Wir sagen immer, wir werben mit unseren Kulturgütern, mit unserer Landschaft. Deshalb sollte das ein Dauerthema und nicht nur ein Thema für eine Beratung sein. Die Beratung mit allen Tourismusverbänden war gut. Es war großartig, einmal alle in geballter Form da zu haben; das wollte ich hervorheben. Lars bekräftigt das.
Eines noch: Lars hat die Dübener Heide und den Naturpark dort angesprochen. Ich möchte noch einmal klar sagen: Ich habe das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz vor der Nase. Wir haben im Koalitionsvertrag miteinander verabredet,
und zwar zu einem Unesco-Biosphärenreservat. Uns fehlt dazu eine Zustimmung, die der Gemeinde Südharz.
Ich werbe dafür: Wir müssen gemeinsam am Ball bleiben. Ich bin sicher, dass die Gemeinde Südharz auch zu der Erkenntnis kommen wird, dass ein Unesco-Biosphärenreservat der Südharzregion guttut. Ich will das jetzt nicht weiter ausführen. Ich habe das vorhin schon einmal begründet.
Im nächsten Jahr haben wir noch eine Besonderheit, nämlich den Deutschen Naturschutztag, der zum ersten Mal in Sachsen-Anhalt stattfinden wird. Auch er bietet die Möglichkeit, unsere Naturparks, unsere Biosphärenreservate, die Nationallandschaft zu präsentieren. Ich werde daran teilnehmen, wenn das möglich ist, wenn wir Abgeordneten - ich schaue einmal zum Minister - eine Einladung bekommen. Es wird eine Reihe von interessanten Veranstaltungen, Vorträgen, auch wissenschaftliche, dazu geben.
Ich freue mich, wenn unser Vorsitzender, dem jetzt hoffentlich die Ohren klingeln, das Thema noch einmal gemeinsam mit Ihrem Antrag im Wirtschaftsausschuss aufnimmt, sodass wir noch in dieser Legislaturperiode hier ein Stück weiterkommen; denn das Jahr 2016 beginnt bald. Dann müssen wir jetzt einmal ran. - Danke.
Herr Zimmer hat noch eine Frage oder Intervention oder Antwort auf Ihre Frage. Bitte schön, Herr Zimmer.
Frau Vorsitzende! Liebe Kollegin Hampel, geben Sie mir Recht, wenn ich sage, dass aufgrund der Themenvielfalt und der ressortübergreifenden
Thematik, die im Tourismus steckt, wir vielleicht auch einmal über einen eigenen Tourismusausschuss nachdenken könnten?
Lieber Kollege Zimmer, dazu sage ich nicht nein. Wir können sehr gern darüber nachdenken. Gründe dafür gibt es allemal.
Damit ist die Aussprache beendet. Wir stimmen über den Antrag in der Drs. 6/4370 ab. Der Natur nach ist es eine Direktabstimmung. Wer dem Antrag zustimmt, den bitte ich um das Kartenzeichen. - Das sind alle Fraktionen. Damit ist das so beschlossen und der Tagesordnungspunkt 31 ist beendet.
Die erste Beratung fand in der 64. Sitzung des Landtages am 27. März 2014 statt. Berichterstatter ist Herr Wanzek. Bitte sehr, Sie haben das Wort.
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Landtag überwies den Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der
Drs. 6/2880 mit dem Titel „Berufs- und Studienorientierung im Gymnasium verbindlich verankern“ in der 64. Sitzung am 27. März 2014 zur federführenden Beratung in den Ausschuss für Bildung und Kultur und zur Mitberatung in die Ausschüsse für Wissenschaft und Wirtschaft sowie für Arbeit und Soziales.
Der Antrag verfolgte vor allem das Ziel, ein Konzept zur systematischen Berufs- und Studienorientierung in den Gymnasien durch die Landesregierung erarbeiten zu lassen. Schülerinnen und Schüler sollten so bei ihrer Berufsorientierung und beim Übergang in ein Studium oder in eine berufliche Ausbildung unterstützt werden.
