Protocol of the Session on December 11, 2013

(Beifall der Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD und Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE)

Sie haben diese Trickserei fortgesetzt. Ich habe nur 15 Minu ten Redezeit. Die reichen nicht aus, um die ganzen Tricks hier aufzuzählen.

(Heiterkeit und Beifall bei der SPD und Abgeordne ten der Grünen – Zuruf des Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP)

Aber einen muss ich schon noch nennen. Einer dieser Tricks war: Sie haben die Einnahmen

(Zuruf des Abg. Dr. Patrick Rapp CDU)

aus der stillen Einlage bei der Landesbank Baden-Württem berg an die Förderbank des Landes verscherbelt.

(Abg. Muhterem Aras GRÜNE: Genau! – Staatsse kretär Ingo Rust: Ja, klar!)

Das Geld, das Sie dafür bekommen haben, haben Sie im Haus halt verbraten.

(Zuruf der Abg. Muhterem Aras GRÜNE)

Die Einnahmen für die nächsten Jahre sind also weg. Wir be zahlen jetzt die Zinsen. Das ist Ihre „seriöse“ Haushaltspoli tik. Da lachen ja die Hühner.

(Beifall bei der SPD und den Grünen – Staatssekre tär Ingo Rust: Genau!)

Weil wir mit diesen unseriösen Tricks – dazu zählen übrigens auch Abgaben, die die Förderbank jedes Jahr zum Haushalts ausgleich leistet, Stichwort Kapitalverzehr –, weil wir mit die ser Trickserei Schluss machen, haben die Kapitalmärkte dem Land Baden-Württemberg die höchste Bonität, die es über haupt gibt, zurückgegeben, und die höchste Bonität gehört nach Baden-Württemberg. Grün-Rot hat sie wiederhergestellt.

(Beifall bei der SPD und den Grünen – Abg. Hans- Ulrich Sckerl GRÜNE: Bravo!)

Es wurde schon darauf hingewiesen: Wir unterstützen die Lan desstraßen- und Brückensanierungen mit 25 Millionen € zu sätzlich. Damit erreichen wir die Messlatte, die der Rech nungshof aufgestellt hat. Das ist übrigens auch eine Erblast; Herr Kollege Hauk, Sie stellen ja Erblasten infrage. Der Rech nungshof hat ausgerechnet, man brauchte für den dauerhaften Erhalt der Landesstraßen jährlich 75 Millionen €. Aber weil Schwarz-Gelb diese 75 Millionen € über viele Jahre hinweg nicht ausgebracht hat, sind die Straßen in einem so „liedrigen“ Zustand, dass man 100 Millionen € braucht. Wir bringen jetzt 100 Millionen € netto aus, weil wir noch einmal alte Schul den zurückzahlen, die Sie während der Laufzeit des Konjunk

turprogramms – mit unserer Unterstützung – aufgenommen haben.

(Abg. Peter Hauk CDU: Und mit Ihrer Zustimmung!)

Aber wir bringen jetzt die 100 Millionen € netto aus, weil uns im Gegensatz zu Ihnen der Erhalt der Landesstraßen, der Bau substanz wichtig ist.

(Beifall bei der SPD und den Grünen – Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Sie haben wieder brutto mit netto verwechselt;

(Staatssekretär Ingo Rust: Ja!)

Sie lesen immer nur eine Seite. Aber über die Umlagen

(Zuruf des Staatssekretärs Ingo Rust)

geht das Geld zu einem großen Teil wieder hinaus, auch an die Kommunen.

(Zuruf des Abg. Karl Klein CDU)

Wenn es den Kommunen heute gut geht, haben sie das einem Finanzpakt zu verdanken, den wir mit ihnen geschlossen ha ben. Daran halten wir uns. Wir haben keine klebrigen Finger, wie das bei Ihnen der Fall war. Wir bedienen uns nicht an dem Geld, das den Kommunen zusteht.

(Lachen bei Abgeordneten der CDU – Abg. Dr. Hans- Ulrich Rülke FDP/DVP: Nein, überhaupt nicht!)

Wir stellen es ihnen zur Verfügung. Wir haben einen Vertrag.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: 340 Milli onen € sind gar nichts, oder?)

Wir haben einen Vertrag. Haben Sie das eigentlich mitbe kommen?

(Abg. Peter Hauk CDU: Den hatten wir auch! – Zu ruf des Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP)

Dafür haben sie gesagt: „Vielen Dank, dass ihr so verlässli che Partner seid. Da unterscheidet ihr euch von eurer Vorgän gerregierung. Die war nämlich nicht verlässlich.“

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der Grünen – Glocke des Präsidenten)

Herr Kollege Schmiedel, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Mack?

Wenn es der Unterhaltung dient.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der Grü nen – Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Herr Kollege Schmiedel, die Zwischenfrage dient nicht der Unterhaltung, sondern der Tat sachenfindung.

Im Jahr 2011 – Dritter Nachtrag – hatten wir in Baden-Würt temberg Steuereinnahmen – netto, nicht brutto – von 18,1 Mil liarden €. Sie haben für 2014 nach der neuen Mifrifi Steuer einnahmen in Höhe von 22,38 Milliarden € netto eingeplant. Das sind also gut 4,2 Milliarden € mehr.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der SPD – Zurufe von den Grünen und der SPD)

Oder andersherum: Gegenüber der damaligen Mifrifi planen Sie jetzt für die Jahre 2013 und 2014 jeweils 2,5 Milliarden € mehr an Steuereinnahmen ein.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Netto!)

Netto, nicht brutto. Und da reden Sie immer von Erblast und allem Möglichen.

(Zuruf des Staatssekretärs Ingo Rust)

Müssen Sie nicht endlich einmal zugeben, dass alles, was Sie da erzählen, nicht stimmt, sondern Sie Rekordsteuereinnah men haben?

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP/ DVP)

Herr Kollege Mack, Sie haben da etwas missverstanden.

(Staatssekretär Ingo Rust: Ja, absolut!)

Die Erblast ist Ihre Schuldenlast, ist die Pensionslast.

(Abg. Wolfgang Raufelder GRÜNE: Ja, genau! – Zu ruf des Abg. Peter Hauk CDU)

Das ist die Erblast. Die Steuereinnahmen sind doch keine Erb last. Die ergeben sich vielmehr aus unserer guten Wirtschafts politik.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der Grünen – Lachen bei Abgeordneten der CDU und der FDP/ DVP – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Wirtschafts politik findet bei Ihnen gar nicht statt!)

Jetzt will ich Ihnen noch etwas sagen: Wenn es nach Ihnen ge gangen wäre, hätten wir ungefähr 500 Millionen € weniger an Steuereinnahmen. Sie haben nämlich beantragt, die Grunder werbsteuer nicht zu erhöhen. Das waren Sie. Sie waren auch gegen die Einschnitte – diese tun auch uns weh, aber sie sind finanzpolitisch notwendig – bei der Beihilfe und bei den Ge hältern.