Ich will Ihnen eine kleine Hilfestellung geben. Schauen Sie einmal bei der Gesellschaft für Informatik nach. Da gibt es 14 Fachbereiche und 100 Fachgruppen. Es geht ganz einfach. Auf der Homepage können Sie nachlesen, was Informatik ist. In Ihrem Redebeitrag reden Sie einmal von IT-Technik, einmal von Informatik und dann von Medienkompetenz. Da muss ich jedoch feststellen, dass Sie nicht so ganz genau wissen, was Sie da meinen. Ganz einfach: Bei der Gesellschaft für Informatik können Sie sich informieren.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zuerst möchte ich sagen, wenn man hier zugibt, lernfähig zu sein, wird man gern gescholten.
- Lassen Sie mich doch einmal ausreden. Ich wollte Ines Strehlau sagen, dass die Lernfähigkeit allen offensteht, und gerade bei der Schreibschrift kann ich das nur weitergeben.
Die Diskussion hat gezeigt, dass ich in der Tat niemanden gehört habe, der dagegen ist, dass wir Informatik als Profilfach einführen. Ich habe auch niemanden gehört, der sich dagegen ausgesprochen hat, dass wir Informatik als Mangelfach einführen wollen. Also können wir diesen Antrag in dieser Form doch beschließen. Dafür möchte ich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich werben.
Nun bin ich junger Abgeordneter und kenne mich mit der Geschäftsordnung vielleicht noch nicht so gut aus. Aber was ich weiß, ist, dass sich jeder Ausschuss auch im Rahmen der Selbstbefassung mit Themen auseinandersetzen kann. Auch wir haben ein Interesse daran, weiter über Informatik zu sprechen. Das schließt ja nicht aus, dass wir in dieser Frage, bei der wir uns ja anscheinend einig sind, Nägel mit Köpfen machen. Deswegen wünsche ich mir, dass wir darüber abstimmen.
Das Nächste ist - das will ich auch noch sagen, Herr Dunckel, vielleicht kennen Sie das aus Ihrer Regierungszeit nicht - dass die Initiative, das Thema voranzubringen, tatsächlich von den Abgeordneten aus der Fraktion kam. Deshalb haben wir das hier eingebracht. - Danke.
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als ich damals im Rahmen der Studienberatung tätig war, gab es im Bereich der Informatik das Problem, dass selbst Informatikstudenten nicht wussten, was sich genau dahinter verbirgt. Das Problem scheint sich hier durchzuziehen.
weil man nicht genau darüber sprechen kann, ob man unbedingt ein Fach Informatik anbietet oder das Fach um Themen wie Medienkompetenz und so weiter erweitert, wenn es darum geht, ein weiteres Schulfach einzuführen, um die jungen Menschen fit für die Zukunft zu machen.
Deshalb habe ich mich eigentlich gar nicht gemeldet. Die beiden jungen Kollegen waren in der letzten Wahlperiode ja nicht anwesend. Deswegen muss ich erstens darauf hinweisen, dass es in der Geschichte des Landtags nie so viele Gesetzentwürfe von den Fraktionen gab wie von der Küstenkoalition, was auch nicht immer jedem im Ministerium geschmeckt hat. Da müssen Sie noch ein bisschen nachlegen, und zwar nicht nur, um irgendwelche Fristen durch irgendwelche Vorlagen des Ministeriums zu verkürzen.
- Da weiß jemand genau, was ich meine. Sie waren damals nicht Innenminister. Zweitens möchte ich mich an die neueren Kollegen wenden, denn das Lebensalter ist ja unterschiedlich. Ausschussberatungen sind tatsächlich hilfreich, um die Meinung anderer zu hören, auch wenn man sich in der grundsätzlichen Stoßrichtung einig ist. Das gehört zum parlamentarischen Procedere dazu.
Jedes Mal, wenn wir das nicht gemacht haben, gab es ein riesiges Mi-mi-mi, selbst bei relativ kleinen Sachen. Es gab sogar ein riesiges Mi-mi-mi, wenn wir einmal eine mündliche Anhörung nicht durchgeführt haben. Auch wenn wir uns in der Stoßrichtung relativ einig sind, bedeutet das nicht, dass wir als Opposition akzeptieren müssen, dass andere mit ihrer Fachlichkeit dazu nicht gehört werden sollen.
