Protocol of the Session on September 27, 2018

(Beifall bei der CDU, bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Minister. - Sie haben eine Nachfrage? - Herr Farle.

Herr Minister, in dem in Rede stehenden Interview mit der „MZ“ formulierten Sie weiter - Zitat -:

„Am Samstag wird erst einmal die Stadt durch bürgerschaftliches Engagement zeigen, dass der überwiegende Teil, wenn nicht nahezu alle in Köthen, diese Rechtsextremen nicht wollen.“

(Zurufe von der CDU)

Die Demonstration am 16. September wurde durch den Verein „Zukunft Heimat“ angemeldet.

Aus dem Kontext Ihres Interviews kann man schließen:

Herr Farle.

Sie beziehen Ihre Äußerungen wie die Rechtsextremisten auf den Anmelder der Demonstration.

Herr Abg. Farle.

Sie haben jetzt noch die Möglichkeit, eine Nachfrage zu stellen.

Die kommt jetzt.

Sie können diese vorher aber nicht noch einmal so lange begründen.

(Unruhe)

Eine kurze Nachfrage, bitte.

(Unruhe)

Also, ich werte das langsam als Behinderung.

(Widerspruch - Oh! bei der CDU und bei der SPD - Unruhe)

Herr Minister, ich frage Sie,

(Oh! bei der CDU - Zuruf von Sebastian Striegel, GRÜNE - Weitere Zurufe)

- jawohl: vor diesem Parlament; ich war nämlich bei der Frage - Herr Innenminister: Wie definiert sich Ihrer Auffassung nach die Begrifflichkeit „rechtsextrem“? Und welche konkreten Erkenntnisse liegen Ihnen vor, unter anderem den Anmelder, den Verein „Zukunft Heimat“, als rechtsextrem zu bezeichnen?

Wir hatten auf der ersten Demonstration 2 500 Bürgerinnen und Bürger, die ihre Betroffenheit - machen wir es allgemein - zum Ausdruck bringen wollten. Unter diesen 2 500 Bürgern waren nach ersten Erkenntnissen 300 bis 400 Rechtsextreme, die genau in dieser Art und Weise die Bühne genutzt haben, um das zu politischen Zwecken zu missbrauchen. Insofern hatten wir aus der ersten Erkenntnis 400 Rechtsextreme, die an dem Tag selber bei der Demonstration zugegen waren. Das sind für mich 400 Rechtsextreme zu viel, um das mal deutlich zu sagen.

(Beifall bei der CDU, bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Und wir haben aus den sozialen Medien gewusst, dass bei der nächsten angemeldeten Demonstration, die kam, wieder Rechtsextreme dabei sein würden, sich darunter mischen würden. Und Sie haben doch mit Ihrer Partei überhaupt kein Zeichen dafür gesetzt, dass Sie sich von denen dort vor Ort distanzieren.

(Lebhafter Beifall bei der CDU, bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Die Bilder, die ich gesehen habe, waren solche, die gezeigt haben, dass Sie mit denen zumindest vermischt unterwegs waren.

Nun können Sie sagen, Sie haben eine andere Auffassung, Sie wollen die nicht. Dann bringen Sie es doch endlich einmal zum Ausdruck und fragen mich hier nicht, warum ich hier über Rechtsextreme rede, sondern sagen Sie doch mal lieber positiv: „Wir wollen die Rechtsextremen

nicht.“ Das wäre doch mal eine ganz andere Aussage.

(Beifall bei der CDU, bei der SPD und bei den GRÜNEN - Zuruf: Genau! - Oliver Kirchner, AfD: Herhören!)

Richtig.

Herr Minister, es gibt zwei Nachfragen.

(Zurufe von der AfD)

Herr Kirchner, Ihren Zwischenruf habe ich gehört. Den Worten müssten dann auch mal Taten folgen.

(Zuruf von der AfD: Na eben!)

(Zuruf von der AfD)

- Den Worten müssten Taten folgen.

Sie haben das überhaupt nicht mitgekriegt

(Zurufe)

und mein Kollege Roi wird dazu jetzt etwas sagen.

Sie haben jetzt nicht das Wort, Herr Farle. Es gibt zwei weitere Fragen. Herr Poggenburg hat sich gemeldet, dann Herr Roi und Herr Loth. - Bitte, Herr Poggenburg.

(Zuruf von André Poggenburg, AfD)

- Ich habe die Wortmeldung von Ihnen zuerst gesehen. Dann Herr Roi. - Bitte.

Sehr geehrter Herr Innenminister, vor meiner Frage nehmen Sie bitte Folgendes zur Kenntnis: Sehr wohl haben wir an diesem Sonntag ein Zeichen gesetzt. Wir haben auch auf unserem Landesparteitag ganz klar, auch öffentlichkeitswirksam gesagt, dass sich die AfD nicht als Partei an dieser sehr spontanen Versammlung an diesem Sonntag beteiligt. Deutlicher geht's überhaupt nicht, sehr geehrter Herr Minister.

(Zuruf von Sebastian Striegel, GRÜNE)

Wir haben gesagt: „Es wird eine separate Veranstaltung geben“, die es am Tag danach dann

auch gab, eine sehr stille Gedenkveranstaltung. Was Sie also hier sagen, stimmt somit nicht.

Jetzt zu meiner Frage. Herr Minister, kann es sein - gerade Ihnen darf das nicht passieren -, dass Sie hier rechts und rechtsextrem durcheinanderbringen? Und: Gehen Sie so weit mit, dass Sie sagen, rechts ist vollkommen legitim, wie es links auch ist? - Vielen Dank.