Vielen Dank. – Sehr geehrter Herr Abgeordneter, sind Ihnen die Berichte des In tergovernmental Panel on Climate Change bekannt? Die gibt es auch in lesbarer Form für politische Entscheidungsträger, sodass auch Sie und Ihre Fraktion sie verstehen dürften,
insbesondere, da Sie auch Naturwissenschaftler in Ihren Rei hen haben. Dort steht u. a. dieser Satz – wenn ich zitieren darf –:
Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig, und vie le dieser seit den 1950er-Jahren beobachteten Verände rungen sind seit Jahrzehnten bis Jahrtausenden nie auf getreten.
Natürlich haben die Naturwissenschaftler, die da beteiligt sind, auch die Sonnenflecken, auch den Sonnenzyklus, auch die Schwankungen der Erdachse – das alles – mit berücksichtigt.
Meine Damen und Herren, ich darf um etwas Ruhe bitten! Herr Abg. Dr. Kuhn hat die Fra ge zugelassen, und er hat jetzt die Möglichkeit, darauf zu ant worten.
Die Ausführungen des IPCC sind mir zwar nicht in vollem Umfang, aber durchaus in den wichtigen Teilen bekannt. Ich habe ja gesagt: Wir erleben ei nen Klimawandel. Es ist nur die Frage: Wie hoch ist die Be teiligung des Menschen an diesem Klimawandel einzuschät zen?
Diese offene Diskussion scheint allerdings nicht immer er wünscht zu sein. So ist es auch mit der Zusammenfassung des IPCC-Berichts, der durchaus sehr ergänzungsbedürftig wäre.
Wissenschaftliche Erkenntnis ist auch keine Frage einer Mehr heitsentscheidung, sondern beruht auf Fakten.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Abg. Paul Ne meth CDU: Genau! Da muss man dann auch nicht diskutieren!)
Ich möchte noch einmal auf die mir gelenkt erscheinende De batte zurückführen. Im Schatten dieser Debatte ist eine Indus trie groß geworden, die sich die Probleme im Bereich der so genannten Klimakatastrophe zunutze macht. Der Staat ist durchaus Hilfe leistend mit planwirtschaftlichen Elementen beteiligt.
Das lässt sich auch in diesem Dokument, dem MOU, ablesen. Frau Präsidentin, ich zitiere noch einmal aus der Absichtser klärung unter Punkt 3 e:
Die Parteien dieses MOU vereinbaren ferner, gemeinsam an innovativen Modellen zur Finanzierung und Förde rung der Klimaanpassung zu arbeiten; dazu gehören ins besondere öffentlich-private Partnerschaften,...
Damit möchte ich noch einmal auf die Zielsetzung des Me morandum of Understanding zurückkommen, in der es heißt:
Wenn das wirklich das gemeinsame Anliegen ist, dann aber bitte richtig. Ich fordere den Respekt vor diesem Planeten,
indem wir aufhören, die tropischen Wälder zum Zwecke ei ner fragwürdigen Gewinnung von Biodiesel und übertriebe ner Produktion von eiweißreichem Futter für die Tiermast zu roden,
indem wir aufhören mit der Verschmutzung der Ozeane mit Altöl, Plastik und Chemikalien, was sich verheerend auf die Meeresfauna auswirkt, auch auf die Grünalgen, die zusam men mit den Temperaturwechseln der Meere, mit der Strö mung und der Aufnahmefähigkeit des Meerwassers über 95 % des CO2-Kreislaufs regulieren, indem wir aufhören mit der Ausbeutung unseres Planeten auf der Suche nach Seltenen Er den, die zunehmend für die neue Generation von Windkraft anlagen benötigt werden,
auch –, indem wir aufhören, der Natur vorschreiben zu wol len, welches Klima sie uns bereiten soll. Sie wird dies nach ihren eigenen Gesetzen tun; daran ändern auch die Klimakon ferenzen nichts, die immense Kosten verursachen und durch weltweite Anreisen der Teilnehmer große Mengen CO2 frei setzen.
Eine wahre Ökologie wird den Menschen, unseren Planeten und das Sonnensystem im rechten Verhältnis zueinander se hen und sich nicht an ideologisch Gewünschtem, sondern an Fakten und an Machbarem orientieren. Für diese Art von Öko logie steht die AfD.
Frau Präsidentin, Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren! Der eben gehörte Beitrag scheint mir in das Reich der Kategorie „Liebe Leute, morgen erzähle ich ein neues Märchen“ zu gehören.
(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen – Zuruf von der AfD: Haben Sie überhaupt zugehört? – Abg. Dr. Heinrich Fiechtner AfD: Das nennt man postfaktisch, was Sie da reden, Frau Kollegin!)
Aber immerhin, man hat schon etwas dazugelernt – in der Sit zung des Umweltausschusses in der vergangenen Woche wur de selbst der Temperaturanstieg in unserem Land für nicht existent befunden.
Ich zeige Ihnen heute die Temperaturkurve des Landesamts für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württem berg für den Zeitraum von 1900 bis 2013.
Sie sehen, es geht stetig nach oben. Das, wovon wir heute re den, ist bestens dokumentiert und wissenschaftlich untermau ert; der Klimawandel ist gegeben. Wir haben die Verantwor tung, mit unserer Technik, mit unserem Wissen, mit unserer Wirtschaft und mit dem, was wir in unserem Land alles ha ben, mit den klugen Köpfen hier im Land, diesem Klimawan del Einhalt zu gebieten, und das sollten wir tun.
Entschuldigen Sie, es ist nun einmal so, dass der Ausstoß von Treibhausgasen, FCKW und CO2, in den letzten hundert Jah ren erheblich zugenommen hat, und zwar nicht verursacht durch Tiere und Pflanzen, sondern durch uns Menschen.