Protocol of the Session on November 27, 2014

dass Videoaufnahmen immer öfter als entscheidendes Beweismittel gebraucht werden.

[Udo Wolf (LINKE): Scheint mir eine recht konkrete Antwort zu sein! – Martin Delius (PIRATEN): Aber geantwortet hat er nicht! – Udo Wolf (LINKE): So, wie wir ihn kennen!]

Insofern danke ich für die Frage und hoffe auch, dass wir dazu kommen, dieses gesamte Thema im Innenausschuss zu beraten.

Herr Juhnke! Wünschen Sie, eine Nachfrage zu stellen? – Bitte schön!

Ja, vielen Dank! – Das ist ja eine erfreuliche Tendenz. In dem Zusammenhang zitiere ich kurz aus dem Sicherheitsbericht 2014 der BVG:

Neben allen personellen Maßnahmen und dem koordinierten Handeln mit Polizei Berlin und Bahn misst die BVG dem Ausbau und der Modernisierung ihrer Videotechnik besondere Bedeutung zu. Diese hat sich in den letzten Jahren als probates Mittel zur Abschreckung und Täterverfolgung erwiesen.

Wie bewertet der Senat diese Aussage?

Bitte schön, Herr Senator Henkel!

Der Bericht ist veröffentlich, und die Passage, die Sie zitiert haben, ist eine, die ich vollumfänglich unterstreichen kann. Die Berliner Polizei ist immer dabei, wenn es darum geht, auch Ratschläge zu erteilen, wie man den ÖPNV-Raum sicherer machen kann. Ich bin auch ganz sicher, dass die mit Hilfe der Videoüberwachung erzielten Erfolge bei der Ermittlung von Straftätern für sich sprechen. Ich glaube auch, dass es dazu beitragen wird, den ÖPNV in Berlin noch sicherer zu gestalten.

Die nächste Nachfrage geht an Herrn Lux von Bündnis 90/Die Grünen. – Bitte schön, Herr Kollege!

Vielen Dank, Herr Präsident! – Herr Innensenator! Es geht ja auch darum, die Bevölkerung vor Gewalt zu schützen. Können Sie mir sagen, in wie vielen Fällen genug und rechtzeitig Personal vor Ort war, das aufgrund

(Senator Dr. Ulrich Nußbaum)

einer Videoüberwachung oder einer sonstigen Überwachung alarmiert wurde, um konkrete Gewalttaten zu verhindern?

[Udo Wolf (LINKE): Keiner?]

Bitte schön, Herr Senator!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Kollege Lux! Bestandteil des Sicherheitskonzepts der BVG ist, dass wir mit den Videokameras und deren Installation im öffentlichen Personennahverkehr dafür Sorge tragen, dass zunächst einmal das subjektive Sicherheitsgefühl der Benutzer des ÖPNV gesteigert wird. Darüber hinaus wird die BVG in die Lage versetzt, der Polizei das Videomaterial zur Ermittlung von Straftätern zu übergeben. Im letzten Jahr haben wir, glaube ich, etwa 160 000 Mannstunden aufgewandt, um im ÖPNV tätig zu sein.

Für die nächste Frage erteile ich Frau Herrmann von Bündnis 90/Die Grünen das Wort. – Bitte schön!

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich frage den Senat: Wie schätzt der Senat die Gefahr von rechtsextremen Angriffen auf Flüchtlinge in Berlin ein?

[Martin Delius (PIRATEN): Gute Frage!]

Herr Senator Henkel!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Kollegin Herrmann! Wir nehmen all das, was in der letzten Zeit geschehen ist, was sich entweder unter dem Deckmantel von Demonstrationen manifestiert hat, was geschehen ist mit Kreideschmierereien, was offensichtlich auch mit Briefen, die versandt werden, geschehen ist, sehr ernst. Die Sicherheitsbehörden des Landes Berlin nehmen das ernst. Deshalb gibt es auch verstärkte Anstrengungen der Direktionen und Abschnitte in den entsprechenden Bereichen.

Wünschen Sie, eine Nachfrage zu stellen? – Bitte schön, Frau Herrmann!

Danke, Herr Präsident! – Herr Innensenator! Wenn Sie das sehr ernst nehmen: Wie bewerten Sie dann den Umstand, dass laut Zeitungsbericht ein Rechtsextremist im Besitz von drei Waffen ist? Was tun Sie dagegen?

Herr Senator!

