Protocol of the Session on April 5, 2001

(Zuruf von der PDS: Es gibt auch Anlass dazu!)

Man kann dagegen zwar argumentieren, aber wir können nicht so tun, als ob es das Problem nicht gäbe. Das Problem gibt es und wir müssen damit offensiv umgehen. Das ist auch Teil von Tourismuspolitik. Ich habe das bewusst an den Anfang meiner Ausführungen gestellt.

Es ist richtig, dass die Bettenauslastung in allen Monaten des Jahres 2000 höher lag als 1999. Wir haben in den Monaten Juni mit 45,2 % und August im 45,1 % die höchsten Werte seit 1995 erreicht. Im Durchschnitt, das heißt, wenn wir das ganze Jahr

betrachten, sind wir noch lange nicht dort, wohin wir wollen. Es gibt hier Nachholbedarf.

Ein Instrument, um Abhilfe zu schaffen, kann darin gesehen werden, dass wir die Förderpolitik konsequent fortführen, neue Betten nur noch im Ausnahmefall und zur Qualitätsverbesserung zu fördern. Wir werden von diesem Weg nicht abweichen. Quantitative Entwicklungen sind keine Perspektive für die Zukunft. Stattdessen müssen wir stärker auf Angebotsqualität, auf Serviceorientierung und Kundenfreundlichkeit setzen. Das sind die Maßstäbe, die es zu beachten gilt.

Ich möchte auch gern etwas dazu sagen, was manchmal im Windschatten steht, aber wichtig ist. Wir haben hervorragende Ergebnisse bei den brandenburgischen Campingplätzen. Brandenburg gehört neben Mecklenburg-Vorpommern zu den bedeutendsten Campingländern in Deutschland. Wie gut wir inzwischen hierin sind, können Sie daran ablesen, dass gleich zwei brandenburgische Teilnehmer im Bundeswettbewerb bei Campingplätzen mit einer Gold- und einer Bronzemedaille ausgezeichnet worden sind. Das sollten wir mit Respekt anerkennen.

(Beifall bei der CDU)

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Tagestourismus. Er wird auch in Zukunft eine große Rolle spielen, nicht zuletzt durch die Hauptstadtbesucher, die dann auch, wenn wir es gut machen, den Tag nutzen, um Brandenburger Angebote anzunehmen. Im letzten Jahr hatten wir durch Tagestouristen immerhin einen Bruttoumsatz von fast 5 Milliarden DM. Das ist viel Geld, wenn man bedenkt, dass Berlin in diesem Bereich über knapp 7 Milliarden DM liegt.

Ein zentraler Punkt ist die Beschäftigung. Aktuell können wir relativ gesichert sagen, dass wir 52 000 unmittelbare Arbeitsverhältnisse in der Tourismuswirtschaft haben und etwa 20 000 Personen durch Nebenerwerb am Tourismus beteiligt sind. Das bedeutet in diesem Bereich in den letzten fünf Jahren einen jährlichen Zuwachs zwischen 7 und 10 %. Es gibt keine Branche in der brandenburgischen Wirtschaft, die ähnliche Zuwachsraten im Personalbereich zu verzeichnen hat. Trotzdem können wir damit noch nicht zufrieden sein.

Es ist vorhin schon über die Qualität der Arbeitsverhältnisse diskutiert worden. Aber bevor wir über Qualität reden, müssen wir alle rechtlichen Rahmenbedingungen ausschöpfen, damit Arbeitsverhältnisse - auch und gerade Nebenbeschäftigungen in diesem Bereich geschaffen werden können.

