Die Handwerker sind es schließlich, die die großen Infrastruk turprojekte voranbringen und umsetzen. Die Handwerker sind es, die maßgeblich an der Umsetzung der Energiewende be teiligt sind. Und für uns Private sind Handwerker einfach un ersetzlich. Sie bauen unsere Häuser, fertigen unsere Möbel, decken unsere Dächer, schneiden unsere Haare, reparieren un sere Autos und bieten den jungen Erwachsenen in unserem Land eine Perspektive, die es anderswo in der Welt kein zwei tes Mal gibt.
Die CDU-Landtagsfraktion ist froh, dass wir ein so starkes Handwerk haben. Deswegen sind wir auch zuverlässiger Part ner des Handwerks und sagen allen dort tätigen Beschäftig ten: Schön, dass es euch gibt.
Dennoch steht die „Wirtschaftsmacht von nebenan“, wie üb rigens andere Branchen auch, vor gewaltigen Herausforderun gen. Digitalisierung, Energiewende, demografischer Wandel, das sind nur drei Stichworte für die großen Megatrends der heutigen Zeit.
Um diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu kön nen, haben Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut und Staatssekretärin Schütz das Projekt „Handwerk 2025“ erfolg reich weiterentwickelt. Unterstützt wurde dies von beiden Re gierungsfraktionen. Dies geschah in enger Zusammenarbeit
mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag und dem Handwerk, und es wurde bei den drei ganz großen, elementa ren Themen Personal, Strategie und Digitalisierung geholfen.
Vor allem beim Thema Personal sind wir eng an der Seite des Handwerks; denn es ist keine gute Quote, wenn zwei Drittel derer, die im Handwerk beschäftigt sind, die schon einmal Ja zum Handwerk gesagt haben, das Handwerk im Laufe ihrer Berufskarriere wieder verlassen. Auch deshalb wurde die Per sonaloffensive im Projekt „Handwerk 2025“ gestärkt, und es wurde auch einiges auf den Weg gebracht.
So fördert das Land u. a. Personalberater bei den Handwerks kammern. Diese Personalberater können von den Betriebsin habern kostenfrei angefordert werden und helfen bei allen Fra gen rund um das Thema Personal. Das ist wirklich eine sehr erfolgreiche Sache und kommt auch sehr gut an.
Zudem stärken wir über vielerlei andere Maßnahmen die be rufliche Ausbildung im Land, angefangen bei den Ausbil dungsbotschaftern in den Schulen bis hin zur Finanzierung der außer- und überbetrieblichen Bildungsstätten.
„Wenn man nur vom Zuschauen ein Handwerk erlernen könn te, wäre jeder Hund ein Metzgermeister.“ Dies ist ein bulga risches Sprichwort, das sehr passend ist.
Deshalb ist die CDU-Landtagsfraktion ein starker Fürspre cher der beruflichen Ausbildung. Viel zu lange ist gepredigt worden, dass nur Abitur und akademische Titel etwas wert sind.
Sehr geehrter früherer Kultusminister Stoch, leider haben Sie diesen Trend in der Bildungspolitik nicht nur viel zu lange mitgetragen, sondern ihn auch massiv befeuert.
(Abg. Andreas Stoch SPD: Das ist doch völliger Kä se! Wer hat denn das Fach Berufsorientierung einge führt? Etwa Sie? Das ist leider wieder einmal Ge schichtsklitterung! – Zuruf von der SPD: Üble Nach rede!)
Die berufliche Bildung, dieser Mix aus Theorie und Praxis, macht unsere Wirtschaft stark. Wenn ich auf Europa blicke und die großen Probleme von jungen Leuten auf dem Arbeits markt sehe, dann bin ich jeden Tag dankbar für die berufliche Bildung in Deutschland. Deren Bedeutung sollte endlich in allen Köpfen ankommen.
Wir müssen uns aber auch von etwas anderem ganz frei ma chen. Wenn wir in Deutschland von gesellschaftlichem Auf stieg sprechen, haben viele nur die Hochschulen im Blick. Zweifellos ist es eine ganz tolle Leistung, wenn Kinder, de ren Eltern nicht studiert haben, eine Hochschule besuchen. Im
Umkehrschluss darf es aber kein Scheitern sein, wenn Kinder aus einer Akademikerfamilie nicht auf die Universität gehen und sich stattdessen für eine Ausbildung entscheiden. Wir freuen uns über Studenten und über Azubis.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Bundesregierung hat sich darauf geeinigt, dass die Meisterpflicht ab dem 1. Janu ar 2020 in zwölf Gewerken wieder eingeführt wird. Das ist eine sehr gute Nachricht. Wir haben das auch immer vollum fänglich unterstützt.
Der Meister, das ist kein Titel für die Visitenkarte, das ist auch kein Eingang auf das Gehaltskonto. Der Meister, das ist ein Bekenntnis. Meister zu sein heißt, Ja zu sagen zu Qualität, Ja dazu zu sagen, Verantwortung zu übernehmen, und Ja dazu zu sagen, Vorbild zu sein. Wo Meister fehlen, fehlen auch die Fach- und Führungskräfte.
Genau deswegen ist der Meisterbrief für das Handwerk so wichtig. Der Meisterbrief bleibt der Maschinenraum der be ruflichen Ausbildung und Bildung.
Die CDU-Landtagsfraktion geht noch einen Schritt weiter: Wir wollen zukünftig den Meisterabschluss mit einer Meis terprämie unterstützen.
Das wäre ein ganz wichtiger Schritt hin zur Gleichwertigkeit der akademischen und der beruflichen Bildung.
Jetzt ist die Zeit, Farbe zu bekennen. Die CDU-Landtagsfrak tion wird sich, ebenso wie die Wirtschaftsministerin, für das Handwerk und den Meisterbonus einsetzen. Lieber, geschätz ter Kollege Martin Grath, ich habe auch keinen Zweifel dar an, dass uns dies in der Koalition am Ende auch gelingen wird.
Unsere Große Anfrage trägt den Titel „Zukunft des Hand werks in Baden-Württemberg“. Zur Zukunft sagte der DalaiLama – –
(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU – Abg. Dr. Wolfgang Reinhart CDU: Jetzt das Zitat, bit te!)
Die CDU-Landtagsfraktion will und wird dem Handwerk ein guter und verlässlicher Partner hinein in eine gute Zukunft sein.
(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen – Abg. Dr. Wolfgang Reinhart CDU: Sehr gut! Bra vo!)
Für die Fraktion GRÜNE er teile ich Herrn Abg. Grath – fast hätte ich gesagt: Meister Grath – das Wort.
die hier im Gremium sitzen, werde ich heute natürlich gern – ich freue mich darauf – zum Handwerk sprechen. Das Hand werk – „Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“; wir hörten es bereits – hat goldenen Boden und ist systemrelevant. Damit ist mit einem Satz quasi alles gesagt.
Ich bedanke mich beim Koalitionspartner, dass wir dieses wichtige Thema heute im Rahmen der Besprechung einer Gro ßen Anfrage behandeln dürfen, und ich danke dem Wirt schaftsministerium für die umfangreiche Beantwortung die ser Großen Anfrage. Sie zeigt: Das Handwerk in Baden-Würt temberg hat den Stellenwert, den es verdient, nämlich ganz vorn auf der Tagesordnung.