In den letzten 200 Jahren setzen wir Menschen nun das eingelagerte CO2 sprunghaft frei und die Konzentration in der Atmosphäre erhöht sich dramatisch. Dadurch wird weniger Sonnenenergie ins All abgestrahlt und die Erde erwärmt sich, Polkappen schmelzen ab, der Meeresspiegel steigt, Extremwetter treten auf, Menschen verlieren die Existenzgrundlagen, woraus Flucht- und Migrationsbewegungen entstehen. All das sind Folgen unseres Handelns. Glauben Sie das von mir aus nicht mir, aber doch bitte der Wissenschaft, deren Erkenntnisse ich nur wiedergebe.
Wenn wir nachfolgenden Generationen - diejenigen, die das erleben werden, haben übrigens vorhin auf der Tribüne gesessen; sie sind also alle schon geboren - noch eine einigermaßen intakte Erde hinterlassen möchten, dann haben wir keine andere Chance, dann müssen wir umsteigen, weil uns sonst nämlich der Planet krachen geht, meine Damen und Herren.
Übrigens zeigt der Brief von Larry Fink, wie ernst die Lage ist. Der Chef von Blackrock zeigt die Kapitalumschichtung ja nicht an, weil Blackrock eine Vorfeldorganisation für den Ökosozialismus ist, sondern es sind knallharte Kapitalisten. Fink betont, dass er den Kapitalismus erhalten und stärken möchte.
Warum ich als Sozialist ihn trotzdem gern zitiere, liegt einfach daran, dass den Kapitalisten der Hintern auf Grundeis geht und deswegen ein solcher Brief geschrieben wird, der Handeln dringend einfordert. Selbst Fink fordert eine staatliche Lenkung der Prozesse ein.
In Bezug auf die Berichte von Blackrock, die er von den Unternehmen abfordert, habe ich mich schon darüber gewundert, dass der Kollege Thomas keine Entbürokratisierung gefordert hat; aber das nur nebenbei, meine Damen und Herren.
Nun ist die Frage, wie wir das machen wollen und was zu tun ist. Dass wir rationeller und ressourcenschonender wirtschaften müssen, ist klar. Aber ist das denn tatsächlich staatliche Lenkung und auch Planwirtschaft? Oder ist das gleichzu
Jedoch müssen wir planvoll vorgehen. Dass das seit Jahren in der Energieversorgung geschieht, das ist doch eine Binsenweisheit. Wir machen doch nicht Energieversorgung, ohne dass es an der Stelle eine gewisse Lenkung gibt.
Wo planloses, markgetriebenes Handeln nicht funktioniert, das hat uns der Breitbandausbau in Deutschland gezeigt. Da funktioniert es nicht. Die LINKE bleibt dabei: Öffentliche Daseinsvorsorge und Infrastruktur müssen öffentlich bleiben. Nur so kann der Staat die Daseinsvorsorge garantieren, meine Damen und Herren.
Übrigens, AfD, Sie machen sich doch mit dieser Debatte unmöglich und brauchen doch bei den aktuellen Krankenhausprotesten gar nicht mehr anzutreten. Wenn Sie vor Ort die Verstaatlichung fordern und hier sinnlos Ängste vor dem Staat schüren, meine Damen und Herren, dann brauchen Sie bei den Protestierenden nicht mehr dabei sein.
Meine Damen und Herren! Gestern haben wir erlebt, dass auch die CDU beim Kohleausstieg den ordnungspolitischen Kompass der Marktwirtschaft verliert. Wenn gefordert wird, dass erst neue Arbeitsplätze entstehen, bevor wir aus der Kohle aussteigen, frage ich mich, ob Sie der ordnenden Kraft des Marktes nicht vertrauen und planvoll Arbeitsplätze schaffen möchten. Ich bin gespannt.
Meine Fraktion hat übrigens einen guten Vorschlag gemacht, nämlich dass der hier gewonnene Ökostrom nicht in den Südwesten geschickt wird, sondern sich Firmen hier ansiedeln, die diesen Ökostrom hier nutzen wie bei Leuna oder bei Tesla in Brandenburg.
Meine Damen und Herren! Die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe rückt in den Mittelpunkt, da die weltweite Logistik und der dadurch entstehende CO2-Ausstoß nicht so weitergehen können. Darum ist der Ausbau des Flughafens HalleLeipzig völlig kurzsichtig und überflüssig. Wir brauchen das nicht. Wir werden in der Logistik umsteuern müssen.
Meine Damen und Herren! Egal ob aus purem kapitalistischem Interesse oder einem humanistischen Anspruch der Gesellschaftsgestaltung heraus, der Strukturwandel wird kommen. Dass die von der AfD glorifizierte Autoindustrie den Glanz dabei verliert, liegt an der Trägheit der Konzerne und am knallharten Betrug beim Diesel, nicht aber
Unser Anspruch als LINKE ist, dass der Umbau und der Strukturwandel nicht nur ökologischen Kriterien folgt, er muss sozialen Ausgleich mit sich bringen, damit die Akzeptanz in der Bevölkerung steigt. Es kann nicht sein, dass Menschen, die wenig haben, der permanente Verzicht gepredigt wird, die Reichen sich aber dieser Notwendigkeit entziehen. Darum braucht es kluge staatliche Lenkung sowie internationale Kooperation und Koordination. Ich bin deswegen froh, dass wir die Europäische Union haben.
