Man muss im parlamentarischen Meinungskampf auch andere Meinungen anhören können, ohne jeweils sofort zu explodieren.
Lang und breit steht in der PISA-Studie und steht in meiner Rede: Ein Drittel aller Abiturienten in BadenWürttemberg kommt von Haupt- und von Realschulen.
Das ist eine Bewegung von unten nach oben, wie sie kein SPD-regiertes Land in Deutschland erreicht hat.
In Deutschland gilt die Regel: Wo die SPD regiert, gibt es weniger Abiturienten, ob das Niedersachsen oder ob das Nordrhein-Westfalen ist.
(Beifall bei der CDU – Abg. Schmiedel SPD: Aber nicht von Hauptschulen! Lächerlich! – Abg. Carla Bregenzer SPD: Aber nicht von einer Hauptschule! Das ist einfach falsch, schlichtweg falsch!)
Sie sprechen – auch das gehört zu den Halbwahrheiten – vom Sparen in der Bildung. Auch hier unterliegen Sie einem Realitätsverlust. 41,6 % des Landeshaushalts für Bildung und Wissenschaft sind ein Anteil, auf den kein SPDregiertes Land kommt – nicht ein einziges, liebe Frau Bregenzer.
Deshalb gilt auch in dieser Frage in Deutschland die Regel: Je länger die SPD irgendwo regiert, desto weniger Geld gibt es für Bildung. Keine müde Mark für Schulsozialarbeit.
(Beifall bei der CDU – Abg. Carla Bregenzer SPD: Die Zeit für eine Märchenstunde ist abends, nicht mittags! – Zuruf des Abg. Drexler SPD)
Wer bildungspolitische Debatten mit Halbwahrheiten und mit Unwahrheiten führt, nur damit das politische Konzept so stehen bleiben kann,
(Abg. Drexler SPD: Sie waren doch gar nicht im Landtag vor 30 Jahren! – Gegenruf des Abg. Wie- ser CDU)
der führt genau den Weg vor, auf dem Selbstzufriedenheit und Stillstand zum Rückschritt führen. Das kann man im Moment in einigen Regionen in Deutschland sehr schön beobachten.
Dann, Herr Zeller, muss ich auch sagen: Da fragt eine Abgeordnete Sie etwas – übrigens eine, die von ihrem beruflichen Leben her aus der Schule kommt –
und spricht Sie auf eine Untersuchung an. Eine so maßlos arrogante Antwort, wie Sie sie Frau Gurr-Hirsch eben gegeben haben,
Sie wissen genau oder müssten genau wissen, was Frau Gurr-Hirsch gemeint hat. Gestern hat es in der „Welt“ gestanden. Sie hat nicht über eine Gesamtschuluntersuchung gesprochen.
(Abg. Carla Bregenzer SPD: Eine Frau, die landes- weit als arrogant bekannt ist! Das ist unglaublich! – Zuruf des Abg. Schmid SPD)
Sie hat über eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts an Berliner Schulen gesprochen: Klassenstufe 7, Vergleich der sechsjährigen Grundschule mit vierjähriger Grundschule in anderen Regionen in den Fächern Englisch und Mathematik.
Das war das, wonach Frau Gurr-Hirsch Sie gefragt hat. Und dann gaben Sie ihr zur Antwort: „Beschäftigen Sie sich jetzt erst einmal mit der Sache, bevor Sie weiterreden.“
(Abg. Drexler SPD: Das sagen Sie doch ständig! – Abg. Carla Bregenzer SPD: Das ist das, was er von Ihnen gelernt hat! – Abg. Seimetz CDU: Zeller- Antwort!)
Und dies, zumal in meiner Regierungserklärung über Seiten hinweg beschrieben ist, dass im internationalen Vergleich sowohl integrative Systeme als auch gegliederte Systeme ihre Nachfolgeprobleme haben.
(Abg. Schmid SPD: Offensichtlich war die Regie- rungserklärung so schlecht, dass Sie sie noch ein- mal vorlesen müssen!)
Meine Damen und Herren, es gibt Länder mit integrativen Systemen, die am Ende der OECD-Skala liegen, und es gibt Länder, die an der Spitze liegen. Genauso ist es bei gegliederten Systemen.
Was heißt denn „Na also“? Nach den Regeln der Logik, wenn beide Systeme einmal oben und einmal unten stehen,
heißt das, dass man mit den Nachfolgeproblemen von beiden Systemen zurechtkommen muss. Ich habe mich mit den Nachfolgeproblemen in Deutschland und denen in BadenWürttemberg beschäftigt,