Protocol of the Session on July 3, 2014

Sehr geehrte Frau Radziwill! Ich glaube, dass die Polizei angesichts einer sehr schwierigen Situation in den letzten Tagen vor Ort ein ausgesprochen großes Augenmerk bewiesen

[Beifall bei der CDU]

und absolut verhältnismäßig und angemessen reagiert hat.

Für die zweite Nachfrage hat Frau Kollegin Bayram das Wort. – Bitte schön!

Herr Staatssekretär! Tatsächlich stellt sich die Frage, wie Sie aus Ihrer Position sowohl den Polizeieinsatz als auch den Umstand bewerten, dass das Ressort des Innensenators, Herrn Henkel, Ursache dafür war, indem er ein Gespräch mit den Flüchtlingen verweigert hat.

Herr Staatssekretär!

Herr Präsident! Frau Kollegin Bayram! Die Ursache für die Situation in der Gerhart-Hauptmann-Schule hat nicht

der Senat, sondern das Bezirksamt FriedrichshainKreuzberg gesetzt.

[Beifall bei der CDU und der SPD – Steffen Zillich (LINKE): Diese Auffassung findet hier im Haus keine Mehrheit!]

Für die CDU-Fraktion hat jetzt der Kollege Wansner das Wort. – Bitte schön!

[Alexander Spies (PIRATEN): Fragen Sie auch zur Polizei?]

Vielen Dank, Herr Präsident! – Ich frage den Senat: Trifft es zu, dass der zuständige Bezirksstadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Herr Panhoff, am 1. Juli ein Amtshilfeersuchen an die Polizei gestellt hat, die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule zu räumen?

[Christopher Lauer (PIRATEN): Spontane Fragestunde!]

Herr Staatssekretär Krömer!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Wansner! Ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Ja!

[Lachen bei den PIRATEN]

Mit Schreiben vom 1. Juli 2014 hat der Bezirksstadt für Planen, Bauen, Umwelt und Immobilien ein Vollzugshilfeersuchen zur Räumung der Gerhart-Hauptmann-Schule an den Polizeipräsidenten in Berlin gerichtet.

[Dr. Klaus Lederer (LINKE): Dafür brauchten Sie jetzt einen Zettel? – Lachen bei der LINKEN und bei den PIRATEN Martin Delius (PIRATEN): Das ist nicht so einfach! – Beifall bei den PIRATEN]

Herr Kollege Wansner! Wollen Sie eine Nachfrage stellen? – Bitte schön!

Herr Staatssekretär! Da Herr Panhoff dieses Amtshilfeersuchen gestellt hat, möchte ich wissen, ob das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg die Kosten dieses Polizeieinsatzes tragen wird. Es ist nicht anzunehmen, dass die Steuerzahler mehr oder weniger für die verquere Politik des Bezirksamts zuständig sind.

[Zurufe]

Liebe Kolleginnen und Kollegen! – Herr Staatssekretär Krömer, bitte schön!

Herr Präsident! Herr Kollege Wansner! Herr Senator Henkel hat am gestrigen Tage gegenüber der Presse erzählt, dass er genau die Frage, ob man das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg anteilig an den Kosten für den sehr umfänglichen Einsatz beteiligen kann, einer Prüfung zuführen wird.

[Zuruf von Michael Schäfer (GRÜNE)]

Ich will dem Ergebnis der Prüfung nicht vorgreifen, aber es ist sicher denkbar, dass in Teilen hier – wie man so schön volkstümlich sagt – wer bestellt auch bezahlen muss.

[Beifall bei der CDU – Martin Delius (PIRATEN): Was kostet es denn?]

Frau Kollegin Bayram für die zweite Nachfrage! – Bitte schön!

Ich versuche jetzt, auch so eine kluge Frage zu stellen wie mein Kollege.

[Vereinzelter Beifall bei den GRÜNEN und den PIRATEN– Christopher Lauer (PIRATEN): Das schaffen Sie nicht!]

Kann uns der Herr Staatssekretär bitte mitteilen, wann der zuständige Stadtrat Hans Panhoff das Räumungsersuchen wieder zurückgenommen hat?

[Anja Kofbinger (GRÜNE): Das steht nicht auf dem Zettel!]

Herr Staatssekretär!

Herr Präsident! Frau Kollegin Bayram! Der Kollege Bezirksstadtrat Panhoff hat das Vollzugshilfeersuchen in den heutigen Morgenstunden formell zurückgenommen.

[Zurufe von den GRÜNEN, der LINKEN und den PIRATEN]

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das ist doch alles gar kein Grund zur Aufregung. Jetzt hat nämlich der Kollege Schäfer das Wort.

Ich bin gespannt, welcher Senator die Antwort vom Blatt vorlesen wird. – Ein Teil des Senats will das Gasnetz rekommunalisieren, ein anderer Teil des Senats ist gegen die Verstaatlichung des Gasnetzes. Ich frage deshalb: Wann will sich der Senat in dieser Frage, bei der es um 1 Milliarde Euro und 1 800 Mitarbeiter geht, auf eine gemeinsame Linie verständigen?

[Torsten Schneider (SPD): Wann machen die Grünen denn das – gemeinsame Linie?]

Herr Senator Nußbaum – bitte schön!

Sehr geehrter Herr Präsident! Lieber Herr Schäfer! Da Ihre Frage schon von den falschen Voraussetzungen ausgeht, dass wir hier keine einheitliche Auffassung haben, ist Ihre Frage damit auch beantwortet.

[Heiterkeit – Beifall von Christopher Lauer (PIRATEN)]

Herr Schäfer, für eine Nachfrage, bitte schön, haben Sie das Wort!

Dann bitte ich Sie, uns zu sagen: Was ist denn die Auffassung des Senats? Sind Sie für eine Rekommunalisierung des Gasnetzes oder gegen eine Verstaatlichung des Gasnetzes?

[Zuruf von Steffen Zillich (LINKE)]

Herr Senator Nußbaum!

Sehr geehrter Herr Präsident! Lieber Herr Schäfer! Sie wissen, dass wir ein Vergabeverfahren im Senat abgeschlossen haben. Der Senat hat zustimmend zur Kenntnis genommen,

[Zuruf von Michael Schäfer (GRÜNE)]

dass die Vergabeentscheidung zugunsten von Berlin-Energie geht. Das ist jetzt dem Abgeordnetenhaus zugeleitet, und Sie haben nach § 19 Abs. 3 Energiespargesetz die volle Gelegenheit, das zu diskutieren. – Vielen Dank!

Für die zweite Nachfrage hat jetzt der Kollege Lauer das Wort. – Bitte schön!

Wie bewertet der Senat in diesem Zusammenhang, dass, wie heute in der „Morgenpost“ zu lesen ist, hier wieder vorgeworfen wird, es sei in der letzten Plenarsitzung bezüglich einiger Vorgänge bei dieser Gasnetzvergabe die Unwahrheit gesagt worden?

Herr Senator Heilmann!

Herr Präsident! Herr Abgeordneter Lauer!