Protocol of the Session on November 13, 2019

und sich auch hier demütig den Grünen unterworfen. Man muss Kretschmann und den Seinen fast schon Respekt dafür zollen, wie kurz sie einen immerhin fast gleich starken Koa litionspartner an der Leine halten können.

(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Sogar Ihre eigene CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsverei nigung, die durch unsere Initiative offenbar erst das erste Mal nach ihrer Meinung gefragt wurde, wurde von Ihnen ignoriert.

Denken Sie, meine Damen und Herren von der CDU, doch bitte darüber nach, ob Sie nun nicht im Sinne unserer Wirt schaft Haltung beweisen wollen und ob nicht gerade auch Ihr Gewissen für unseren Gesetzentwurf spricht.

(Abg. Dr. Christina Baum AfD: Sehr gut!)

Ansonsten bleibt es bei der bitteren Erkenntnis, dass auch die Union kein Ansprechpartner mehr für die baden-württember gische Wirtschaft wäre. Und nur die Wirtschaft ermöglicht den Wohlstand des ganzen Volkes.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Abg. Fabian Gramling CDU: Deswegen brauchen wir Europa! Richtig!)

Abschließend zitiere ich Artikel 27 Absatz 3 unserer Landes verfassung:

Die Abgeordneten sind Vertreter des ganzen Volkes. Sie sind nicht an Aufträge und Weisungen gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.

(Zuruf des Abg. Stefan Räpple AfD)

Denken Sie, werte Damen und Herren der bürgerlichen Mehr heit hier,

(Heiterkeit des Abg. Anton Baron AfD)

bei der folgenden Abstimmung nun bitte darüber nach.

Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Zuruf des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktionslos])

Herr Kollege Born, Sie haben das Wort für die SPD.

Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die AfD lässt nicht nur, wenn sie, wie in der letzten Rede, über die Gewerkschaften herzieht, al le Masken fallen.

(Zuruf des Abg. Udo Stein AfD)

Da bringt sie einen Antrag ein, der die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um die Tariftreue im Land bringen soll.

(Zuruf des Abg. Udo Stein AfD)

Das Landestariftreue- und Mindestlohngesetz abzuschaffen hieße, Lohndumping zu unterstützen und ein System zu de ckeln,

(Zuruf der Abg. Carola Wolle AfD)

bei dem der einzelne Beschäftigte nichts zählt –

(Abg. Anton Baron AfD: Viele Fälle!)

und das wohlgemerkt bei der Vergabe von öffentlichen Auf trägen. In der Welt der AfD zahlen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Steuern für eine öffentliche Hand, die, wenn sie Aufträge vergibt, nicht danach schauen muss, ob die, die die Aufträge bekommen, auch tariftreu bezahlen. Das ist eine kru de Welt der AfD. Das ist nicht die Welt der Wirtschaft in Ba den-Württemberg.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen – Zuruf des Abg. Emil Sänze AfD)

Und dann merkt die AfD, man könnte ja noch etwas draufpa cken, um noch ein weiteres Arbeitnehmerrecht zu schreddern, und nimmt darum auf den letzten Metern noch eine Abschaf fung des Bildungszeitgesetzes mit auf. Es wird deutlich: Die Menschen in unserem Land, die hier leben, lernen und arbei ten, die mit ihrer Arbeit dieses Land jeden Tag ein bisschen besser machen,

(Zuruf des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktions los])

haben einen Gegner, und das ist die AfD.

(Beifall bei der SPD sowie Abgeordneten der Grünen und der CDU – Zurufe von der AfD)

Die Menschen, die Unternehmen haben und sich damit an ei nem fairen Wettbewerb beteiligen wollen, bei dem es nicht darum geht, dass der gewinnt, der die geringsten Löhne be zahlt, haben einen Gegner: Das ist die AfD.

(Beifall bei der SPD – Lachen bei der AfD)

Und die Menschen, die für lebenslange Bildung und für das Ehrenamt eintreten, haben einen Gegner: Das ist die AfD. All

diejenigen, die für ein Land der guten Arbeit, des wirtschaft lichen Erfolgs und des Zusammenhalts eintreten, haben einen Gegner: Das ist die AfD.

(Beifall bei der SPD)

Ihr Antrag macht einmal mehr deutlich:

(Abg. Carola Wolle AfD: Der 11.11. war auch schon!)

Sie sind die mit Abstand arbeitnehmerfeindlichste Partei, die die Bundesrepublik je gesehen hat.

(Beifall bei der SPD sowie Abgeordneten der Grünen und der CDU)

Herr Kollege Born, las sen Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abg. Baron zu?

Herr Baron kann sich noch dazu äu ßern. Ich mache jetzt hier weiter.

Ich liste jetzt einmal auf, was von Ihnen kommt.

(Zurufe von der AfD)

Dann machen Sie bitte weiter.

Abschaffung der gesetzlichen Ar beitslosenversicherung, Abschaffung der gesetzlichen Unfall versicherung, Privatisierung der sozialen Sicherungssysteme.

(Abg. Anton Baron AfD: Wo steht das?)

Es gibt Beispiele en masse, wie Sie versuchen, die Arbeitneh merinnen und Arbeitnehmer um ihre Rechte zu bringen.

(Abg. Anton Baron AfD: Wo steht das? – Zuruf von der AfD: Sie haben Millionen von Rentnern betro gen! Das ist die Realität!)

Herr Kollege Born, Herr Abg. Dr. Merz möchte auch noch etwas fragen.

Nein, jetzt bin wirklich ich dran.

Sie haben mit Ihrer Fraktion im Bundestag dagegen gestimmt, dass Pflegekräfte besser bezahlt werden,