nicht allein werden stemmen können. Das Land kann dies nur gemeinsam mit dem Bund und den Kommunen tun. Darum werden wir eine Veränderung beim Kooperationsverbot an streben. Da können Sie uns im Bund gern unterstützen; denn diese Aufgabe werden wir nicht allein stemmen können.
Wir werden weiter auf unser Ziel einer inklusiven, sozial ge rechten Bildungslandschaft in Baden-Württemberg hinarbei ten – ein Ziel, das Sie niemals verfolgt haben.
(Abg. Thomas Blenke CDU: Jetzt kommt die Ver schnaufpause! – Heiterkeit – Weitere Zurufe von der CDU)
dann werden Sie mit Blick in Ihre Planungen sehen, dass wir noch nicht einmal das vollziehen – bei Weitem nicht –, was Sie eigentlich geplant hatten. Das ist einfach so.
Zum Thema Stellenabbau darf ich noch einmal in Erinnerung bringen, was die Kollegin Boser gerade gesagt hat.
Die demografische Rendite, von der hier schon oft die Rede war, kann ich am Beispiel der Schule des Kollegen Käppeler noch einmal deutlich machen: Vor fünf Jahren waren dort 57 Viertklässler, heute sind es 31 Viertklässler. Der Prozess der Schulschließungen, der während Ihrer Regierungszeit natür lich schon begonnen hatte, wird an dieser Stelle unaufhaltsam voranschreiten, wenn wir nichts dagegen unternehmen.
Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen von der CDU, ich fra ge mich ganz ernsthaft: Hat sich schon einmal jemand von Ih nen die Mühe gemacht, sich dieses Konzept des längeren ge meinsamen Lernens im Detail anschauen?
Ich gehe einmal davon aus, dass der Kollege Hauk hinter ver schlossener Tür – das kann gern so sein, man muss sich ja erst entwickeln – den Kolleginnen und Kollegen der CDU-Frak tion die Begeisterung, die er beim Besuch der Gemeinschafts schule erlebt hat, richtig vermittelt hat.
(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Er hat es gar nicht probiert! – Weitere Zurufe – Vereinzelt Beifall – Un ruhe)
dann muss ich Ihnen eines sagen: Es gab einen Rückgang der Schülerzahlen um 10 % von 2002 bis 2010; gleichzeitig wur den 6 000 Lehrer mehr eingestellt – ein sicheres Zeichen da für,
dass es kein zeitgemäßes Informations- und Kommunikati onssystem gibt. Das haben wir im Moment noch nicht; das gibt es einfach noch nicht.
(Vereinzelt Beifall – Zurufe von der CDU – Abg. Pe ter Hauk CDU: Waren Sie etwa gegen die Lehrerstel len? – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ihre damali gen Kollegen wollten noch mehr Stellen! – Abg. Pe ter Hauk CDU: Ihre Kollegen wollten doch alle mehr!)
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, es ist in der Tat so, dass wir eine Lösung dieses Problems auch in diesem System, das nicht unbedingt ein Zweisäulensystem ist, aber – –
Es gehört ja noch mehr dazu, liebe Kollegen. – Kollege Rül ke, Sie reden von dem Schleifen des Gymnasiums. Das ist ge nauso Mist wie die Aussage des Kollegen Wacker, die Real schule solle zerschlagen werden.
(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Beide ha ben recht! – Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: Tritt steine zur Gemeinschaftsschule!)
In der zweiten Säule ist angelegt, dass wir – – Schauen Sie doch einmal, was im Gemeinschaftsschulgesetz steht:
Klassenstufen 5 bis 10. Die Sekundarstufe II kann aufgesetzt werden. So ist das. Im Grunde genommen haben Sie das noch gar nicht verstanden. Das muss man an dieser Stelle noch ein mal deutlich machen. Wenn ich sage: „Zwei Säulen reichen nicht“, dann will ich einfach darauf hinweisen, dass wir bei der ganzen Debatte die Sonderschulen, die nach wie vor be stehen bleiben werden, und
Die Gemeinschaftsschule selbst – auch das wissen wir längst – ist eine leistungsorientierte Schule, die eben mit unterschied lichen Bildungsniveaus arbeitet.
Wenn hier vom Bildungsplan und von der Einheitsschule die Rede ist, ist das wieder ein Zeichen für das, was ich hier schon mehrfach gesagt habe: Jeder hier war in der Schule, jeder hier ist ein Bildungsexperte.
Aber so ist es eben nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen. Denn das Thema Niveaustufen hat der eine oder andere viel leicht einmal aus dem europäischen oder dem deutschen Qua lifikationsrahmen kennengelernt.