Protocol of the Session on September 18, 2013

(Beifall bei den LINKEN)

Diese Regierung verhindert seit vielen Jahren, dass für gute Arbeit – –

Herr Kollege, darf ich Sie an das Thema der Aktuellen Debatte erinnern?

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU, der FDP und der Staatsregierung – Starke Unruhe im Saal)

Ich rede über das Thema, Herr Präsident!

(Starke Unruhe)

Diese Landesregierung – – Ich hoffe, jemand hält einmal meine Zeit an.

Ich wollte Sie nicht unterbrechen. Fahren Sie bitte fort.

Diese Landesregierung verhindert seit Jahren, dass Lehrerinnen und Lehrer ordentlich bezahlt werden. Sie verhindert seit Jahren, dass die, auf die Sie immer so stolz sind, nämlich die Lehrerinnen und Lehrer, eine ordentliche Bezahlung haben. Sie sind noch nicht einmal in der Lage dazu, Lehrerinnen und Lehrer, die seit 25 Jahren in diesem Land ihren Dienst machen, eine Bezahlung zu geben, nur weil ihre Qualifikation nicht dem entspricht, wie Sie das in Ihrem Gehirn abgespeichert haben.

Sie sind lieber dafür, dass die Sonntagsruhe gestört wird, indem Sie Autowaschanlagen eröffnen müssen, indem Sie am Kommerz festhalten wollen. Sie sind diejenigen, die

daran festhalten wollen, dass eine Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern in diesem Land nicht durchgesetzt wird.

(Zurufe von der CDU und der FDP)

Manchmal hat man das Gefühl, dass wir hier von einem Kardinalskollegium regiert werden und nicht von einer bürgerlichen Regierung. Sie verhindern eine Steuerreform, –

(Alexander Krauß, CDU: Jetzt bitte noch etwas zum Wetter sagen! Das hat noch gefehlt!)

die tatsächlich Menschen mit hohem Einkommen belastet und die mit niedrigem Einkommen entlastet.

(Beifall bei den LINKEN und den GRÜNEN)

Sie verhindern, dass es für gute Pflege gutes Geld gibt, und Sie verhindern ein Vergabegesetz, das die Handwerker in Sachsen vor Lohndumping schützt, –

(Zuruf des Abg. Christian Piwarz, CDU)

nur weil dieser Minister wieder verhindern will, dass es einen Tariflohn geben soll!

(Starke Unruhe im Saal)

Das verhindern Sie!

(Beifall bei den LINKEN, der SPD und den GRÜNEN)

So eine mittelstandsfeindliche Partei gehört in keine Regierung in diesem Land!

Eine Partei, die sich anschickt, sich drei Tage vor der Wahl an dem Rockzipfel der Kanzlerin festzuhalten und zu sagen „Mutti, nimm mich wieder rein!“, die gehört tatsächlich in kein einziges Bundesland

(Beifall bei den LINKEN und der SPD)

und auch nicht in den Bundestag.

Vielen Dank.

(Beifall bei den LINKEN, der SPD und den GRÜNEN – Zuruf von der CDU: Peinlich!)

Für die Fraktion DIE LINKE sprach Herr Kollege Gebhardt. – Jetzt ergreift für die SPD-Fraktion Herr Kollege Panter das Wort.

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ja, ich spreche auch als Generalsekretär, aber keine Sorge, ich werde heute nicht singen.

(Beifall bei der CDU und der FDP – Oh-Rufe von der CDU und der FDP)

Das wäre auch nicht angemessen, denn das, was Sie hier aufführen, ist ja nicht einmal mehr Kabarett, sondern das ist wirklich billigster Klamauk; das ist so.

(Beifall bei der SPD und den LINKEN – Zuruf von der CDU: Das haben wir gerade gehört!)

Was soll denn das eigentlich? Sie fabulieren hier von einem vermeintlichen Umerziehungsstaat. Was Sie aber selbst in den letzten Jahren gemacht haben, ist doch Umerziehung in Sachsen. Sie wollen die Sachsen umerziehen. Man müsste einfach nur im Titel das Wörtchen „Staat“ durch „Ideologie“ ersetzen, dann wäre der Titel nicht „Nein zum grünen Umerziehungsstaat“, sondern „Nein zur schwarz-gelben Umerziehungsideologie“. Ihr Slogan lautet doch, „Das Ich entscheidet“ und nicht „Das Wir entscheidet“, wie wir das machen.

(Christian Piwarz, CDU: Was haben Sie denn zum Frühstück gehabt?)

Sie wollen Sachsen umerziehen. Sie wollen kein Miteinander, keine Solidarität und möglichst auch keinen Gemeinsinn.

Kollege Zastrow, Sie haben sich doch gerade wieder offenbart.

(Staatsminister Frank Kupfer: Sie leben aber in Sachsen?)

Ich lebe in Sachsen, ja.

(Staatsminister Frank Kupfer: Das klingt aber nicht so!)

Ja, Herr Kupfer, dann müssen wir vielleicht einmal ganz genau hinschauen.

(Zurufe von den GRÜNEN)

Zum Thema Niedriglöhne: Sie sagen, Niedriglöhne helfen den Sachsen im globalen Wettbewerb. Ja, wunderbare Geschichte. 40 % der Sachsen arbeiten an der Niedriglohnschwelle. Was bedeutet das denn? Das bedeutet Aufstocker, niedrige Renten, und das bedeutet auch, dass der Staat später für all die Probleme, die Sie verursachen, einstehen muss.

(Beifall bei der SPD und den LINKEN – Oh-Rufe von der CDU)

Davon einmal abgesehen: Haben wir nicht gerade eben etwas von Ihnen zur Steuererhöhung gehört? Ich weiß, dass Sie sehr schnell vergessen, was Sie eben sagen, und das war gar nicht so gemeint, das ist schon klar.

(Zuruf von der FDP: Wer hat das mit der Umsatzsteuer letztes Mal gesagt?)

2 % der Sachsen zahlen den Spitzensteuersatz, 2 % der Sachsen. Ich sage: Wenn die mehr Steuern bezahlen, dann können die das auch.

(Beifall bei den GRÜNEN)

Jetzt kommen wir zu all den Verboten: Wir haben gerade schon etwas zum Thema Verbote gehört. Wir haben etwas von Mindestlöhnen gehört; ich brauche jetzt nicht noch einmal näher darauf einzugehen. Was man aber schon sagen muss, ist, dass der Pseudowirtschaftsminister, der hier sitzt, nicht einmal den Arsch in der Hose hatte,

(Zurufe von der CDU: Na, na, na!)