Die erste Beratung fand hierzu in der 44. Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur am 2. Juli 2014 statt. Das Kultusministerium hatte im Vorfeld einen Bericht der Landesregierung übermittelt. Nach entsprechender Beratung verständigte sich der Ausschuss darauf, ein Fachgespräch zu diesem Antrag durchzuführen.
In der 53. Sitzung am 18. Februar 2015 beriet der Ausschuss für Bildung und Kultur das Thema erneut und verständigte sich zum Kreis der Teilnehmer des Fachgespräches.
Das Fachgespräch wurde in der 55. Sitzung am 8. April 2015 durchgeführt. Neben einer schriftlichen Stellungnahme der Bundesagentur für Arbeit wurden im Rahmen des Fachgespräches unter anderem die Positionen der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände, des Landesinstitutes für
Schulqualität und Lehrerbildung, des Institutes für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung, der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben SachsenAnhalt, des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, des Philologenverbandes SachsenAnhalt, des Deutschen Gewerkschaftsbundes
In der 57. Sitzung am 27. Mai 2015 beschäftigte sich der Ausschuss für Bildung und Kultur erneut mit dem Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, um das Fachgespräch auszuwerten. Auf den Vorschlag der Fraktionen der CDU und der SPD wurde einstimmig eine Beschlussempfehlung an die mitberatenden Ausschüsse erarbeitet.
Der Ausschuss für Arbeit und Soziales befasste sich daraufhin in der 54. Sitzung am 24. Juni 2015 mit dem Antrag sowie der vorläufigen Beschlussempfehlung. Im Ergebnis der Beratung schloss sich der Ausschuss für Arbeit und Soziales einstimmig der vorläufigen Beschlussempfehlung des Ausschusses für Bildung und Kultur an.
Der Ausschuss für Wissenschaft und Wirtschaft befasste sich in der 49. Sitzung am 3. September 2015 mit dem Antrag sowie der vorläufigen Beschlussempfehlung. Im Ergebnis der Beratung schloss sich auch der Ausschuss für Wissenschaft und Wirtschaft einstimmig der vorläufigen Beschlussempfehlung des Ausschusses für Bildung und Kultur an.
In der 61. Sitzung am 30. September 2015 beschäftigte sich der Ausschuss für Bildung und Kultur abschließend mit dem Antrag und erarbeitete einstimmig eine Beschlussempfehlung, die Ihnen nunmehr in der Drs. 6/4431 vorliegt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Namen des Ausschusses bitte ich um Zustimmung zur Beschlussempfehlung und danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.
Danke sehr, Herr Kollege Wanzek, für die Berichterstattung. - Für die Landesregierung spricht Minister Dorgerloh.
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Verankerung der Berufs- und Studienorientierung ergibt sich schon verbindlich aus dem Erziehungs- und Bildungsauftrag des Schulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt. Zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Berufs- und Arbeitswelt haben die Schulen vielfältige Strategien und Konzepte mit adressatengerechten und regional realisierbaren Maßnahmen entwickelt und auch umgesetzt. Es geht darum, Lebenschancen zu eröffnen.
Im Gegensatz zu den Sekundarschulen orientieren die Gymnasien darauf, dass die allgemeine Hochschulreife erreicht wird. Der Unterricht als Kerngeschäft sichert zunächst das Erreichen der Ab
schlüsse, die eine berufliche oder akademische Laufbahn erst ermöglichen, und bildet damit auch die Grundlage einer erfolgreichen Berufs- und Studienorientierung.
Es besteht Einigkeit darüber, dass die Orientierungsangebote für Jugendliche an den Gymnasien sowohl Bezug auf die Studienrichtungen als auch auf die Berufsfelder nehmen müssen. Hierbei sind die individuellen Qualifikationspotenziale und Tätigkeitsprofile zu berücksichtigen.
