(Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Sehr gut! – Abg. Wolfgang Drexler SPD: Was heißt das? – Abg. Claus Schmiedel SPD: Was ist das für ein Zugriff?)
In der Stellungnahme der Landesregierung zu den Forderun gen der CDU nach der Verbesserung des Bibermanagements
und der Einrichtung eines Biberfonds in Baden-Württemberg kam eine bescheidene Antwort: Der Biber sei in Bayern von den Menschen wieder eingesetzt, in Baden-Württemberg da gegen zugewandert,
Auch der Verweis auf die Sozialpflichtigkeit des Eigentums ist – mit Verlaub – schon etwas billig. Wenn unsere Gesell schaft den Biber will, dann soll es so sein. Aber dann müssen wir auch konsequent sein und dürfen den Umgang mit den Schäden nicht nur an die Landwirte und Fischer delegieren.
Die Landesregierung muss sich wieder bewusst machen: Der Mensch muss im Mittelpunkt unseres politischen Handelns stehen. Wir müssen uns unserer Verantwortung stellen und dürfen die Geschädigten nicht einseitig mit Kosten und Ver lusten alleinlassen.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU und des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP – Zuruf des Abg. Hel mut Walter Rüeck CDU)
(Abg. Dr. Markus Rösler GRÜNE stellt einen ausge stopften Biber auf das Rednerpult. – Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: Ogottogott! – Abg. Helmut Wal ter Rüeck CDU: Schon allein das ist eine Straftat: Be sitz eines Bibers!)
(Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Das ist doch eine Bisamratte! Das ist doch kein Biber! – Abg. Volker Schebesta CDU: Aber jetzt kein Bauchredner! – Hei terkeit)
Sehr geehrte Präsidentin, werte Kolleginnen und Kollegen! Dies ist ein Biber – Castor fiber – vom Naturkundemuseum Schloss Rosenstein hier in Stuttgart.
Herr Kollege Dr. Rösler, wir haben den putzigen Kollegen Biber zur Kenntnis genom men. Bitte stellen Sie ihn jetzt zur Seite, und wenn Sie über ihn etwas sagen, lupfen Sie ihn in die Höhe.
(Abg. Volker Schebesta CDU: Das zeigt doch, dass Bi bermanagement notwendig ist! – Abg. Helmut Walter Rüeck CDU: Aber an diesem Viech frisst man sich hungrig!)
(Abg. Dr. Markus Rösler GRÜNE bringt den ausge stopften Biber zu Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU. – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Danke schön! – Zu ruf von den Grünen: Aber nicht mitnehmen! – Zuruf von der CDU: Jetzt bekommst du ihn nicht mehr! Jetzt ist es der CDU-Biber!)
Zum Kern der Debatte: Es geht um das Verhältnis zwischen Mensch und Natur – darauf hat mein Vorredner, Kollege Bur ger, besonders abgehoben – und die Frage, wie der Mensch damit umgeht, wenn in der Natur Dinge ablaufen, die uns manchmal gefallen, aber manchmal auch nicht. Der Biber und damit auch dieser Biber steht symbolhaft für die Frage des Mensch-Natur-Verhältnisses, für die Frage: Wollen wir in die Natur eingreifen und, wenn ja, wie und mit welchen Folgen wollen wir eingreifen?