dass Schülerinnen und Schüler zur Behandlung dieses Buchs eine entsprechende Materialbegleitung erfahren müssen.
Frau Kultusministerin Schavan hat gerade davon gesprochen, es gehe darum, die Zyniker der Demokratie in die Schranken zu verweisen. Unter diesem Aspekt muss auch eine Auseinandersetzung mit diesem Buch stattfinden. Sie muss aber auch unter literaturästhetischen Gesichtspunkten stattfinden. Auch dazu gibt es keine für die Schüler geeignete Anleitung.
Es gibt zahlreiche Kritiken, die sich mit der Sprache, mit dem Aufbau dieses Buches auseinander setzen. Das sind aber Zeitungskritiken. Für den Unterricht, für die Beschäftigung mit dem Buch im Hinblick auf das Abitur müsste dieses Material vertieft begleitet werden können. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen dafür in einem Privatissimum auch gern Beispiele liefern. Die FAZ spricht in einem jüngeren Artikel davon, dies sei Literatur als Kauknochen.
Es handelt sich hier um ein Buch, das auch sehr stark belehrenden Charakter hat und das nicht zuletzt die Politik in Bausch und Bogen diskreditiert.
(Abg. Deuschle REP: Aha! – Abg. Carla Bregen- zer SPD: Jetzt kommt es heraus! Endlich mal ein klares Wort, worum es geht!)
(Abg. Birzele SPD: Ist es dann überhaupt noch zu- lässig, das als Pflichtlektüre zu haben, wenn es so schlimm ist?)
Herr Birzele, Sie haben doch gehört, dass es keine Pflichtlektüre mehr ist. Es ist ein Literaturangebot. Sie wissen immer noch nicht, worum es geht.
Wenn ein Schriftsteller die Charaktereigenschaften eines Ortsgruppenleiters der NSDAP beschreibt und dann nahtlos dazu übergeht, dieses Verhalten, diese Charaktereigenschaften auf alle Politiker in Deutschland zu übertragen – auch auf Sie, herzlichen Glückwunsch – –
Seine Karrieresucht ist zweifellos ja auch heute das beherrschende Motiv bei der Wahl der Partei, der sich einer verschreibt. Und schuld daran ist nicht das Individuum, sondern eine Republik, die es dazu kommen ließ, dass ihre begehrenswertesten Pfründe überhaupt nicht mehr zu erlangen sind, ohne dass der Bewerber sich die Tarnkappe einer politischen Gesinnung überstreift.
(Zurufe von der SPD, u. a. Abg. Zeller: Jetzt sagen Sie, warum Sie gegen das Buch sind! Eine Zen- sur!)
weil die Literaturwissenschaften dieses Buch als für sie nicht besonders interessant empfunden haben
und es in den letzten 20 Jahren keine literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung darüber gibt, die wir heranziehen könnten, um solche Themenkomplexe aufzuarbeiten.
(Abg. Christine Rudolf SPD: Das ist eine politi- sche Diskussion und keine literaturwissenschaftli- che!)
Das geht ineinander über. Wenn Sie, Frau Kollegin Rudolf, das Buch gelesen haben, wissen Sie, dass das von der Anlage des Buchs her auf mehreren Ebenen ständig ineinander übergeht.
und keine erläuternde Literatur zu den Problemlagen des Buchs zur Verfügung zu haben. Die Schülerinnen und Schüler brauchen eine solche Literatur, um sich mit dem Buch vernünftig auseinander setzen zu können.
Ja, meine sehr geehrten Damen und Herren, es tut Ihnen weh, dass der Schriftsteller, den Sie hier so hochhalten,
Was hat das denn damit zu tun? Das hat etwas damit zu tun, dass wir als Demokraten ein bestimmtes Selbstverständnis haben.