Protocol of the Session on April 18, 2002

Es gibt keinen Grund, dieses vom Bundesgesetzgeber vorgesehene Instrumentarium unseren Planungsträgern zu verweigern, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der SPD Abg. Drexler SPD: So ist es! Zuruf der Abg. Dr. Carmina Brenner CDU)

Wenn Sie sichergehen wollen, dann schlage ich Ihnen auch vor, zusätzlich einen Durchführungserlass an die Regionalverbände zu geben. Darin können Sie dann festlegen, was die Suchkriterien sind, welches die Tabukriterien, wie es mit der rechtlichen Belastbarkeit bei den Winddaten bestellt ist.

(Abg. Hofer FDP/DVP: Nicht so viel! Abg. Dr. Reinhart CDU: Wann darf der Wind kommen?)

Da können Sie sich einfach einmal austoben und sagen, was Sie eigentlich wollen, statt übers Land zu gehen und zu sagen: Alles ist raumbedeutsam, alles muss kontrolliert werden, alle Räder stehen still, wenn mein starker Arm es will. So kann es nicht gehen!

(Beifall bei der SPD)

Gleichzeitig schlage ich Ihnen noch vor: Das Erheben von Winddaten ist eine teure Angelegenheit.

(Zuruf des Abg. Wieser CDU)

Wenn die Landesregierung dies will, dann soll sie die LfU dazu zwingen, ein geeignetes Raster mit entsprechenden Planungsdaten aufzustellen und dies den Regionen und den Regionalverbänden zur Verfügung zu stellen. Diese Kosten gehören ressortmäßig zum Land.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und des Abg. Boris Palmer GRÜNE)

Das Wort erhält Herr Minister für Umwelt und Verkehr Müller.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Debatte, die normalerweise eine Stunde dauert, läuft seit zweieinhalb Stunden, und ich habe noch gar nicht gesprochen.

(Heiterkeit Beifall bei der CDU und der SPD Abg. Dr. Birk CDU: Zugabe!)

Ich bin hier nur zum Rednerpult gegangen, um zu sagen: Es gäbe viel zu sagen, aber heute von mir nicht mehr.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP/ DVP Abg. Hofer FDP/DVP: So ist es! Sehr gut! Abg. Dr. Reinhart CDU: Sehr gut! Bravo! Der Mann ist gut!)

Aber wenn ich etwas gesagt hätte, hätte ich das unter vier Überschriften gebracht.

(Heiterkeit Beifall bei der CDU und des Abg. Theurer FDP/DVP)

Die Überschriften sage ich Ihnen noch. Fordern Sie mich nicht heraus, die Inhalte zu liefern; sonst dauert es eine halbe Stunde.

(Große Heiterkeit)

Den Anteil regenerativer Energien zu verdoppeln ist ein ehrgeiziges Ziel. Wenn ich ein ehrgeiziges Ziel habe, dann sollte ich ein paar Fehler vermeiden.

(Abg. Hofer FDP/DVP: So ist es!)

Erstens: Ich sollte versuchen, in diesem Bereich mit relativ viel Physik und Ökonomie vorzugehen und mit relativ wenig Ideologie und Moden.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP Abg. Hofer FDP/DVP: Sehr gut! Mit möglichst viel Konsens! Zuruf des Abg. Drexler SPD)

(Minister Müller)

Zweitens: Ich würde versuchen, mit mehr Ordnungspolitik vorzugehen und mit weniger Subventionspolitik.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP Abg. Hofer FDP/DVP und Abg. Dr. Reinhart CDU: Sehr gut!)

Drittens: Ich würde versuchen, mich auf die großen, wesentlichen Felder zu beziehen

(Abg. Hofer FDP/DVP: Sehr gut! Abg. Dr. Rein- hart CDU: Wo auch etwas herauskommt!)

und dabei die Hebel, die ich habe, in Bewegung zu setzen. Die liegen übrigens bei der Bundespolitik und bei der internationalen Klimaschutzpolitik, und manches hier ist relativ kleinkariert.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/ DVP Abg. Hofer FDP/DVP: Sehr gut! Zuruf des Abg. Knapp SPD)

Und viertens: Meine Damen und Herren, bei dem Gemälde, das Sie zeichnen, gibt es die Guten und die Bösen.

(Abg. Hofer FDP/DVP: So ist es! Sehr gut!)

Die einen haben das Etikett Schwarz-Gelb, und die anderen haben das Etikett Rot-Grün. Die Wirklichkeit ist viel differenzierter.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der FDP/ DVP)

Aber um das auszuführen, müsste ich jetzt eine längere Rede halten.

(Abg. Hofer FDP/DVP: Machen Sie es doch!)

Vielen Dank.

(Anhaltender lebhafter Beifall bei der CDU und der FDP/DVP Abg. Dr. Reinhart CDU: Starke Rede!)

Meine Damen und Herren, Sie waren alle Zeugen einer Premiere: Das war die kürzeste Rede, die der Herr Umweltminister je gehalten hat.

(Heiterkeit Beifall bei Abgeordneten der CDU und der SPD Abg. Drexler SPD: Ein Minister überhaupt!)

Lassen Sie mich aber zu den Redezeiten allgemein noch eine Bemerkung machen, auch weil ich in einigen Kommentaren falsche Vergleiche gehört habe. Bei umfangreichen Tagesordnungspunkten hat das Präsidium stets 10 oder 15 Minuten Redezeit pro Fraktion, gegebenenfalls gestaffelt, festgelegt. Zusätzlich gab es bei Großen Anfragen noch 5 Minuten für das Schlusswort und bei Anträgen 5 Minuten für die Begründung. Also wenn Vergleiche, dann bitte mit den richtigen Zeitangaben!

(Abg. Hofer FDP/DVP: Dann kann man ja noch ein bisschen weitermachen! Dann haben wir noch etwas Luft! Abg. Alfred Haas CDU: An wen war das jetzt gerichtet?)

Nun kommen wir, da keine Wortmeldungen mehr vorliegen, zur geschäftsordnungsmäßigen Behandlung.

Die Große Anfrage der Fraktion GRÜNE, Drucksache 13/134, ist durch die Aussprache erledigt.

Abschnitt I des Antrags Drucksache 13/269 ein Berichtsantrag. Er ist durch die Aussprache erledigt.

Zu Abschnitt II des Antrags Drucksache 13/269 liegt der Änderungsantrag Drucksache 13/928 vor. Abschnitt I dieses Antrags begehrt lediglich, Abschnitt II des Antrags Drucksache 13/269 abzulehnen. Ich schlage deshalb vor, jetzt über Abschnitt II des Antrags der Fraktion GRÜNE, Drucksache 13/269, abzustimmen.

(Abg. Hofer FDP/DVP: Richtig!)

Wer Abschnitt II des Antrags Drucksache 13/269 zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. Gegenprobe! Enthaltungen? Mit Mehrheit abgelehnt.

Damit ist Abschnitt I des Änderungsantrags Drucksache 13/928 erledigt.