Protocol of the Session on June 14, 2012

[Beifall bei der SPD und der CDU]

Man muss in der Diskussion um Mehrkosten auch differenzieren: Welche Kosten steigen aufgrund der Verschiebung? Wo bleiben Einnahmen aus? Was kann an Forderungen nach Schadenersatz kommen? Wo können wir dagegen etwas fordern? Und ja, die Kosten für BER wären z. T. auch ohne Verschiebung gestiegen, und zwar nicht durch schlechtes Management, sondern weil man mehr Kapazität wollte.

[Zuruf von Ramona Pop (GRÜNE)]

Das ist gut für Berlin, und das ist gut für die Region, denn es zeigt doch, dass Berlin attraktiv ist und die Menschen und die Wirtschaft gern in unsere Stadt kommen.

[Beifall bei der SPD und der CDU – Zurufe von der LINKEN]

Trotz der Linkspartei kommen die gerne! – Im letzten Monat habe ich mit dem Brandenburger SPD-Fraktionsvorsitzenden Poznan besucht.

[Martin Delius (PIRATEN): Ganz was Neues!]

Schon heute ist jeder achte Fluggast in Schönefeld ein Umsteiger aus Polen. Es war mit Händen zu greifen, wie sehr sich die Leute vor Ort freuen, wenn der Großflughafen öffnet, denn sie sagen ganz klar: Der Flughafen ist am Ende auch ein Gewinn für die Region Großpolen.

[Beifall bei der SPD und der CDU – Lachen bei den GRÜNEN]

Die Verschiebung um zehn Monate ist Mist, doch der Großflughafen wird die Berliner Infrastruktur für Jahrzehnte prägen.

[Beifall bei der SPD – Vereinzelter Beifall bei der CDU]

Wieder ein Paradebeispiel, diese Diskussion um den Flughafen zeigt eines: Die, die immer dagegen waren, sind heute auch noch dagegen und wollen nicht dazulernen.

[Lachen bei den GRÜNEN]

Diese Koalition mit Klaus Wowereit und Frank Henkel im Aufsichtsrat arbeitet weiter daran, dass dieser Flughafen ein Erfolg für Berlin wird.

[Vereinzelter Beifall bei der SPD – Christopher Lauer (PIRATEN): Klatscht noch nicht mal die Koalition!]

Wenn wir schon bei politischen Baustellen sind, möchte ich auch etwas zum ICC sagen. Ich mache mir nach wie vor große Sorgen um die Sanierungskosten für das ICC.

[Zurufe von der LINKEN]

182 Millionen Euro stehen im Haushalt. Für diesen Haushalt musste noch nichts entschieden werden, aber es stehen Forderungen im Raum, die bis zum Doppelten und weit darüber hinaus gehen. Als Sozialdemokraten tragen wir Verantwortung für die Gesamtstadt. Deshalb werden wir uns beim ICC am Ende nicht von Emotionen leiten lassen.

[Udo Wolf (LINKE): Nein!]

Wir werden uns eng mit dem Koalitionspartner abstimmen und eine gemeinsame Lösung finden.

[Vereinzelter Beifall bei der SPD]

Denn die Kosten müssen auch überschaubar sein. Es müssen verlässliche Zahlen benannt werden. Es muss auch eine tragfähige Bedarfsplanung geben. Ein Fass ohne Boden wäre den Berlinerinnen und Berlinern gegenüber unverantwortlich.

[Vereinzelter Beifall bei der SPD – Martin Delius (PIRATEN): Noch eins!]

Einen ganz wichtigen Schwerpunkt in diesem Doppelhaushalt haben wir auf die Bildung gelegt.

[Vereinzelter Beifall bei der SPD]

Sozialdemokratische Finanzpolitik senkt Schulden und investiert in Bildung. Wir haben die Kitabeiträge abgeschafft. Wir haben niemals Studiengebühren erhoben.

[Zuruf von der LINKEN: Warum wohl?]

Diese Politik setzen wir fort. Wir haben in diesem Haushalt einen Schwerpunkt auf Investitionen in Bildung gelegt.

[Vereinzelter Beifall bei der SPD]

Damit ist die SPD-Fraktion der Linie des Senats gefolgt.

[Oh! von der LINKEN]

Es steht mittlerweile die These im Raum, die SPD sei zu einem rebellischen Haufen geworden.

[Zurufe von den GRÜNEN und der LINKEN]

Fakt ist, wir sind in diesen Haushaltsberatungen zu 99 Prozent dem Senat gefolgt.

[Beifall bei der SPD – Zurufe von den GRÜNEN und der LINKEN]

Natürlich ist meine Fraktion ein bisschen revolutionär.

[Heiterkeit]

Darauf sind wir auch stolz. Aber genauso stolz sind wir auf die gute Arbeit unserer Senatorinnen und Senatoren und auf die gute Arbeit unseres Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit.

[Beifall bei der SPD und der CDU – Zurufe von den GRÜNEN und der LINKEN]

Sechs Monate große Koalition haben gezeigt: Von diesem Senat kommen die Impulse für Veränderung und Bewegung in Berlin, und das ist gut so.

[Beifall bei der SPD und der CDU – Lachen bei den GRÜNEN und der LINKEN]

In den Kommentaren steht auch, die SPD ist eine zerrissene Partei.

[Zuruf von der LINKEN: Nein!]

Da soll sich mal niemand von Ihnen falsche Hoffnungen machen! Wir regieren und beschließen heute einen Haushalt mit weniger Neuverschuldung, mit wichtigen Investitionen in die Zukunft und mit mehr Mitteln für Bildung. Das ist nicht zerrissen, das ist fortschrittlich!

[Beifall bei der SPD – Vereinzelter Beifall bei der CDU]

Die Kitaplätze werden ausgebaut. Dafür werden 20 Millionen Euro eingestellt. Bis 2019 wollen wir bis zu 19 000 neue Kitaplätze schaffen, denn gute Kinderbetreuung macht Berlin so attraktiv. Kitas sind nicht nur gut für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wir machen das auch, damit später alle Kinder in der Stadt eine gute Chance haben.

Das, was wir machen, ist viel besser als die irrwitzige Diskussion um das Betreuungsgeld auf Bundesebene.

[Beifall bei der SPD – Vereinzelter Beifall bei den GRÜNEN und der LINKEN]

Wir brauchen keine Prämie fürs Zuhausebleiben. Wir brauchen eine Infrastruktur, die Familien wirklich hilft. Diese Aussage richtet sich nicht an oder gegen unseren Koalitionspartner

[Zurufe von den GRÜNEN und der LINKEN: Nein!]

denn die CDU Berlin ist in der Frage, glaube ich, gar nicht weit entfernt von uns, denn die CDU Berlin ist in dieser Frage nicht so rückständig wie die Bundes-CDU.