Protocol of the Session on June 23, 2011

Meine Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich zur 39. Plenarsitzung des Landtages Brandenburg.

Ich habe die Freude, heute Morgen gleich zwei unserer Besuchergruppen zu begrüßen: Schülerinnen und Schüler des GoetheGymnasiums aus Nauen - herzlich willkommen bei uns! -

(Allgemeiner Beifall)

sowie - was noch seltener vorkommt - eine achtköpfige Schülergruppe aus Georgien, aus der 2. Öffentlichen Schule in Batumi. Strastwuitje!

(Allgemeiner Beifall)

Des Weiteren habe ich das Vergnügen, heute Geburtstagsglückwünsche - hoffentlich in Ihrer aller Namen - überbringen zu dürfen, nämlich für den Abgeordneten Dieter Dombrowski.

(Allgemeiner Beifall - Dem Abgeordneten werden Blumen überreicht.)

Er hat eine runde Zahl zu feiern, ich verrate aber nicht, welche.

(Allgemeine Heiterkeit)

Meine Damen und Herren! Ich habe Ihnen mitzuteilen, dass der Antrag „Den Weg in die inklusive Bildungsgesellschaft gestalten“, Drucksache 5/3394 (Neudruck), von den Antragstellern zurückgezogen wurde. Ansonsten ist Ihnen die Tagesordnung mit der Einladung zugegangen. Gibt es hierzu Bemerkungen? - Bitte, Frau von Halem.

Sehr geehrter Herr Präsident! Unsere Fraktion beantragt die Absetzung des Tagesordnungspunktes 5 - Landesstraßenbedarfsplangesetz. Wir sehen in diesem Gesetz erhebliche Verfahrensmängel und sehen uns da auch durch das Gutachten des Parlamentarischen Beratungsdienstes bestätigt. Nur bei vier der 18 aufgeführten Straßenbauvorhaben, die in dem Plan enthalten sind, wurde eine strategische Umweltverträglichkeitsprüfung vorgenommen. Wir halten dieses Gesetz deshalb für anfechtbar und bitten darum, es von der Tagesordnung zu nehmen.

In Anbetracht der Länge der Tagesordnung habe ich ein gewisses Verständnis, sehe aber den Antrag auf eine Gegenrede. Bitte schön, Herr Bischoff.

Herr Präsident! Auch in Anbetracht der heutigen Tagesordnung spricht einiges gegen die Absetzung des Punktes von der Tagesordnung. Es geht um eine politische Entscheidung beim Tagesordnungspunkt „Änderung des Landesstraßenbedarfsplangesetzes“, nämlich um die Fortführung, Neuaufnahme oder auch die Aufgabe von Vorhaben.

Wir als Koalitionsfraktionen sind der festen Überzeugung, dass es keine rechtlichen Gründe für eine Absetzung von der Tagesordnung gibt, und werden diesem Antrag nicht zustimmen.

Ich stelle also den Antrag von Frau von Halem auf Absetzung des Tagesordnungspunktes 5 zur Abstimmung. Wer diesem Antrag Folge leisten möchte, den bitte ich um sein Handzeichen. - Gibt es Gegenstimmen? - Gibt es Enthaltungen? - Damit ist diesem Antrag nicht gefolgt worden, Frau von Halem.

Ich lasse über die vorliegende Tagesordnung in Gänze abstimmen. Wer nach ihr verfahren möchte, den bitte ich um zustimmendes Handzeichen. - Gibt es Gegenstimmen? - Gibt es Enthaltungen? - Bei einigen Gegenstimmen - was bei der Abstimmung über die Tagesordnung ganz selten vorkommt - ist die Tagesordnung mehrheitlich in der vorliegenden Fassung akzeptiert.