Eine Vielzahl von berufsorientierenden Maßnahmen und Angeboten der Gymnasien setzt hier auch an. Sie stellen frühzeitig Praxisbezüge her und unterstützen die individuelle Lebenswegplanung. Dies geschieht zum einen über die Umsetzung kompetenzorientierter Lehrpläne.
Der neue Grundsatzband der derzeit entstehenden neuen Lehrplangeneration unterstützt die Schulen bei der weiteren Ausgestaltung von Maßnahmen und deren Einbindung in den Unterricht, indem die allgemeine Hochschulreife explizit mit der Fähigkeit der Berufs- und Studienwahl verbunden ausgeführt wurde. Die druckfrischen ersten Exemplare der Fachlehrpläne, die darauf basieren, sind da. Jetzt muss die Umsetzung diesem Anspruch gerecht werden.
Zum anderen geschieht das durch die Entwicklung und Ausgestaltung der Schulprogramme. In der Umsetzung von Aktivitäten zur Berufs- und Studienorientierung sind Gymnasien des Landes auf die Unterstützung von Partnern in Institutionen, Unternehmen und Hochschulen angewiesen. Derzeit finden an den Gymnasien bereits Betriebspraktika, Berufsfindungsmessen, Hochschulinformationstage über Bewerber- und Methodentraining bis hin zu berufsorientierenden Projekten statt. Unter anderem im naturwissenschaftlich-technischen Bereich existieren Maßnahmen.
Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg von Projekten, Maßnahmen und Initiativen ist die adressatenbezogene und kompetenzorientierte
Ausrichtung der Angebote sowie deren strukturierte und auf die Schuljahrgänge ausgerichtete Anbindung an den Unterricht.
Es geht - ich sage es noch einmal - im Kern darum, Jugendlich je nach ihren Wünschen und Potenzialen auf ihrem individuellen Weg zu begleiten.
In Übereinstimmung mit den Kammern, den Agenturen für Arbeit, mit Unternehmen, der Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft und Verbänden wird hierzu eine Leitlinie entwickelt, die sich an die Leitlinie zur Berufswahlorientierung der Sekundarschule anlehnen soll und vorhandene Maßnahmen aufgreift.
Als wichtiger Bestandteil einer strukturellen Verankerung von Berufs- und Studienorientierung sehe ich eine Mischung aus verbindlichen optionalen
Angeboten für Schülerinnen und Schüler, die Anbindung an den Unterricht, die Möglichkeit zur Vernetzung mit außerschulischen Partnern.
Es gibt die Anregung des Landesbeirats Schule und Wirtschaft zur Bildung einer ressortübergreifenden Arbeitsgruppe. Das ist aufgegriffen worden. Im März 2015 fand die erste Beratung statt. Im Juli und August 2015 gab es weitere Beratungen unter der Federführung des MK. In der Arbeitsgruppe sind alle Institutionen vertreten, vom MK und MS über die Kammern, die Regionaldirektionen und die Jobcenter sowie das Lisa bis hin zum DGB etc. Das Ziel dieser gemeinsamen Arbeit besteht darin, Schülerinnen und Schülern eine frühzeitige und kontinuierliche schulische Berufs- und Studienorientierung zu geben.
Die Schulen sind aufgefordert, eigene Konzepte zu erstellen, diese im Schulprogramm zu verankern und in Eigenständigkeit zu verantworten. Dabei sollen sie vorhandene Initiativen aufgreifen, aber auch neue Möglichkeiten ins Auge fassen und Einzelmaßnahmen zu einem kontinuierlichen Prozess zusammenführen.
Das heißt, hierbei geht es im Kern darum, durch Berufs- und Studienorientierung an den Gymnasien eine fundierte Berufs- und Studienwahl zu ermöglichen, ausgehend von der Analyse der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, den persönlichen Präferenzen und Entwicklungsmöglich