Protocol of the Session on July 5, 2018

Wir möchten das Thema aus verschiedenen Blickrichtungen beleuchten: Wissenschaft trifft Praxis und Politik. Allein die Thematik grundsätzlich in den öffentlichen Fokus zu nehmen ist wichtig. Unser Anspruch muss aber auch sein, den vielen schönen Worten Taten folgen zu lassen.

Im Sinne der Nachhaltigkeit zu den nationalen Entscheidungen von Special Olympics Deutschland möchte ich gern darauf hinweisen, dass wir stets in besonderem Maße mit konkretem politischen Handeln mit dazu beitragen können, ein Bewusstsein für die Belange für Menschen auch mit geistiger Behinderung für eine breite Öffentlichkeit zu schärfen.

Die entstandenen Netzwerke und Kooperationen gilt es aus meiner Sicht nun zu nutzen, um mehr Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung die Teilhabe am Sport zu ermöglichen, denn in diesem Bereich besteht weiterhin großer Handlungsbedarf. Zurzeit gibt es für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung noch zu wenige Zugangsmöglichkeiten zum Sport. Ich finde, dies muss sich ändern.

Damit dies gelingen kann, ist die Förderung der Arbeit von Special Olympics - im Übrigen auch des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes zu verstetigen, um die notwendige Begleitung der Sportlerinnen und Sportler mit geistiger und mehrfacher Behinderung abzusichern.

(Jette Waldinger-Thiering)

Deshalb bitten wir die Landesregierung darzustellen, inwiefern die Arbeit und auch inklusive Sportprojekte von „Special Olympics Deutschland in Schleswig-Holstein e.V.“ und seiner Mitgliedsvereine und Mitgliedsinstitutionen stärker unterstützt werden können.

Unser Ansatz, auch den Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung Professor Ulrich Hase zu bitten, dass Verbänden des Behindertensports, einschließlich der Special Olympics Deutschland in Schleswig-Holstein e.V., eine Möglichkeit gegeben wird, in den Landesbeirat zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung als landesweit tätige Selbsthilfeorganisation und Vereinigung von Menschen mit Behinderung gemäß § 3 der Geschäftsordnung des Landesbeirates aufgenommen zu werden, ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Nur so sind eine Fortentwicklung der Projekte und eine echte Teilhabe möglich.

Meine Damen und Herren, wir wissen, dass bereits der Landessportverband Schleswig-Holstein e.V. ein Inklusionspreis in Höhe von 10.000 € jedes Jahr auslobt und viele tolle Projekte im Vereinssport prämiert. Wir wollen gern noch ein Stück weiter gehen und einen Preis für innovative Inklusionsprojekte im Sport ausschreiben. Es sollen sich schleswig-holsteinische Sportvereine, Behindertenverbände und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung beteiligen können. Sie sollen motiviert werden, nicht nachzulassen bei dem Versuch, immer neue tolle Ideen zu entwickeln. Die Vereine und die vielen kleinen Initiativen können jede Unterstützung benötigen - auch Geld.

Wir wollen heute mit dem Beschluss des Antrages unseren Beitrag leisten - im Nachgang zu den Special Olympics in der Landeshauptstadt Kiel. Als fachpolitische Sprecherin für Menschen mit Behinderung der CDU-Landtagsfraktion werde ich auch stets ein Augenmerk darauf richten, wie nachhaltig dieses tolle Event bei uns im Norden bei den Vereinen und den Initiativen wirkt.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die nationalen Spiele der Special Olympics in diesem Jahr in Kiel waren ein Knaller. Jung und Alt, Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler und Hauptamtliche, Menschen mit und ohne Behinderungen, alle, wirklich alle nahmen Anteil an den Spielen.

Sport macht Spaß und Sport verbindet. Athletinnen und Athleten und Unterstützerinnen und Unterstützer gemeinsam haben diese olympischen Spiele ge

wonnen. „Dabei sein ist alles“, das war das Motto der Spiele. Ob erste, dritte oder eine andere Platzierung, das ist nicht so wichtig gewesen. Alle waren und bleiben Siegerinnen und Sieger.

Diese Einstellung, dieses Gefühl und dieses Miteinander wollen wir bewahren und stärken. Wir wollen den Erfolg und den Aufwind der Special Olympics nutzen, um Inklusion im Sport weiter voranzutreiben. Dabei sind uns Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen ganz besonders wichtig. Aber auch alle anderen Menschen, die mit einem Handicap leben und sportlich aktiv sind, wollen wir unterstützen.

Sport ist ein gutes Beispiel, um Inklusion mit Leben zu füllen. Darin sind sich die Koalitionspartner von CDU, FDP und Grünen einig. Was werden wir in Jamaika tun? Das zeigt unser Antrag.

Um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Sport konkret umzusetzen, werden Landesregierung und Landtag zu einem großen Symposium mit Landessportverband und Behindertenverbänden einladen. Hier kann und soll analysiert werden, was bisher in Sachen Inklusion schon läuft und was man gemeinsam noch besser machen kann.