Herr Präsident! Frau Kollegin Herrmann! Wenn es einen solchen Fall geben würde, und ich kenne Fälle, die ich in Gremien besprochen habe, die der Geheimhaltung unterliegen – und Sie wissen, dass ich schon per Gesetz darüber gar nicht reden dürfte, ohne mich strafbar zu machen –,

[Steffen Zillich (LINKE): Quatsch! – Udo Wolf (LINKE): Das ist Unsinn!]

dann kann ich Ihnen sagen: Wenn es solche Fälle geben würde und es einen entsprechenden Austausch geben würde zwischen einer Verwaltung und einer anderen – in dem Fall der Berliner Polizei –, dann würde die Polizei selbstverständlich sofort tätig werden.

[Zuruf von Benedikt Lux (GRÜNE)]

Sie würde sich die Situation anschauen, sie würde sich anschauen,

[Benedikt Lux (GRÜNE): Zuschauen!]

ob die Waffenberechtigungskarte gültig ist. Sie würde sofort eine Zuverlässigkeitsüberprüfung beantragen. Ich gehe davon aus, dass in einem solchen Fall auch der entsprechende Verein, von dem ich gelesen habe, kontrolliert werden würde.

[Benedikt Lux (GRÜNE): Wann denn?]

Insofern sehe ich, dass die Polizei und die Sicherheitsbehörden hier alles in ihrer Kraft Stehende tun, um die Situation im Blick zu halten und entsprechend zu reagieren.

[Beifall bei der CDU]

Danke schön! – Die zweite Nachfrage hat Kollege Höfinghoff.

Vielen Dank! – Herr Henkel! Zu dem konkreten Fall, auf den Frau Herrmann abgestellt hat, gab es eine entsprechende Berichterstattung einer – ich sage mal – Berliner Tageszeitung. Wie bewerten Sie denn die Gefahr durch militante Neonazis, gerade für Flüchtlinge in Berlin, unter

(Benedikt Lux)

der Maßgabe, dass ein Teil dieses Personenkreises offenbar bewaffnet ist?

Bitte schön, Herr Senator!

Herr Präsident! Wie ich es Ihnen sagte, Herr Kollege Höfinghoff! Die Polizei würde in einem solchen Fall unbedingt aufgrund der gebotenen Sensibilität sofort reagieren. Das würde sie nicht nur bei der Gefahr von Rechtsextremisten tun, sondern auch bei der Bewaffnung von Linksextremisten.

[Beifall bei der CDU – Lachen bei den PIRATEN – Anja Kofbinger (GRÜNE): Können Sie mal auf die Fra- gen antworten! Das ist doch lächerlich!]

Kollege Zillich! Sie wollten zur Geschäftsordnung sprechen?

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich teile Ihre Rechtsauffassung nicht, Herr Innensenator, dass es Ihnen nicht möglich ist, die Öffentlichkeit hier über einen solchen konkreten Fall zu informieren.

[Beifall bei der LINKEN, den GRÜNEN und den PIRATEN]

Ich halte es, im Gegenteil, sogar für Ihre Aufgabe! Wenn es denn aber so ist, dass Sie nicht bereit sind, hier in öffentlicher Sitzung über einen solchen konkreten Fall zu berichten, dann beantrage ich den Ausschluss der Öffentlichkeit, damit wenigstens das Parlament über Ihre Erkenntnisse zu diesem Fall unterrichtet werden kann.

[Beifall bei der LINKEN, den GRÜNEN und den PIRATEN]

Nach der Geschäftsordnung wäre es jetzt notwendig, dass mindestens 20 Prozent der Abgeordneten diesen Antrag unterstützen.

[Na, logo! von der LINKEN]

Dann stimmen wir darüber ab, ob dem Antrag stattgegeben wird. Ich frage zuerst, wer den Antrag des Kollegen Zillich unterstützen will. – Das wären 20 Prozent. Danke schön! Die Abstimmung erfolgt dann bereits ohne Öffentlichkeit. Ich bitte, die Kameras auszuschalten! Die Besucher bitte ich, die Besuchertribünen zu verlassen! Auch die Kameraleute verlassen bitte den Saal! – Danke! An

die Pressetribüne: Auch die Kameraleute bitte ich, den Saal zu verlassen. Gleiches gilt auch für die Fraktionsmitarbeiter! Das rote Lämpchen müsste auch ausgehen! An den Ordnungsdienst: Dort oben rechts ist auch noch die Kamera an, und diese Kamera ist auch an. Die müssten bitte ausgeschaltet werden. Ich bitte, noch einmal den Hinweis an das Personal zu geben, dass oben anscheinend ein Laptop mit Kamera in Betrieb ist.

Es muss eine Möglichkeit geben, dass auch der Ton ausgestellt wird, sonst wäre es nicht vertraulich.