Protocol of the Session on March 7, 2013

sind Schall und Rauch,

(Zuruf des Abg. Thomas Marwein GRÜNE)

solange er sein Kabinett in dieser Art und Weise weiter ge währen lässt.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU – Abg. Da niel Andreas Lede Abal GRÜNE: Gelber Rauch!)

Herr Ministerpräsident, wir haben zur Kenntnis genommen, dass Sie das wiederholt haben, was Sie zumindest in öffentli chen bzw. halb öffentlichen Äußerungen seit der Volksabstim mung zum Projekt immer wieder sagen: Sie akzeptieren an geblich das Ergebnis der Volksabstimmung.

(Zuruf des Ministers Franz Untersteller)

Sie akzeptieren angeblich die Entscheidung des Aufsichtsrats. Sie wollen angeblich dieses Projekt weiterbauen.

Es ist völlig richtig, was Kollege Hauk gesagt hat: Etwas Neu es ist am heutigen Tag nicht dazugekommen.

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Bei Ihnen erst recht nicht!)

Wir haben mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, noch etwas Neues zu hören.

(Zuruf des Abg. Thomas Marwein GRÜNE)

Aber es wäre schon einmal ein wesentlicher Schritt vorwärts, wenn Sie den Worten endlich auch Taten folgen lassen wür den. Das ist Ihre Verantwortung als Regierungschef dieses Landes.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU – Abg. Tho mas Marwein GRÜNE: Ganz schwach!)

Für die Fraktion GRÜ NE erteile ich Kollegin Sitzmann das Wort.

(Abg. Thomas Marwein GRÜNE: Jetzt wird es viel besser! – Gegenruf des Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Da gehört auch nicht viel dazu! – Gegenruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Gegenüber ihrer vorherigen Rede kann es nur besser werden!)

Frau Präsidentin, liebe Kol leginnen und Kollegen! Es war jetzt viel von Kosten die Re de. Da ist es wichtig, noch einmal eines klarzustellen: Das Problem von Stuttgart 21 ist, dass, nachdem es in den Siebzi gerjahren die erste Idee hierzu gab, seit der ersten Rahmen vereinbarung 1995 die Kosten permanent gestiegen sind, nicht aber die Leistung, die man zu diesen Kosten erhält. Das ist der Unterschied.

(Zuruf des Abg. Peter Hauk CDU)

Wir haben mehr Kosten, aber nicht mehr Leistung.

(Beifall bei den Grünen)

Ausklammern kann man das Thema Filderbahnhof; das ist noch einmal eine andere Baustelle im wahrsten Sinn des Wor tes.

(Abg. Peter Hauk CDU: Aha, aha, aha!)

Da gibt es eine Antragstrasse – –

(Abg. Peter Hauk CDU: Die Einsicht beginnt zu rei fen!)

(Abg. Peter Hauk CDU: Doch!)

die beginnt bei mir immer zu greifen.

(Abg. Peter Hauk CDU: Zu reifen!)

Aber es läuft nicht auf das hinaus, was Sie jetzt gern hören wollen. Deswegen sage ich: Vorsicht, Herr Hauk.

Da gibt es eine Antragstrasse; die ist bisher nicht genehmigt. Es ist vollkommen unklar, ob sie überhaupt genehmigungsfä hig ist. Letztendlich ist es der Bahn recht gewesen, dass beim Filderdialog eine neue Variante entstanden ist,

(Abg. Nicole Razavi CDU: Weil die besser ist!)

weil ihre Planung nämlich aller Wahrscheinlichkeit nach so schlecht ist, dass sie gar nicht genehmigungsfähig sein wird. So ist es, meine Damen und Herren.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen – Abg. Nicole Razavi CDU: Die andere ging doch gar nicht!)

Tatsache ist auch,

(Abg. Peter Hauk CDU: Die Konditionalfälle sind doch vorbei, laut Schmiedel!)

Herr Kollege Hauk, dass das Land bzw. die Landesregierung all ihren Verpflichtungen aus dem Finanzierungsvertrag nach kommt.

Sie werfen hier jetzt irgendwelche Anschuldigungen in den Raum – auch Sie, Herr Kollege Rülke – von wegen „Torpe dieren und Sabotieren“. Sie haben hier nicht ein konkretes Beispiel nennen können, wo das der Fall ist – nicht eines.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD)

Deshalb: Die Unterstellungen, die Sie hier in den Raum stel len, sind haltlos.

(Abg. Jürgen Filius GRÜNE zur FDP/DVP: Unver schämt ist das!)

Sie sollten sie schnellstens zurücknehmen, Herr Kollege Rül ke.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der SPD – Zuruf: Jawohl!)

Das gilt gerade für ein Thema wie den Brandschutz, das hoch sensibel ist, insbesondere dann, wenn es um einen unterirdi schen Bahnhof geht. Sie sollten sich vielleicht einmal mit dem Präsidenten des Landesfeuerwehrverbands, Herrn Dr. Knöd ler, unterhalten. Er wird Ihnen die Probleme aufzeigen, die es mit der jetzigen Planung gibt. Er wird Ihnen auch sagen, wel che Anforderungen erfüllt werden müssen, damit dieser Bahn hof einen vernünftigen Brandschutz hat.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen)

Jetzt zu unterstellen, man würde mit dem Hinweis auf den Brandschutz etwas torpedieren, ist eine Unverschämtheit. Sie sollten das zurücknehmen.

(Beifall bei den Grünen und des Abg. Claus Schmie del SPD)

Herr Kollege Hauk, Sie haben immer behauptet, der Minis terpräsident habe nicht gesagt, wie es weitergeht. Möglicher weise erwarten Sie, dass wir alle eine Schaufel in die Hand nehmen, einen Bagger fahren oder was auch immer, um Ta tendrang am Bahnhof zu demonstrieren.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Bitte nicht! – Zuruf von der CDU: Nicht die schlechteste Idee!)

Was meinen Sie denn damit? Es ist doch x-mal gesagt wor den: Bauherr dieses Projekts ist die Deutsche Bahn. Was das Land zu leisten hat, um die Verträge einzuhalten, wird vom Land und von den Behörden geleistet. Dabei gelten die glei chen Rechtsgrundlagen wie bei allen anderen Genehmigun gen auch. Unabhängig davon, ob es um Schulhäuser oder an dere öffentliche Einrichtungen geht, gilt: Wenn die Genehmi gungsvoraussetzungen vorliegen, wird genehmigt. Wenn die Genehmigungsvoraussetzungen nicht vorliegen, dann müssen die Antragsteller nachliefern, wie dies für die Deutsche Bahn beim Thema Grundwassermanagement gilt, und zwar so lan ge, bis die rechtlichen Vorgaben erfüllt sind. So einfach ist das.

(Zuruf des Abg. Thomas Marwein GRÜNE)

Es ist nicht Aufgabe des Landes, jetzt Tatendrang zu bewei sen.

(Abg. Peter Hauk CDU: Doch!)