Protocol of the Session on June 19, 2014

[Dr. Klaus Lederer (LINKE): Ihr würdet sie abschieben! – Zuruf von Heidi Kosche (GRÜNE) – Weitere Zurufe von der LINKEN und den PIRATEN]

weil der Bezirk diese Probleme vor Ort bewusst inszeniert hat.

[Heidi Kosche (GRÜNE): Das ist gelogen! – Oliver Höfinghoff (PIRATEN): Das ist eine bodenlose Frechheit!]

Es gab einen Bezirksbürgermeister, der hat die Menschen dort vor Ort hinzitiert,

[Dr. Klaus Lederer (LINKE): Ihr würdet sie abschieben!]

dann gab es eine Bezirksbürgermeisterin, die sich auf Kosten dieser Menschen profilieren wollte.

[Martin Delius (PIRATEN): Das glaubt doch keiner mehr! – Zurufe von den GRÜENEN]

Das ist doch die Wahrheit.

Und so schlimm – das haben wir Ihnen auch schon gesagt – können die Verhältnisse in Deutschland nicht sein. Die letzten Umfragen zeigen, dass Flüchtlinge, Menschen, deshalb nach Deutschland kommen, weil sie sich gerade von diesem Land, von gesamt Europa alle Hoffnungen machen.

[Oliver Höfinghoff (PIRATEN): Weil ihr Leben bedroht, ihr Land zerstört ist!]

Herr Höfinghoff! Sie brauchen nicht zu schreien! –

[Oliver Höfinghoff (PIRATEN): Hören Sie auf zu lügen! – Zuruf von Elke Breitenbach (LINKE)]

Deutschland ist doch das beliebteste Land, ich wiederhole es noch einmal, hier in Europa. Wir haben in den letzten Jahrzehnten, wie ich glaube, eine Flüchtlingspolitik betrieben, auf die wir als Deutsche alle sehr stolz sein können.

[Beifall bei der CDU – Elke Breitenbach (LINKE): Schämen Sie sich nicht für diesen Kasper? – Dr. Klaus Lederer (LINKE): Die schämen sich nicht für den! – Canan Bayram (GRÜNE): Die Flüchtlinge schämen sich nicht für Wansner? – Dr. Klaus Lederer (LINKE): Die CDU-Fraktion! – Zuruf von den GRÜNEN: Der darf sogar Flyer schreiben!]

Vielen Dank, Herr Wansner! – Das Wort zu einer weiteren Zwischenbemerkung hat die Abgeordnete Bayram. – Bitte sehr!

Frau Präsidentin! Herr Kollege Wansner! Ich wollte eigentlich nicht kurzintervenieren,

[Vereinzelter Beifall bei der CDU]

aber Sie machen es einem wirklich schwer. Jetzt ist doch der Senat, so wie es Frau Radziwill angekündigt hat, in der gemeinsamen Verantwortung und in der Situation, eine Lösung für die Leute zu finden. Warum eigentlich

(Oliver Höfinghoff)

schmeißen Sie Ihrem eigenen Senat ständig irgendwelche Gegenstände in den Rücken, zwischen die Beine, ich weiß gar nicht, wie ich es noch beschreiben soll,

[Martin Delius (PIRATEN): Messer!]

und konterkarieren mit Ihrer One-Man-Show am Oranienplatz eine gemeinsame Verantwortung, über die wir ja streiten können, ob sie weit genug ist, ob sie gut genug ist, aber zumindest haben sich hier doch ein paar Leute zusammengefunden, da eine Lösung zu finden? Ich kann es mir immer wieder nur so erklären, Sie sind immer noch sauer, weil Sie ihren CDU-Stand noch nicht auf dem Oranienplatz aufstellen konnten.

[Beifall bei den GRÜNEN, der LINKEN und den PIRATEN]

Tatsächlich können Sie sich ärgern, dass jetzt beide Plätze von den Flüchtlingen für den politischen Protest genutzt wurden. Aber ich denke, gerade Sie als Kreuzberger Abgeordneter sind hier in der Verantwortung, nicht Ihr allzeit beliebtes Friedrichshain-Kreuzberg-Bashing zu machen, das war doch heute schon Aktuelle Stunde, das müssen Sie doch jetzt nicht noch exzessiv betreiben.

