Ich kann für mich persönlich sagen, dass ich bei jedem Volkstrauertag, bei jedem Tag des 16. Januar und bei verschiedenen anderen Gedenkveranstaltungen immer präsent war
und auch mein persönliches Gedenken gezeigt habe. Sie können einmal Ihre Kollegen fragen, ob es bei ihnen überall so an den Tag gelegt worden ist.
Danke, Herr Krull. - Zum Abschluss der Debatte spricht der Abg. Herr Meister von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Herr Meister, Sie haben das Wort.
Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Die AfD fühlt sich von der Meile der Demokratie in Magdeburg ausgegrenzt. So, so. Um es gleich vorwegzunehmen, Herr Poggenburg: Sie haben das Projekt „Meile der Demokratie“ überhaupt nicht verstanden oder Sie tun zumindest so.
Das ist nicht irgendwie ein offener Treff von Parteien, die irgendwo hineingewählt worden sind. Das ist eine politische Demonstration.
Wenn Sie den Aufruf zur Meile lesen, dann stellen Sie fest, er geht er weit über das hinaus, was Sie sagen, den Sie ja unterstützen, den Sie ja mittragen und mit dessen Zielen Sie sich ja nach Ihren eigenen Angaben identifizieren.
Dann werden Sie ganz neue politische Seiten an der AfD entdecken. Sie engagieren sich jetzt gegen den Nationalismus.
Das fand ich überraschend. Frauke Petry, Sie wissen, Ihre linke Flügelfrau - ist Ihnen jetzt abhandengekommen -,
war vor noch gar nicht so langer Zeit dafür, dass man das Völkische nicht mehr so negativ besetzen sollte.
Jetzt ist es Ihnen nicht einmal mehr ein harmloser Nationalismus wert, von Ihnen vertreten zu werden. Auch Populismus lehnen Sie ab.
In jeder zweiten Sitzung ist hier jemand von der AfD, der sagt: Also, Populismus, das kommt doch von „populus“, Volk; das ist eine feine Sache. Das erzählen Sie. Jetzt sind Sie dagegen.
Herr Dr. Tillschneider, dass nun auch Sie den linksliberalen Vielfaltsideologien - aus einer Ihrer Reden - anhängen - ich bin zumindest überrascht.
Außerdem - vielleicht müssen Sie einmal mit Ihrer Basis reden - setzt sich die AfD nun für ein Zusammenleben in Magdeburg unabhängig vom Aufenthaltsstatus ein.
(Zustimmung bei den GRÜNEN, bei der LINKEN und bei der SPD - André Poggen- burg, AfD: Das haben wir aber nicht unter- schrieben!)
Das ist nun tatsächlich ungewöhnlich. Tränen der Rührung sind mir über das Gesicht gekullert. Es scheint ein Linksruck durch Ihre Fraktion gegangen zu sein.
Was kommt jetzt? Machen Sie eine Demo gegen Klimawandel, Proteste gegen Abschiebung? - Ich bin auf alles vorbereitet.
Herr Poggenburg, Sie beteiligen sich an einer Demonstration, deren Inhalte Sie nicht teilen, und wundern sich dann tränenreich darüber, dass Sie von anderen Demonstrationsteilnehmern ausgegrenzt werden.
Die Meile ist - Sie sagen es doch sonst immer sehr prägnant - natürlich eine Demonstration des Altparteienkartells und der links-versifften Vereinsmafia.
Wieso eigentlich wollen Sie jetzt mit mir als Vertreter einer linksradikalen Kleinstpartei eine gemeinsame Demo machen? - Das ist ja Ihr Anliegen.
(Beifall bei den GRÜNEN, bei der LINKEN und bei der SPD - André Poggenburg, AfD: Weil wir keine ideologischen Scheuklappen haben wie Sie!)
Letztlich sagen Sie in jedes erreichbare Mikrofon - ich übersetze es gleich einmal, damit es verständlich wird -: Sauerei! Diese links-versifften Typen von der linksradikalen Kleinstpartei wollen nicht mit uns gemeinsam für Weltoffenheit und Toleranz demonstrieren.
Es ist Ihr gutes Recht, solche Dinge zu sagen. Wenn die Leute Sie für solche Dinge in die Parlamente wählen, dann habe ich es hinzunehmen. Sie können sich aber hier nicht in einer Opferrolle suhlen,
wenn die Menschen und Institutionen, die Sie konsequent solcherart verunglimpfen, dann keine Lust haben, mit Ihnen gemeinsam Veranstaltungen durchzuführen.
Es vergeht hier keine Sitzung, in der Sie nicht deutlich machen, dass Ihre Ansichten den Werten der Meile diametral gegenüberstehen. Wer von Wucherungen am deutschen Volkskörper spricht, die man loswerden müsse, wer von linksextremen Lumpen redet,
die man von deutschen Hochschulen verbannen müsse und die praktischer Arbeit zugeführt werden müssten -