Ich möchte wissen: Sind Sie denn sachlich dagegen? Sind Sie dagegen, Informatik als Profilfach einzuführen? Sind Sie dagegen, Informatik als Mangelfach einzuführen?
- Werter Kollege, ich versuche, es Ihnen noch einmal zu erläutern. Wir sind hier Amateure, und das ist gut so.
Wir bringen teilweise zufällig Professionalität aus dem Beruf mit. Das ist der Sinn gelebter repräsentativer Demokratie. Die Verwaltung und die Fachlichkeit müssen uns die Dinge so lange erklären, bis wir es verstanden haben, weil es sonst auch die Bevölkerung nicht verstehen kann.
Wenn man es der Bevölkerung nicht erklären kann, ist es ein reines Massenproblem. Das ist schlicht und ergreifend die Aufgabe der Selbstverwaltung. Es ist schön, wenn man berufliche Hintergründe mitbringt.
Wenn wir es zufällig für eine gute Idee halten, ist es üblich, diese Ideen mit der Fachlichkeit zu überprüfen, und das machen wir in den Ausschussberatungen. Wir hatten schon verschiedene Ideen, zum Beispiel bei dem mobilen Wahllokal. Das war eine Idee der Fraktionsvorsitzenden im Ältestenrat, bis sich dann gezeigt hat, dass das keine so gute Idee war, obwohl wir alle für den Antrag gestimmt haben.
- Herr Kollege Kalinka, ich spreche mit Ihrem jüngeren Kollegen, der sich sicherlich freuen wird, von Ihnen nachher noch Hinweise zu bekommen.
- Ich wollte nicht spalten. Noch einmal: Es ist einerseits eine Frage des Selbstverständnisses und andererseits des Stils. Ich stelle fest: Wir haben unterschiedliche parlamentarische Auffassungen. Nur weil wir etwas richtig finden, heißt das nicht, dass wir nicht andere Leute anhören und schauen, ob wir das wirklich so machen wollen sowohl unter dem Aspekt, ob Informatik ein Pflichtfach werden soll, als auch unter dem Aspekt der Profiloberstufe. Auch Fragen der Machbarkeit, wie viele Lehrerinnen und Lehrer man dafür benötigt, werden beraten; denn das hat ja gelegentlich auch Auswirkungen auf die Haushaltsberatung und auf die Hochschulpolitik. Wenn Sie das alles omnipotent wissen, gratuliere ich Ihnen. Ich gestehe meine Unvollkommenheit hier ein und würde gern Fachleute dazu hören. Das gehört zur parlamentarischen Arbeit dazu.
Weitere Wortmeldungen liegen aus dem Parlament nicht vor. Ich erteile daher nun das Wort der Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, die Debatte hat gezeigt, dass Informatik natürlich nur ein kleiner Ausschnitt -
Entschuldigen Sie, Frau Ministerin. Bevor Sie fortfahren, möchte ich noch einmal darum bitten, auch wenn das jetzt eine andere Seite im Hause betrifft, den Rednern und Rednerinnen hier vorne zuzuhören, auch dann, wenn die Mittagspause einmal 20 Minuten später beginnt. - Das Wort hat nun die Bildungsministerin.
Ich hatte gerade angesetzt zu erläutern, dass das Thema Informatik als Profilfach natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus dem großen Themenbereich digitale Bildung ist, der uns ja sehr umfassend beschäftigt. Darin stimme ich einigen der Vorredner ausdrücklich zu.
Ich will zu Anfang grundsätzlich Folgendes sagen: Im Bereich der Digitalisierung an den Schulen insgesamt ist Schleswig-Holstein inzwischen gut aufgestellt. In nahezu allen Schulen und allen Schularten hält die Digitalisierung Einzug. Allein in diesem Jahr wird die Landesregierung fast 16 Millionen € verausgaben, um Schulen ans Netz zu bringen.