Herr Kollege Röhm, Sie haben das Wort für eine Zwischenfrage, die Frau Kollegin Lösch bereits gestattet hat.
Ich mache Ihnen das Rauchen nicht zum Vorwurf. Für mich ist es ein glücklicher Umstand, dass ich Nichtraucher bin, weil ich da familiär nicht vorbelastet bin. Aber an den Realschulen – nehmen wir die Realschulen – ist Rauchen bereits komplett verboten, und zwar landesweit. Es gibt dort auch keine Ausnahmen.
Entschuldigung –, dass an den Realschulen – ja, auch die sind Rauchschulen – trotz des Verbots geraucht wird, im Zusammenhang mit der Gesetzesinitiative hier? Wird durch Ihr absolutes Verbot das Rauchen an den Realschulen zukünftig verhindert?
Ich habe sie verstanden. Ich glaube, ich weiß, was er meint. – Herr Kollege, ein Verbot allein löst das Problem nicht.
(Demonstrativer Beifall bei der CDU und der FDP/ DVP – Zurufe von der CDU: Bravo! – Abg. Flei- scher CDU: Jetzt kommt sie!)
Es ist nicht ganz so „cool“, wenn man zum Rauchen um die Ecke gehen oder in der Unterführung stehen muss. Es ist viel cooler, in der Raucherecke zu stehen. – Ich verstehe gar nicht, wieso Sie sich so aufregen. Es gibt doch eigentlich gar kein Argument, das für das Rauchen an Schulen spricht.
(Abg. Drexler SPD: Eigentlich nicht! – Abg. Boris Palmer GRÜNE: Es gibt überhaupt kein Argument, das für das Rauchen spricht! – Unruhe)
Deshalb bringt das natürlich schon etwas. Wir wollen das Rauchen erschweren. Alle Studien sagen, dass dort, wo absolutes Rauchverbot herrscht, weniger Schülerinnen und Schüler rauchen.
Daher muss man auf der einen Seite gesetzliche Regelungen treffen und auf der anderen Seite die Präventionsmaßnahmen und die freiwilligen Maßnahmen verbessern.
Ich glaube, nur mit einem Bündel von Maßnahmen – sowohl Prävention und Aufklärung als auch gesetzliche Regelungen – können wir dem Problem des zunehmenden Tabakkonsums bei Kindern und Jugendlichen Herr werden.
Frau Kollegin Lösch, würden Sie die Theorie – bei der ich Sie im Grundsatz bestärken will –, dass ein Verbot den ersten Griff zur Zigarette zumindest erschwert, auch auf den Konsum von Cannabis übertragen?
Ja. Herr Kollege Hauk, ich bin Ihnen für diese Frage sehr dankbar. Ein Rauchverbot hat natürlich auch viel mit Cannabiskonsum zu tun.
Ich weiß nicht, ob Sie wissen, dass 80 % der Konsumentinnen und Konsumenten von Cannabis natürlich Raucherinnen und Raucher sind.
Frau Kollegin, wie werten Sie denn die Aussage eines CDU-Delegierten, der unter dem großen Beifall des CDU-Parteitags gesagt hat: „Für mich sollen in der Schule die Köpfe rauchen, nicht die Zigaretten“?
(Beifall bei der SPD und den Grünen – Abg. Zim- mermann CDU: Sie waren vorhin nicht im Plenum! Das wurde schon behandelt! – Weitere Zurufe von der CDU, u. a. des Abg. Seimetz)
und ich kann nur hoffen, dass es einen gewissen Einfluss auf die Mitglieder der Fraktion und auf Teile der Landesregierung ausübt.
Jetzt aber noch einmal ernsthaft: Darüber, dass ein Verbot nicht alle Probleme löst, sind wir uns wirklich einig.