr. Bernhard Lasotta CDU)

und die Landesregierung lassen sich jetzt für finanzielle Wohl taten feiern, die in Wahrheit gar nicht die Ihrigen sind. Denn in Wahrheit geht es hier um eine Umwidmung von Bundes mitteln und zusätzlich einen Griff in die Kassen der Kommu nen.

(Beifall bei der SPD und der AfD sowie Abgeordne ten der FDP/DVP – Abg. Anton Baron AfD: So ist es! – Zuruf des Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜNE)

Denn über die Integrationspauschale des Bundes fließen für die Jahre 2016, 2017 und 2018 jeweils 260 Millionen € – al so insgesamt 780 Millionen € – nach Baden-Württemberg.

(Zuruf des Abg. Thomas Poreski GRÜNE)

Doch diese Gelder werden nicht 1 : 1 nach unten weiterge reicht, sondern von jährlich 260 Millionen € gibt das Land nur 160 Millionen € an die Kommunen weiter. Das sind somit 100 Millionen €, die an den klebrigen Fingern der Landesregie rung hängen bleiben.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Nein, falsch!)

Zwar bekommen die Kommunen im Jahr 2016 einen Anteil von 60 Millionen € – –

(Unruhe – Glocke der Präsidentin)

Zwar bekommen die Kommunen im Jahr 2016 einen Anteil von 60 Millionen €, weil die Landesregierung das Finanzaus

gleichsgesetz, das FAG, für 2016 nicht so schnell ändern konnte.

(Abg. Anton Baron AfD: Sie lernen was dazu! – Ge genruf des Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Die lernen nicht!)

Durch das Haushaltsbegleitgesetz, mit dem das FAG für die Zeit ab 2017 geändert wird, werden den Kommunen diese 60 Millionen € in den Jahren 2017 und 2018 jedoch jeweils wieder entzogen.

Auch die 90 Millionen € für die Anschlussunterbringung kom men in Wahrheit nicht aus der Schatulle von Herrn Minister Lucha.

(Abg. Anton Baron AfD: So ist es!)

Richtig ist vielmehr, dass die Kommunen die 90 Millionen € faktisch selbst zahlen,

(Abg. Anton Baron AfD: Ja! So ist es!)

aus den eigenen Mitteln des FAG, die ihnen bereits per Ge setz zustehen, über eine Vorwegentnahme gemäß § 2 FAG.

Das gilt auch für die 70 Millionen €, die Sie zur Verfügung stellen. Auch diesen Betrag finanzieren die Kommunen zum größten Teil selbst, ebenfalls über die Vorwegentnahme zu ih ren Lasten gemäß § 1 FAG.