Wichtiger zu sagen ist mir allerdings, dass wir anerkennen, dass die Menschen, die im Servicebereich, in der Gastronomie, in der Hotellerie tätig sind, einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der Wirtschaft leisten. Wir müssen das anerkennen und dürfen zum Beispiel nicht sagen: Wer nichts wird, wird Wirt. Solche unqualifizierten Sprüche müssen der Vergangenheit angehören, sonst werden wir in diesem Bereich in der Zukunft keine Zuwachsraten haben.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Ich möchte die Gelegenheit gern nutzen und sagen: Diese positiven Zahlen, meine Damen und Herren, sind nicht dadurch zustande gekommen, dass wir nur im Landtag kluge Beschlüsse

gefasst haben, sondern sie sind deshalb zustande gekommen, weil die Menschen in der Tourismusbranche in den letzten Jahren hart an sich und an der Verbesserung des Angebotes gearbeitet haben.

(Beifall bei SPD, CDU und PDS)

Trotzdem besteht kein Anlass, sich auszuruhen. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren den Schwerpunkt auf die notwendige Verbesserung der Infrastruktur und die Schaffung von Kapazitäten gelegt. Die nächsten zehn Jahre müssen Jahre der Qualitätsverbesserung sowohl der Produkte als auch der Arbeit der Mitarbeiter sein. Das werden die Schwerpunkte sein und das werden auch die Schwerpunkte in der Förderpolitik sein. Dort, wo wir im Infrastrukturbereich noch etwas zu tun haben, werden wir es tun. Aber das wird nicht mehr der Schwerpunkt sein.

(Dr. Wiebke [SPD]: Vor allem Projekte zu Ende bringen!)

Das Zu-Ende-bringen der Projekte ist so eine Sache. Vorhin ist von allen Rednern bewusst über die Kleinstaaterei im Tourismus gesprochen worden. Meine Damen und Herren, mich interessieren die Projekte, die das Land Brandenburg so vernetzen, damit wir es als Ganzes vermarkten können. Mich interessiert nicht so sehr der Radweg von der Gemeinde A zur Gemeinde B. Mich interessiert der Radweg, der das Land Brandenburg als Ganzes mit einem Radwegenetz versieht, damit wir es auch gemeinsam vermarkten können. Glauben Sie doch nicht, dass wir im internationalen Maßstab jedes Dorf vermarkten können! Wir müssen das Land als Tourismusland vermarkten. Dafür müssen wir die Voraussetzungen schaffen.

Kollege Kliesch hat zu Recht darauf hingewiesen, dass wir bei dieser Vermarktung zwei Dinge unterscheiden müssen, einmal das Außenmarketing, wofür die TMB zuständig ist. Sie macht es professionell und hat in den letzten Jahren einen guten Job gemacht. Ich sage aber auch: Die TMB wird nicht mehr allein vom Land Brandenburg finanziert werden können. Sie muss einen größeren Anteil an Eigenfinanzierung erbringen. Sonst geht das nicht. Es ist immer gesagt worden: Fünf Jahre Anschub, und dann müssen sie in der Lage sein, wenigstens zu einem beachtlichen Teil aus eigenen Kräften zu leben. Diesen Punkt werden wir jetzt einlösen. Die TMB muss für das ganze Land Marketing machen.

Ich bedaure sehr, lieber Herr Kollege, dass wir uns auf der ITB nicht begegnet sind. An dem Tag, an dem es darum ging, gegenseitig anzustoßen, konnte ich nicht da sein. Aber ich habe mit allen Unternehmern geredet und mich mit jedem Einzelnen beschäftigt. Manchmal sind Arbeitsbesuche hilfreicher als Festveranstaltungen!

(Beifall bei der CDU)

Auf der ITB ist mir eine ganz positive Entwicklung deutlich geworden. Vergleicht man die ITB 2000 mit der im Jahre 2001, dann stellt man fest, dass wir eine immer stärkere Konzentration haben. Es gibt nicht mehr die Vielzahl der Stände aus jeder Ecke in Brandenburg, sondern die Netzwerke, die Zusammenarbeit sind besser geworden; die Präsentation auf der ITB ist wesentlich besser geworden. Warum ist das besser geworden? Es ist die Einsicht gewachsen, dass wir nur in lokal übergreifenden Strukturen eine Chance auf dem Markt haben.

