Protocol of the Session on November 23, 2016

(Heiterkeit des Abg. Rüdiger Klos AfD)

Also, dann möchte ich sagen: „Die Superreichen“ ist ein Schlagwort aus dem letzten Jahrhundert. „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ – Das ist vorbei.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Ich muss mich jetzt kurzfassen. Ich komme zum Schluss.

(Vereinzelt Heiterkeit)

Fazit: Wir brauchen diese Steuer nicht. Sie ist schädlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland, speziell für BadenWürttemberg. Wir brauchen sie auch deswegen nicht, weil der Staat bereits jetzt im Geld schwimmt. Wichtig ist – ich bin so fort am Ende, Frau Präsidentin –, keine zusätzliche Steuer ein zuführen, sondern eine zumindest halbwegs funktionierende Ausgabendisziplin zu haben. Der Haushalt des Bundes und vieler Bundesländer und Gemeinden ist nur wegen der spru delnden Steuereinnahmen ausgeglichen, nicht wegen der Haus haltsdisziplin, die angeblich zur schwarzen Null geführt hat.

Danke, dass Sie mir die Zeit gegeben haben.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der AfD)

Die Zeit haben Sie nur wegen Herrn Dr. Rülkes Stimmausfall bekommen. Das sage ich gleich dazu.

Gibt es weitere Wortmeldungen? – Ganz kurz. Frau Abg. Wal ker, bitte.

Ich möchte es kurz machen, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen. Es ist in der heutigen Debatte deutlich geworden, dass sich die grün geführte Landesregierung für den Mittelstand, für die Familienunternehmen

(Lachen bei Abgeordneten der AfD)

massiv eingesetzt hat, nicht nur jetzt bei dem Kompromiss zur Erbschaftsteuer, den Sie abgelehnt haben,

(Abg. Dr. Jörg Meuthen AfD: Sie haben ja doch Hu mor!)

sondern auch in vielen Bereichen, in denen wir in die Infra struktur, in Bildung sowie in Forschung und Entwicklung in vestieren.

Das ist das, was der Mittelstand, was die Familienunterneh men an uns schätzen.

Es ist völlig klar, dass eine Vermögensteuer nur dann umge setzt werden kann, auf den Weg gebracht werden kann, wenn sie den Kriterien und den Leitplanken entspricht, die wir da zu auch beschlossen haben. Sie muss ja verfassungskonform sein. Das ist ein Arbeitsauftrag, an dem man sich jetzt hier nicht weiter abarbeiten soll. Es muss um die Wirtschaftspoli tik im Land Baden-Württemberg gehen, es muss um das ge hen, was wir hier tun können. Da würde ich, wie ich schon gesagt habe, in der Tat auch von Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen von der FDP/DVP, mehr hören wollen, als dass Sie sich nur an unseren Parteitagsbeschlüssen abarbeiten.

Es ist am Ende doch so: Wenn man sich Sorgen macht, muss man sich vielleicht um Ihre Stimme Sorgen machen, lieber Herr Rülke – da wünsche ich Ihnen gute Besserung –, aber der Mittelstand...

Kommen Sie bitte zum Schluss.

... und die Unternehmen im Land sind bei uns Grünen in guten Händen.

Vielen Dank.

(Beifall bei den Grünen)

Für die CDU erteile ich Herrn Abg. Mack das Wort.

Frau Präsidentin, liebe Kollegin nen und Kollegen! Nach den Ausführungen der Finanzminis terin kann man eines festhalten: Die grün-rote, Entschuldi gung,

(Heiterkeit)

die grün-schwarze Koalition – –

(Heiterkeit – Vereinzelt Beifall)

Die grün-schwarze Koalition in Baden-Württemberg wird ei ner Vermögensteuer nicht zustimmen.

(Vereinzelt Beifall)

Herr Hofelich, Sie waren einmal Mittelstandsbeauftragter, und jetzt leugnen Sie, dass die Vermögensteuer und die Diskussi on über die Vermögensteuer etwas mit dem Mittelstand zu tun haben. Ich habe Sie bisher geschätzt,

(Zuruf des Abg. Reinhold Gall SPD)

aber ich muss sagen: Da liegen Sie falsch. Wir werden alles dafür tun, dass die tragenden Säulen unseres Landes, dass Mit telschicht und Mittelstand gestärkt und nicht geschwächt wer den. Deswegen werden wir einer Vermögensteuer nicht zu stimmen.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Abg. Daniel Rottmann AfD: Wie wollen Sie das in der Koalition machen?)