[Michael Dietmann (CDU): Das haben wir auf die Tagesordnung gesetzt!]

Sie können sich stattdessen auch einmal fragen: Ich war mal Flüchtling, ich kenne vielleicht die Situation der Leute, und wo kann ich meinen Beitrag leisten. Herr Wansner! Haben Sie sich das schon einmal gefragt? Ich mache mir ständig einen Kopf, der Mann hat doch selbst eine Vertriebenen-Biografie. Warum schießt er immer gegen diese Leute? – Ich habe von Ihnen nie ein Nachdenken gehört.

[Zuruf von Cornelia Seibeld (CDU)]

Wie wäre ein positiver Beitrag von Ihnen, außer zu sagen, Recht und Gesetz, und das setzen wir alles durch, koste es, was es wolle? Ja, klar ist Ihr Innensenator mit der Räumung gescheitert. Na klar war das eine Niederlage. Ich finde es aber unanständig, das in einem blöden Flyer auch noch abzufeiern.

[Michael Dietmann (CDU): Bezieht sich das auf die Rede, oder auf was bezieht sich das?]

Was ist das für eine Art Umgang mit Menschen? Ihr Innensenator sagt immer: Gebot der Menschlichkeit, Frau Bayram, ich interessiere mich auch für Asylpolitik und Asylrecht. – Dafür hat er auch eine Verantwortung, Ausländerbehörde, Verfassungsschutzsenator, da muss er aktiv werden. Aber ich finde wirklich, Sie haben früher in der Opposition immer Ihre Sprüche geklopft, die habe ich mir im Innenausschuss immer angehört. Aber jetzt, wo Sie auch eine Verantwortung im Senat haben und Sie als Abgeordneter Fraktionär einer Koalitionsfraktion sind, da müssen Sie doch einmal ins Nachdenken kommen: Was ist mein Anteil? Wie kann ich zum Gelingen beitragen? Wie kann ich mich positiv einbringen? Vielleicht fällt Ihnen dazu sogar etwas ein.

[Beifall bei den GRÜNEN, der LINKEN und den PIRATEN]

Vielen Dank, Frau Bayram! – Herr Wansner, Sie möchten replizieren – bitte sehr!

[Zurufe von Elke Breitenbach (LINKE) und Hakan Taş (LINKE)]

Sehr geehrte Frau Bayram! Ich kann ja zum Oranienplatz kommen, wann ich will,

[Martin Delius (PIRATEN): Ich auch!]

Sie sind immer schon da.

[Hakan Taş (LINKE): Sie verteilen doch Flugblätter dort!]

Bei Ihnen habe ich das Gefühl, Sie schlafen zwischenzeitlich dort auch.

[Oliver Höfinghoff (PIRATEN): Das ist Einsatz, Einsatz für den Menschen!]

Aber das ist sicherlich Ihre eigene Angelegenheit.

Aber im Unterschied zu Ihnen, Frau Bayram, hat eine Volkspartei möglicherweise eine andere Aufgabe. Wir sind als Partei verpflichtet, ein friedliches Zusammenleben in dieser Stadt zwischen Asylbewerbern, Migranten und Deutschen herbeizuführen. Das ist unsere Aufgabe als Volkspartei,

[Martin Delius (PIRATEN): Dazu tragen Sie nicht bei, Herr Wansner! – Zuruf von Heidi Kosche (GRÜNE)]

und der werden wir uns stellen.

[Zuruf von Stefan Gelbhaar (GRÜNE)]

Wir werden niemals, wie Sie es machen, immerhin auch als Abgeordnete der Grünen – – Aber ich habe ja von grünen Bezirksverordneten gehört, die wohl zwischenzeitlich planen, zur Linkspartei zu gehen – Gnade dieser Partei!

[Zuruf von Wolfgang Brauer (LINKE)]

Sie sind immer jemand, der im Ansatz versucht, diese Bereiche dort zu problematisieren.

[Oliver Höfinghoff (PIRATEN): Herr Wansner, was verstehen Sie unter Deutschen? – Zuruf von Philipp Magalski (PIRATEN)]

Frau Bayram! Gehen Sie zu Ihrer Bezirksbürgermeisterin, gehen Sie zu Ihrem Bezirksamt,

[Martin Delius (PIRATEN): Das ist doch auch Ihr Bezirk, Herr Wansner!]

(Canan Bayram)