Das Entscheidende im Tourismus, meine Damen und Herren, ist aber die Kundenorientierung. Es kommt überhaupt nicht darauf an, dass wir zufrieden sind. Es kommt ausschließlich darauf an, dass der Kunde, der unser Land besucht, zufrieden ist. Darum muss sich alles drehen. Wann fühlt sich der Kunde wohl? Diese Frage kann jeder von Ihnen beantworten. Aus den Studien und Untersuchungen, die gemacht worden sind, kann ich Ihnen sagen: Der Kunde fühlt sich dann wohl, wenn er eine Erlebniswelt vorfindet.

(Dr. Wiebke [SPD]: Das ist richtig!)

Er fühlt sich dann wohl, wenn ihm dieses Wohlfühlgefühl auch von denen vermittelt wird, die die Produkte anbieten. Erlebniswelt heißt nicht darauf zu vertrauen, dass wir viele Naturschönheiten haben - das reicht nicht aus -, sondern wir müssen dies auch mit attraktiven Paketen, mit attraktiven Angeboten verbinden. Das wird unsere zentrale Aufgabe sein.

Ich habe bei den Studien über den Tourismus noch etwas gelernt. Unsere Kunden planen nicht mehr langfristig, sondern sehr kurzfristig einen Kurztrip, einen Zweitages- oder Dreitagesurlaub. Die finanzkräftigsten Gruppen sind zwei, auf die wir Wert legen müssen - außer der Orientierung auf Familien, was nach wie vor ein Schwerpunkt für uns sein sollte. Neben den Familien sind es einmal die Singles, die immer wichtiger werden, also der Einzel- und Alleinreisende. Diese Gruppe nimmt ganz stark zu. Zum Zweiten sind es die so genannten jungen Alten, wie die Tourismusforscher sagen. Das sind also diejenigen, deren Kinder aus dem Haus sind, die wieder mehr Zeit haben und flexibler sind. Das sind im Übrigen auch die Finanzkräftigsten. Diese rufen dienstags im Hotel an und fragen: Was ist bei euch für drei Tage los, wenn ich am Donnerstag komme? Da müssen wir ein Angebot machen, wobei ich keinen Altersschnitt für die jungen Alten angelegt habe.

Ich habe von den Paketen gesprochen, die wir anbieten müssen. Dazu gehört, dass wir auch in der Lage und bereit sind, unsere Produkte zu bewerten. Wir müssen auch einen Wettbewerb der eigenen Angebote haben und sehen: Wie machen es andere, wie können wir profitieren? Wir müssen die Kundennachfrage ernster nehmen und Abschied nehmen von manchen lieb gewordenen Gewohnheiten, die wir im Tourismus in Brandenburg noch haben. Schließlich müssen wir sehen, dass nicht das Gewicht der Werbemittel bei der ITB das Entscheidende ist, sondern die Qualität und die Aussage der Werbemittel. Also: Weniger ist mehr. Ich denke, dass wir bei der nächsten ITB in diesem Bereich wieder ein Stück vorankommen werden.

Ein ganz zentraler Punkt ist die Qualifizierung der im Tourismus tätigen Arbeitskräfte, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir können nicht nur sagen: Sie sollen gute Dienstleister sein, sondern wir müssen ihnen dann auch die Qualifikation vermitteln, die dafür notwendig ist. Das ist der Grund, warum wir an einer Tourismusakademie arbeiten, warum wir an Qualifizierungsangeboten arbeiten.

Das ist aber auch der Grund dafür, warum wir uns die bestehenden Qualifizierungsangebote auf dem Markt sehr kritisch ansehen. Nicht alles, auf dem Qualifizierung steht, ist auch Qualifizierung. Deswegen werden wir das genauso kritisch durchschauen, wie wir uns die Förderrichtlinie im Tourismus kritisch anschauen werden. Diese Qualifizierungsoffensive wird der zentrale Bestandteil der Tourismuspolitik in der Zukunft sein.