Wenn wir nicht wollen, dass unser Planet krachen geht, dann müssen wir handeln, und zwar jetzt, meine Damen und Herren.
Sie sind ein freier Abgeordneter und können dann entscheiden. Aber ich würde schon mal sagen, bleiben Sie vorn. Ich habe Fragen von Herrn Büttner, von Herrn Scheurell, von Frau Frederking und von Herrn Farle. - Okay. Dann fangen wir an, als Erster Herr Büttner. Bitte, Sie haben das Wort.
Vielen Dank, Herr Präsident. - Ich muss sagen: Äußerst interessant, Ihre Rede. Ich dachte eigentlich immer, dass das Leben auf der Erde möglich ist, weil die Erde genau den richtigen Abstand zur Sonne hat, um Leben möglich zu machen. Ihre Ausführungen haben mich was Neues gelehrt.
Aber jetzt mal eine Frage an Sie, was ich mich wirklich jedes Mal frage, wenn ich im Parkhaus bin und rein oder raus fahre. Ich sehe immer Ihre stellvertretende Fraktionsvorsitzende mit einem riesigen SUV, einem Range Rover.
Ich frage mich jetzt: Ist das die Doppelmoral, die in Ihrer Fraktion vorherrscht, dass Sie sich hier hinstellen und das alles ankreiden, in Wahrheit aber ganz anders handeln? Oder hat Frau von Angern einfach mehr Klimazertifikate gekauft? Das würde mich jetzt mal interessieren.
Wenn Sie mir zugehört hätten, wüssten Sie, ich gehöre nicht zu den Leuten, die anderen Leuten vorschreiben, welche Autos sie zu fahren haben. Das ist nicht mein Ding. Und ob die Frau von Angern Zertifikate hat, weiß ich nicht; fragen Sie
Und zum Leben auf der Erde und dem Sonnenabstand kann ich Ihnen sagen: Dass sich Leben auf der Erde gebildet hat, hat ganz viele Komponenten, unter anderem den Sonnenabstand. Unter anderem übrigens auch den Zufall, dass sich gerade mal die richtigen Proteine gefunden und zusammengewirkt haben.
Und wenn ich Ihnen mal noch was sagen darf: Wissen Sie denn, was die erste Urkatastrophe für das Leben auf der Erde war? Kennen Sie das? Die erste Urkatastrophe für das Leben auf der Erde war, dass sich das Methan reduziert hat, dass das Sonnenlicht aufgrund der stärker werdenden Sonne stärker eingefallen ist und dass sich dadurch Organismen gebildet haben, die Fotosynthese betrieben haben. Diese Organismen, die Fotosynthese betrieben haben, haben die Welt so gestaltet, dass CO2 eingelagert wurde und sich Sauerstoff gebildet hat.
Sauerstoff war nämlich damals das Spurenelement und war Gift für all die anderen vielen Organismen, die damals gelebt haben. Das war vor zweieinhalb Milliarden Jahren. Das können Sie nicht wissen. Da waren wir alle nicht mit dabei. Aber es gibt dafür Beweise.
- Ja, vielleicht sehe ich so aus, aber ich glaube es nicht. - Fakt ist jedenfalls, dass dieses ganze Gequatsche von Herrn Farle von wegen, dass wir dieses CO2 - das ist ja so gesund, denn das schafft ja erst dieses Leben auf der Erde - für einen gewissen Treibhauseffekt brauchen, zunächst einmal richtig ist. Aber wenn wir es überziehen und wenn wir zu viel CO2 in der Atmosphäre haben, dann gefährdet das auch nicht das Leben auf der Erde. Aber ich sage Ihnen, wen es gefährdet, nämlich die Menschheit.
Das ist das Problem. Wenn Sie das nicht wollen, wenn Sie zukünftigen Generationen nicht zumuten wollen, was die Konsequenzen aus diesen Umweltveränderungen sind, dann müssen auch Sie handeln. Aber Sie wollen das nicht, weil Sie einfach nur kurzfristig Knete machen wollen.
Danke. - Dann würden wir fortfahren. Ich sage jetzt mal: Die Rednerliste ist inzwischen länger geworden. Lange Rede - kurzer Sinn: Ich weiß, das Thema ist so angelegt. Aber wir sollten versuchen, uns ein bisschen zu konzentrieren. Vor
lesungen sind sicherlich interessant, aber Sie sprengen ein Stück weit unseren Zeitplan heute. - Herr Scheurell, Sie sind der Nächste. Bitte.
Sehr geehrter Herr Vizepräsident! Sehr geehrter Herr Lange, ich komme Ihnen jetzt nicht mit der Schöpfungsgeschichte und Haydn, der sie wunderbar vertont hat.
- Sie haben „0,4“ gesagt. Und 0,04 sind es. Ich glaube Ihnen, dass Sie es wissen, aber Sie haben es falsch gesagt.