Vielen Dank. – Mir liegen kei ne weiteren Wortmeldungen vor. Damit sind wir am Schluss der Aktuellen Debatte.

Tagesordnungspunkt 1 ist erledigt.

Ich rufe Punkt 2 der Tagesordnung auf:

Antrag der Fraktion der FDP/DVP und Stellungnahme des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirt schaft – Zukunft des Windenergieerlasses und des Lan desplanungsrechts – Drucksache 16/46

Meine Damen und Herren, das Präsidium hat folgende Rede zeiten festgelegt: für die Begründung fünf Minuten und für die Aussprache fünf Minuten je Fraktion.

Für die Fraktion der FDP/DVP erteile ich Herrn Abg. Glück das Wort.

Frau Präsidentin, werte Kol leginnen und Kollegen!

(Abg. Thekla Walker GRÜNE verlässt den Plenar saal.)

Frau Walker, Sie wollten doch mehr von der FDP/DVP hö ren. Ich kann Ihnen nur raten: Bleiben Sie doch hier! Denn auf dieser wundervollen Tagesordnung sind nämlich drei von vier Tagesordnungspunkten von unserer Fraktion. Es lohnt sich also, heute zuzuhören.

(Beifall bei der FDP/DVP)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, in Baden-Württem berg gibt es tolle Menschen. Das sieht man, wenn man sich die Wirtschaftskraft und die Innovationskraft anschaut. Das sieht man auch, wenn man sich das Ehrenamt anschaut. Die Menschen hier in Baden-Württemberg leisten viel. Dass es den Menschen wichtig ist, in welchem Umfeld, in welcher Umgebung sie wohnen, sieht man nicht nur daran, dass man landauf, landab viele Verschönerungsvereine hat, sondern auch an der Tatsache, dass sich immer mehr Menschen kons truktiv-kritisch mit dem Thema „Windkraftausbau im Land“ auseinandersetzen.

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Auch inner halb des BUND!)

Am Montag dieser Woche hatte ich ein Treffen mit verschie denen Bürgerinitiativen in der Nähe von Fischerbach am Nill kopf. Es war schon beachtlich: Nach und nach wurden dort immer mehr Windräder konzentriert gebaut, zwischen Natio nalpark und Biosphärengebiet, wenn Sie so wollen. Allein im Schuttertal wurden in den vergangenen vier Jahren 14 Anla gen gebaut; drei weitere sollen hinzukommen.

Diese Anlagen stehen sehr häufig still, so übrigens auch an diesem Herbsttag, dem vergangenen Montag. Wenn die An lagen laufen, dann gibt es auch Probleme: Sie müssen teilwei se bei Nacht gedrosselt werden, weil die Schallemissionen zu hoch sind und die Anlagen deutlich lauter sind, als es erlaubt ist.

Ein Hotelier von dort hat mir berichtet: Er investiert gerade 2,5 Millionen € in sein Hotel, und nun sollen drei Windkraft anlagen bis auf 650 m an sein Hotel heran gebaut werden. Er sieht sich in seiner Existenz gefährdet – wie ich meine, zu Recht.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, immer mehr Men schen im Land empfinden das Aufstellen der Windkraftanla gen und die Art, wie hier Windpolitik betrieben wird, als rück sichtslos und brutal.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der AfD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich muss ein paar Takte zur CDU sagen: Es gab Zeiten, in denen die CDU im Land das genauso gesehen hat. Das belegen nicht nur die zahl reichen Zwischenrufe des Kollegen Jimmy Zimmermann zum Thema Windkraft. Vielmehr sagte die CDU vor der Landtags wahl auch, das grüne Ziel – 10 % Windkraftstrom bis zum Jahr 2020 – sei unrealistisch. Sie haben gefordert, das Ziel da hin gehend zu ändern, dass der Anteil der einheimischen Windkraft an der Stromerzeugung bis 2020 auf 5 % reduziert wird. Herr Kollege Nemeth, das war Ihr Konzept.