Herr Kliesch, ich habe mit großem Interesse gehört, dass es immer dann, wenn sich Politiker in die Wirtschaft einmischen, problematisch ist. Ich gebe das dem Hohen Hause zur Beherzigung intensiv weiter, habe aber den Eindruck, dass es dann, wenn es um Wahlkreisprojekte geht, nicht immer durchzuhalten ist. Auf den Tourismus übersetzt heißt das ganz einfach Folgendes: Unterstützen Sie Ihre Unternehmer dadurch, dass Sie sie Unternehmer sein lassen, und nicht, indem Sie in erster Linie gucken, ob sie gute Kommunal- oder Kreistagsvertreter sind!

Wir brauchen einfach das überregionale Angebot, die überregionale Orientierung im Tourismus stärker als bisher. Wir brauchen übrigens auch die übergreifende Zusammenarbeit der Ressorts in der Landesregierung. Das gilt für das, was wir ländlichen Tourismus nennen, das gilt für die naturschutzorientierte touristische Ausrichtung, das gilt für die Zusammenarbeit im Bereich Kultur in ganz starkem Maße.

Ich will das an einem Beispiel gerne noch ein bisschen erläutern. Glauben Sie denn ernsthaft, dass ein Kunde in Brandenburg mit der Antwort zufrieden ist: Da konnten wir uns mit dem Ministerium B nicht einigen? Das wird ihn nicht sonderlich interessieren, sondern er fragt: Wie kommt das Gesamtangebot zusammen?

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir langfristig mit der Unterscheidung zwischen ländlichem und nichtländlichem Tourismus nicht weiterkommen. Es gibt nur gute und schlechte Angebote. Es gibt Angebote im stadtnahen Bereich und es gibt Angebote im eher ländlichen Bereich. Aber dass es dafür richtig einen ländlichen Tourismus und einen nichtländlichen Tourismus geben soll, das hat mir nie eingeleuchtet. Ich denke, wir müssen das auch stärker zusammenführen.

(Vereinzelt Beifall bei der PDS)

Ich will am Beispiel Kultur noch ein paar Anmerkungen machen, wie ich mir Kooperation besser vorstellen kann. Wir haben Branitz, wir haben Sanssouci, wir haben Rheinsberg, aber wir haben auch über 100 Schlösser und Herrenhäuser, Tausende Denkmale, wir haben Dorfkirchen, 220 Museen und literarisch bedeutsame Orte. Die oft kleinen, aber vielfältigen kulturellen Projekte oder Einrichtungen leisten manchmal mehr für den Tourismus, als das auf den ersten Blick sichtbar wird.

(Beifall bei PDS und DVU)

Wenn ich einmal deutlich mache: Ein freies Theater erreicht jährlich mit insgesamt 45 Veranstaltungen im In- und Ausland circa 20 000 Zuschauer. Die Kulturfeste e. V., die wir bei uns haben, bündeln 800 qualitativ hochwertige Veranstaltungen an etwa 200 Orten Brandenburgs und erreichen ungefähr 200 000 Besucher. Also auch quantitativ und deswegen umsatzorientiert ist das ein wichtiges Thema.

Das Kulturland Brandenburg, das wir beschreiben, ist unter wirtschaftlichen, unter Erlebnisaspekten überhaupt nicht vom Tourismusland Brandenburg zu trennen. Es ist eine Einheit. Das gilt auch für Industriekultur. Ich weiß nicht, ob Sie wissen, wie viele Besucher der Museumspark Rüdersdorf, das Museumsdorf Glashütte und der Ziegeleipark Mildenberg im Jahr haben. Ich habe gestaunt. Die haben zusammen über 150 000 Besucher pro Jahr. Das sind beachtliche Zahlen. Das sind lokale Initiativen.

Deswegen dürfen wir nicht darauf verzichten, diese lokalen Initiativen in unser Tourismuskonzept einzubeziehen.

