Protocol of the Session on March 22, 2012

(Heiterkeit bei der CDU)

Dann habe ich doch jetzt schon die Möglichkeit.

(Heiterkeit bei der CDU)

Ich bitte, die Uhr nicht ganz aus den Augen zu lassen.

Nein, nein.

Ich habe jetzt fünf Wortmeldungen - die würde ich zulassen und dann die Liste schließen - in der Reihenfolge Herr Herbst, Herr Erdmenger, Frau Kollegin Frederking, Herr Kollege Knöchel und dann Frau Fraktionsvorsitzende Dalbert.

Bitte, sehr geehrter Herr Abgeordneter Sören Herbst.

(Heiterkeit bei der CDU)

Herr Kollege Scheurell, Sie sind in epischer Breite auf die Infrastrukturpolitik der Grünen und wenig auf Ihren eigentlichen Antrag eingegangen.

(Zustimmung bei den GRÜNEN und bei der LINKEN)

Das grüne Gesellschaftsexperiment scheint eine ganz besondere Faszination auf Sie auszuüben; das freut uns natürlich.

(Zustimmung bei den GRÜNEN und bei der LINKEN)

Herr Scheurell, ich habe dennoch zwei Fragen, die sich mit Ihrem Antrag beschäftigen, und zwar - -

(Herr Scheurell, CDU, schnäuzt sich ver- nehmbar)

- War das das Brillenputztuch? Ich hoffe doch nicht.

(Heiterkeit - Zuruf von der LINKEN: War das jetzt grün?)

Sie sind in Ihrem Antrag mehrfach auf die Altmark eingegangen. Ich habe kein Problem, in die Altmark zu fahren. Ich tue das gern. Das geht normalerweise ganz gut. Aber die Altmärker sagen mir, sie hätten Probleme, schnelles Internet zu bekommen.

(Zustimmung bei den GRÜNEN)

Ich habe übrigens selbiges Problem auch mitten in der Innenstadt von Magdeburg. Auf die Förderung von Breitbandstrukturen bezüglich des Internets geht Ihr Antrag, der ja ein Infrastrukturantrag sein soll, überhaupt nicht ein. Ich habe also zwei Fragen an Sie:

Erstens. Sehen Sie den Ausbau von Breitbandstrukturen unabhängig von Infrastrukturpolitik in unserem Bundesland?

Die zweite Frage wäre: Ist Ihnen, Herr Kollege Scheurell, bekannt, bis wann die Landesregierung die schnellen Netze von mindestens 50 Mbit pro Sekunde in diesem Land zur Verfügung stellen will? Ist Ihnen dieses Datum eigentlich bekannt? Bezeichnen Sie ein solches Verschieben auf den Sankt-Nimmerleins-Tag als zukunftsfähige Infrastrukturpolitik?

(Zustimmung bei den GRÜNEN)

Danke schön, Herr Kollege Herbst. - Bevor die Frage beantwortet wird, möchte ich noch Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Nachterstedt herzlich begrüßen. Herzlich willkommen im Haus!

(Beifall im ganzen Hause)

Sehr geehrter Herr Herbst, Sie wissen, dass wir gerade eine schöne Auflistung bekommen haben, in welchen Bereichen unseres Bundeslandes die Internetversorgung noch zu wünschen übrig lässt.

(Herr Czeke, DIE LINKE: Wo jetzt Erwartun- gen geweckt werden!)

- Das weiß ich.

Sehr geehrter Herr Herbst, bei allen infrastrukturellen Bemühungen, die wir gemeinsam mit unserer Landesregierung stemmen wollen, fehlt es manchmal auch an Geld. Darin haben Sie Recht.

(Herr Striegel, GRÜNE: Vielleicht sollten wir es von den Straßen wegnehmen!)

Ich habe in den Haushaltsberatungen leider die Anträge Ihrer Fraktion vermissen müssen, mit denen Sie uns ein Stück weit hätten helfen können, um die finanzielle Untersetzung zu gewährleisten.

Ich gebe Ihnen absolut Recht. Auch in meiner Heimatstadt Wittenberg gibt es noch weiße Flecken, wo die Zugangsmöglichkeiten zum Internet den heutigen Anforderungen nicht gerecht werden.

Wann?

Wann? - Sehen Sie, wenn man Daten nennt, dann legt man sich doch sehr fest.

(Oh! bei den GRÜNEN und bei der LINKEN - Frau Bull, DIE LINKE: Ganz klein gemacht!)

Ich muss Ihnen sagen, wir befassen uns demnächst - -

(Zuruf von Herrn Herbst, GRÜNE)

- Nein, das ist gar kein Ausweichen, Herr Herbst.

2020.

Ich weiß es doch. Ich wollte die 20 jetzt nicht so betonen,

(Lachen bei den GRÜNEN und bei der LIN- KEN)

weil mir das auch zu weit ist, sehr geehrter Herr Herbst. Sie wissen aber, wie lange es zum Beispiel beim Saale-Seitenkanal dauert. Dabei drücken Sie auch nicht so sehr auf die Tube.

(Zuruf von Herrn Striegel, GRÜNE)

- Ja, ja. - Wir wollen das alles schneller schaffen, und in einzelnen Regionen sind wir schon gut dabei. Sie wissen auch, dass gerade Haushaltsumschichtungen in der vergangenen Legislaturperiode dazu beigetragen haben, richtig voranzukommen. Das hat nicht bei allen Zustimmung gefunden. Daran möchte ich nur erinnern.

(Herr Czeke, DIE LINKE: Oh!)

Herr Herbst, ich gebe Ihnen absolut Recht, dass noch Mankos und Nachholbedarfe in unserem Bundesland bestehen. Wenn wir die nächsten Beratungen über die Finanzierbarkeit von Hilfen ha

ben, um den ländlichen Raum richtig anzuschließen, dann stehen wir dafür hoffentlich gemeinsam ein.

Eines kann ich mir nicht verkneifen: Den Bürgern in der Altmark bringt es nicht unbedingt die verkehrliche Infrastruktur näher, wenn sie es sich im Internet angucken können, wo man hinfahren könnte, wenn die A 14 gebaut wäre.

Als Nächster Herr Kollege Erdmenger. Bitte.

(Minister Herr Bullerjahn: Du weißt, wir ha- ben einen Zeitplan!)

Herr Scheurell, vielen Dank für Ihren Beitrag, der intensiv auf die grüne Politik eingegangen ist - wie Herr Herbst schon bemerkte. Ihre letzte Antwort freut mich sehr. Es dürfte Ihnen ohne Probleme möglich sein, dem ersten Punkt unseres Änderungsantrages zuzustimmen, wenn wir darin einer Meinung sind. Wir freuen uns, dass wir den Begriff der Infrastruktur an dieser Stelle für Sie ergänzen durften.