Wir beginnen mit Tagesordnungspunkt 1:

Aktuelle Stunde

Thema: Schulfrieden und Bildungsqualität in Brandenburg

Antrag der Fraktion der CDU

Drucksache 5/3344

Dazu liegt Ihnen in Drucksache 5/3442 ein Entschließungsantrag der Fraktionen von CDU und FDP vor.

Wir beginnen mit dem Redebeitrag der CDU-Fraktion. Die Abgeordnete Dr.Ludwig spricht zu uns.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Aktuelle Stunde kann man jetzt schon als Erfolg bezeichnen.

(Frau Lehmann [SPD]: Ach so?)

- Ja, selbst die Presse fragte, wieso so überraschend, plötzlich und unerwartet verkündet wird, dass es nun 100 neue Lehrer im neuen Schuljahr gibt.

(Jürgens [DIE LINKE]: Nicht in Ihrer Aktuellen Stunde!)

Und da sage ich: Das ist ja nicht der einzige Punkt, wo die Opposition da treibt. Wir haben es gestern erlebt, was die Sportgruppe betrifft, die angeblich ja schon im Werden ist.

(Zuruf von der Fraktion DIE LINKE: Ihr habt es immer noch nicht verstanden!)

Ich sage nur: Es ist der richtige Weg, 100 neue Lehrer einzustellen. Aber Sie wissen selbst, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

(Frau Kaiser [DIE LINKE]: Zusätzlich zu den schon Ein- gestellten!)

Es würden deutlich mehr gebraucht werden.

(Beifall CDU und GRÜNE/B90)

Und lassen Sie mich noch einen Punkt dazu sagen: Quantität ist auch nicht gleich Qualität.

(Frau Wöllert [DIE LINKE]: Aha!)

Diesbezüglich höre ich von Ihnen gar nichts. Sie wissen, dass unsere Kinder nur die Besten verdient haben: Lehrer, die Vorbilder sind, die Respektspersonen sind und vor allen Dingen Lehrer aus Berufung.

(Frau Wehlan [DIE LINKE]: Das trifft auch auf Politiker zu!)

Das ist ein Thema, mit dem wir uns intensiv auseinandersetzen müssen, da bleibt diese Landesregierung Antworten schuldig.

(Beifall CDU)

Schulfrieden und Bildungsqualität - das ist das, was diese Landesregierung 2009 mit Regierungsantritt verkündigt hat. Bildung sollte höchste Priorität erhalten, und tatsächlich: Wir haben 45 Mal hier im Parlament über Bildung diskutiert. Das war's aber dann auch schon. Für unsere Kinder hat sich seitdem nichts getan, absolut gar nichts.

(Görke [DIE LINKE]: Ihre Vorschläge?!)

Aber bei der Vorstellung von dem, was jetzt kommen soll, kann man ja auch sagen: Vielleicht war es ja auch ganz gut so für die Kinder.

Bildung, das ist für uns als CDU Brandenburg das Kernthema für eine positive Zukunft unseres Landes Brandenburg.

(Beifall CDU - Frau Wehlan [DIE LINKE]: Für uns auch!)

Insofern nutze ich auch diese Aktuelle Stunde, um Ihnen, Herr Ministerpräsident, deutlich zu machen, welchen falschen, katastrophalen Weg Sie gerade einschlagen. Sie haben mit Regierungsantritt gesagt, dass die Kinder in den Fokus der Politik gerückt würden, dass sie im Mittelpunkt stünden.

(Frau Große [DIE LINKE]: Ja!)

Abgesehen von den 27 Millionen, die Sie einsparen wollen,

(Frau Große [DIE LINKE]: Die sparen wir hier gar nicht!)

verbreiten Sie weiter und wieder mal Unruhe und Konfusion.

Man kann auch sagen, es wäre ganz gut, wenn diese Aktuelle Stunde unter dem Rubrum stehen würde „Bildungschaos oder Chaosbildung dieser Landesregierung“. Schulfrieden, wie Sie ihn 2009 versprochen haben, der sieht weiß Gott anders aus.

(Beifall CDU)