Herr Minister, ich würde mich freuen, wenn Sie zum Schluss kämen.

Es ist mir ein Vergnügen. - Also Außenmarketing habe ich betont. Was wir noch zusätzlich brauchen, ist ein Innenmarketing. Die Konzepte, die die TMB entwickelt, die wir hier gemeinsam entwickeln und verabschieden werden, die müssen wir auch den Menschen in den einzelnen Reiseregionen in Brandenburg vermitteln. Wir müssen sie dafür gewinnen, dass sie das, was wir für richtig halten, mittragen. Deswegen werden wir das ist meine letzte Bemerkung - auch in der Förderpolitik neue Wege einschlagen müssen. Ich werde Ihnen dazu entsprechende Vorschläge unterbreiten.

Meine Damen und Herren, Tourismus in Brandenburg ist ein Erfolgsfaktor. Er ist ein Wirtschaftsfaktor. Wenn es dann noch nicht nur für unsere Kunden, sondern auch für uns ein Wohlfühlfaktor wird, dann sind wir auf dem richtigen Weg. - Vielen Dank.

(Beifall bei SPD, CDU und DVU sowie vereinzelt bei der PDS)

Ich danke Herrn Minister Fürniß und gebe abschließend das Wort an Herrn Dr. Niekisch von der Fraktion der CDU.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Kollegen Kliesch und Bartsch und der Herr Minister haben schon eindringlich und plastisch auf den Arbeitsmarkt und den volkswirtschaftlichen Wert der Tourismusentwicklung unseres Heimatlandes hingewiesen. Meine Aufgabe besteht ergänzend darin, den Wert und die Kraft der Kultur anzusprechen, die mehr für den Tourismus tun kann, als viele bereit sind zuzugeben, ja, die in Brandenburg viel mehr für den Tourismus leisten muss als anderenorts.

Dem Land oder der Mark Brandenburg ist der touristische Charakter nicht unbedingt an der Wiege gesungen worden. Anders als etwa Schwarzwald oder Alpen, am Rhein zwischen Bonn und Sankt Goar, die Strände und Inseln von Nord- und Ostsee, der Harz oder der Thüringer Wald sind die Gegenden der Mark erst recht spät entdecktes touristisches Land. Vergleiche mit dem Süden Europas können wir uns schon gar nicht leisten. Wir haben keine durchgängige Sonnengarantie im Sommer, keine Schneegarantie im Winter und keine augenfälligen Landschaften oder Naturereignisse, die Brandenburg von vornherein zum Tourismusland machen würden.

Es war erst Theodor Fontane, meine Damen und Herren, der Brandenburg im Plauderton des Touristen für das Entspannung suchende Auge entdeckte. Es lohnt sich gerade heute in der Aktuellen Stunde, auch aus wirtschaftlicher Sicht bei dem Apothekerssohn aus Neuruppin noch einmal in die Schule zu gehen.

Mit dem 1881 abgeschlossenen Werk, den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg”, so schrieb der Germanist Gottfried Erler, hat der Wanderer und Spaziergänger Theodor Fontane ein Standardwerk geschaffen und „es wurde zum Bahnbrecher des Märkischen Tourismus”.

Der Tourismus ist bei uns also noch ein vergleichsweise junger Wirtschaftszweig, nicht älter als 120 Jahre. Dies hat seine Gründe, auf die man Rücksicht nehmen muss.

Lassen Sie uns diesen Gründen mit Fontane und seinem guten Kenner Erler einige Augenblicke nachgehen. Bis noch in die Zeit unserer Urgroßeltern galt die Mark lediglich als Streusandbüchse des „heiligen römischen Reiches deutscher Nation” und hatte einen eher zweifelhaften Ruf, der, wie Fontane schrieb, nur mit Schlachten, immer wieder Schlachten, Staatsaktionen und Gesandtschaften in Verbindung gebracht wurde. Fontane wörtlich: