Holger Rupprecht
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Als Reaktion auf die Flutkatastrophe des Jahres 2013 wurde von Bund und Ländern das Nationale Hochwasserschutzpro gramm initiiert. Als eines der Brandenburger Projekte ist in der Lenzener Wische im Landkreis Prignitz die Einrichtung eines Flutungspolders geplant.
Ich frage die Landesregierung: Welchen Nutzen sieht sie in der Einrichtung eines Flutungspolders in der Lenzener Wische und wie sind die Finanzierung einschließlich der Entschädigung für die Landwirte sowie die Umsetzung des Projektes geplant?
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Sport freundinnen und Sportfreunde! Ich teile mir die Redezeit mit Ulrike Liedtke. Mir bleiben 2,5 Minuten - das ist sportlich sehr ambitioniert, aber mehr Zeit braucht man nicht, denn zur Be deutung des Sports im Land Brandenburg kann man sich lange Reden ersparen. Ich möchte nur drei Stichworte ansprechen, die ich mir aufgeschrieben habe: Bildung und Erziehung, sozi ale Integration und Gesundheit.
Wenn man über das Sportland Brandenburg redet, braucht man ebenfalls nicht viel Zeit; die Bilanzen sprechen für den branden burgischen Sport. Beim Breitensport und wenn ich mir die Zah len der LSB-Mitglieder anschaue, stelle ich fest, dass wir inzwi schen bei 332 000 Mitgliedern und sogar darüber angekommen sind. Das ist eine Steigerung von 15 000 Mitgliedern seit 2012, komplett entgegen dem demografischen Trend. Das ist aller Eh ren wert und dafür gebührt den Vereinen im Land ein ganz herz liches Dankeschön, denn sie sind hauptsächlich dafür verant wortlich, dass sich die Menschen bewegen und Sport treiben.
Beim Leistungssport brauche ich nur das Stichwort Rio zu nen nen. Die Bilanz sowohl der Olympischen als auch der Para lympischen Spiele kann sich sehen lassen. Es gibt Reserven, das wissen wir, aber im Vergleich mit anderen Bundesländern stehen wir hervorragend da. Das alles zeigt: Die Sportler haben es verdient, dass man sich um sie kümmert.
Aber sie haben auch ein Problem. Günter Baaske hat es erklärt: Es gibt aufgrund verschiedener Faktoren erhebliche Mehrauf wendungen, und das hat zu einem Mehrbedarf geführt.
Jetzt mag der Eindruck entstehen, die Sportler gehen auf die Politik zu und sagen: Helft uns! - Sie tun aber auch selbst et was. So hat der Landessportbund Brandenburg - und das ist nicht einfach - den Beitrag pro Mitglied und Jahr auf 8 Euro erhöht. Das ist einer der höchsten Beiträge in Deutschland. Es ist nicht vergnügungssteuerpflichtig, wenn man so etwas durchsetzt, aber es zeigt auch: Die Sportler sind bereit, für die sen finanziellen Mehraufwand selbst etwas zu tun. Trotzdem reicht es nicht. Günter Baaske hat gesagt, wofür das zusätzli che Geld verwendet werden soll; ich will nicht alles wiederho len. Da sind sowohl der Breitensport als auch der Behinderten sport sowie der Leistungssport dabei. Das ist ein guter Mix aus Maßnahmen, die dazu führen werden, dass der Sport seine Stellung in unserer Gesellschaft noch weiter ausbauen kann. Ich glaube, das ist gut angelegtes Geld, und ich bitte um Zu stimmung für die Überweisung an den Ausschuss. - Sport frei!
- Dazu sage ich gleich etwas. - Herr Präsident! Liebe Kolle ginnen und Kollegen! Liebe Sportfreundinnen und Sport freunde! Ich möchte mit einem Dank an die Fragesteller von der CDU-Fraktion beginnen. Durch die Große Anfrage gerät der Sport endlich wieder einmal in den Fokus einer Plenarsit zung. Darüber freue ich mich.
Ich möchte auch den Mitarbeitern, die beim MBJS die Große Anfrage beantwortet haben, ausdrücklich danken. Sie haben einen detaillierten Überblick über den brandenburgischen Sport vorgelegt, mit dem man in der Zukunft gut arbeiten kann.
Das Sportland Brandenburg ist sehr gut aufgestellt. Das ist das Fazit; Herr Petke hat darauf hingewiesen.
Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber dadurch, dass der Beschluss gefasst wurde, die Sportförderung, die im Ver gleich zu derjenigen anderer Länder schon sehr beachtlich ist, weiter aufzustocken - ab 2017 auf 17 Millionen Euro -, kann man sagen: Wir können optimistisch in die Sportzukunft Bran denburgs schauen.
Ich will kurz auf vier Bereiche eingehen, zunächst auf den Breitensport: Knapp 3 000 Vereine mit ungefähr 330 000 Mit gliedern sind im Landessportbund organisiert. Das ist ein Stand, mit dem wir auf der einen Seite sehr zufrieden sein kön nen, weil es eine kontinuierliche Steigerung über die letzten Jahre bedeutet. Der Organisationsgrad ist aber nach wie vor im Vergleich zu den alten Bundesländern relativ gering. Dafür gibt es verschiedene Gründe, viele haben mit Tradition und damit zu tun, wie sich Vereine entwickelt haben. Beispielsweise kranken die Vereine im Osten Deutschlands daran, dass es rela tiv wenig fördernde Mitglieder gibt, also Mitglieder, die für den Beitrag, den sie leisten, keine Gegenleistung haben wollen. Das ist bei uns leider nicht so ausgeprägt und schmälert die fi nanzielle Basis der Vereine. Trotzdem leisten unsere Sportver eine eine herausragende und wichtige Arbeit im Land Branden burg.
Als Beispiel möchte ich die Vereine im ländlichen Raum er wähnen. Wir alle, die wir Wahlkreise im ländlichen Raum ha ben, wissen, dass es neben den Feuerwehren häufig nur die Sportvereine sind, die noch ein qualifiziertes Angebot für Kin der und Jugendliche vorhalten, um ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen. Dafür gilt all denen, die in diesen Vereinen arbei ten, ein ganz besonderer Dank.
Herr Petke hat auf die neue Herausforderung für die Sportver eine hingewiesen: einen Beitrag zur Integration der Flücht linge, die in unser Land kommen, zu leisten. Es gibt hervorra gende Beispiele, wie Vereine das mit Projekten machen, die herausragend sind. Ich erinnere an das Projekt „Welcome Uni ted“ von Babelsberg 03, wo erstmalig eine Fußballmannschaft, die ausschließlich aus Flüchtlingen besteht, sogar am regulären Spielbetrieb teilnimmt. Das ist ein Beispiel dafür, wie man im Sport das Thema Integration kreativ voranbringen kann.
Zum Spitzensport könnte man lange reden. Auf meinem Zettel steht: Erfolge. Ich bräuchte die dreifache Redezeit, um aufzu zählen, welche Erfolge brandenburgische Sportlerinnen und Sportler im Spitzensport in den letzten Jahren erreicht haben.
Auch wenn es - Herr Folgart hat darauf schon mit einem Zwi schenruf Bezug genommen - derzeit in den Spielsportarten ei ne leichte Flaute gibt und unsere Topteams im Moment ein bisschen schwächeln, bin ich davon überzeugt: Energie, Turbi ne und auch die Volleyballer werden sich wieder nach vorne arbeiten.
Die Grundvoraussetzung für die Erfolge im Spitzensport si chert nicht nur, aber überwiegend das Schule-LeistungssportVerbundsystem. Die drei Eliteschulen des Sports in Potsdam, Cottbus und Frankfurt (Oder) und die beiden Spezialklassen Sport in Luckenwalde und Neustadt (Dosse), dazu die sportbe tonten Kitas und die sportbetonten Grundschulen, die es inzwi schen im Land gibt, schaffen die Grundlage für die Erfolge im Spitzensport.
Was mich besonders freut: Es gibt - vielleicht mit Ausnahmen, das will ich zugeben - keine Konkurrenz zwischen Breiten- und Spitzensport. Das wäre auch für beide Richtungen äußerst kontraproduktiv; denn die Erfolge im Spitzensport sind ohne eine breite Basis im Breitensport nicht möglich, und ohne Er folge im Spitzensport, also Topathleten, an denen sich Kinder und Jugendliche orientieren können, könnten wir wahrschein lich viele Kinder nicht hinter dem Ofen oder, besser gesagt, hinter dem Computer hervorlocken.
Ich komme zum Behindertensport, einem wichtigen Bereich in der Sportlandschaft Brandenburgs. Auch hier können wir eine positive Bilanz ziehen. Der Behindertensportverband Branden burg - die Vizepräsidentin sitzt in der letzten Reihe - ist inzwi schen mit über 14 000 Mitgliedern der drittgrößte Sportver band Brandenburgs. Nur die Fußballer und die Turner haben mehr Mitglieder vorzuweisen. Zu diesem Verband gehören in zwischen 164 Vereine, die vielfältige Angebote vorweisen.
Auch im paralympischen Sport ist Brandenburg inzwischen ein erfolgreiches Bundesland. Wir haben zwei Bundesstütz punkte - in Potsdam und in Cottbus -, vier Landesstützpunkte, wir haben Erfolge zum Beispiel in der Leichtathletik, im Rad sport, im Schwimmen und im Reiten, und zum TEAM RIO für die Paralympischen Spiele gehören sechs brandenburgische Sportler und zwei Trainer.
Ich glaube, insgesamt - ich will es dabei belassen - kann man sagen: Die Bilanz ist prima, manches kann noch besser wer den; Herr Petke hat den Finger in einige Wunden gelegt, dazu werden andere Redner vielleicht auch noch etwas sagen. Ich möchte mit einem Zitat aus der Einleitung zur Großen Anfrage schließen. Dort steht:
„Aktive Sportpolitik ist Politik für ein besseres Branden burg.“
Kompliment, besser kann man es nicht sagen. - Sport frei!