Nach dem großen Erfolg der Special Olympics in Kiel ist es uns ein Anliegen, die Vertretungen von Special Olympics in Schleswig-Holstein zu stärken und zu unterstützen. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Inklusiver Sport ist immer wichtig und immer aktuell.

Erst vor Kurzem haben wir mit dem ersten Teilhabestärkungsgesetz beim Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung gesetzlich einen Beirat eingerichtet. Er ist das zentrale Gremium für die Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen in Schleswig-Holstein. Es erscheint uns sinnvoll, in diesen Kreis auch Vertreterinnen und Vertreter des Behindertensportes aufzunehmen. Konkret entscheiden kann und wird das aber der Beirat selber.

Sport macht Spaß, und Sport lebt vom spielerischen Wettkampf. Deshalb werden wir einen Preis für innovative, inklusive Sportprojekte ausloben. Sportvereine, Behindertenverbände und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sind aufgefordert, sich zu beteiligen. So werden gute Ideen angeregt und ausgezeichnet, Inklusion gefördert und durch Best Practice andere zum Nachmachen bewegt. Das ist eine Win-Win-Situation für alle.

So ähnlich funktioniert auch der KrachMachTag. Und der ist ein voller Erfolg. Wer einmal in der Ju

(Andrea Tschacher)

ry gesessen hat, weiß, wovon ich spreche. Laut und bunt machen einmal im Jahr Menschen mit Behinderung auf sich aufmerksam. Im Rahmen der Kieler Woche nehmen alle teil an diesem Wettbewerb um die schönste und lautete Performance. Auch das ist ein gutes Beispiel für Inklusion.

Jamaika ist bunt. Jamaika ist sportlich. Jamaika ist inklusiv.

Herr Präsident! Uns allen sind die Special Olympics noch in lebhafter Erinnerung. Ich freue mich außerordentlich, das Thema Inklusion und Teilhabe mit diesem Antrag weiter in das Zentrum unserer Sport- und Sozialpolitik rücken zu können.

Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ standen die Special Olympics für Emotionen, Spannung und Lebensfreude. Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen haben sich mit Begeisterung und Ehrgeiz dem sportlichen Wettkampf gestellt, wofür wir ihnen unseren Respekt gezollt haben. Mit ihrem Einsatz haben sie mir die ursprüngliche Form des Sports vor Augen geführt. Sport ist und bleibt Lebensfreude, Ehrgeiz, Tatendrang und vor allem auch Durchsetzungsvermögen.

Unvergesslich für mich meine Gänsehaut, die ich auf der Eröffnungsfeier beim Verlesen des olympischen Eides bekommen habe:

„Im Namen aller Athleten/Kampfrichter/ Trainer verspreche ich, dass wir an den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die gültigen Regeln respektieren und diese im Sinne des Fair Plays einhalten. Wir alle verpflichten uns zum Sport ohne Doping und Betrug. Wir tun dies zum Ruhm des Sports, für die Ehre unserer Mannschaften und für die Achtung der grundsätzlichen Prinzipien der Olympischen Bewegung.“

Der Olympische Geist, er hatte mich wahrlich gefesselt!

Was mich im Laufe des Turniers sehr bewegt hat, war ein junger Sportler, der an einem Schwimmwettkampf teilgenommen hat. Ich hatte dabei die große Ehre, die Siegerehrung vorzunehmen. Auch, wenn die Geschichte dieses jungen Sportlers nicht mit einer Gold-, Silber- oder Bronzemedaille geendet hat, sondern „nur“ zu einer Medaille für die Teilnahme an den Spielen, so hat sein Gesicht trotz allem gestrahlt, als ich ihm die Medaille überreicht habe, ganz so, als hätte er Gold erhalten. Dabeisein ist alles. Darum ging es bei den Special Olympics.

Mitleid, Kommerz, nichts davon hat bei dieser Veranstaltung seinen Niederschlag gefunden - einzig der Sport in seiner Verbindung mit den Einschränkungen der Sportler.

So freue ich mich außerordentlich, im Nachgang dieser Veranstaltung den Schwung aufzugreifen und bereits vor der vereinbarten Evaluation durch den Landessportverband hier weiter anzusetzen. Mit diesem Antrag werden wir den Landtag gemeinsam mit dem Landessportverband, den Behindertenverbänden sowie dem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen bitten, ein Symposium abzuhalten, das maßgeblich für eine Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen im Bereich Sport beitragen wird. Überdies bin ich stolz, ankündigen zu dürfen, dass unser Land einen Preis für das innovativste Inklusionsprojekt im Sport ausloben wird, an dem sich unsere schleswig-holsteinischen Sportvereine, Behindertenverbände und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen beteiligen können.

Für uns Freie Demokraten ist es wichtig, dass Inklusion als Thema eine Selbstverständlichkeit ist. Dies gilt nicht nur für den Alltag dieser Personengruppe, der nicht selten noch heute mit Problemen wie dem Zugang zu Bushaltestellen oder öffentlichen Gebäuden zu kämpfen hat, sondern insbesondere für den Sport. Sport hat eine große integrative Kraft in der Gesellschaft. Die FDP unterstützt dabei jede Initiative, die diese Kraft in den Faktor Inklusion übernimmt. Die Eröffnung und Ausdehnung der Trainingsmöglichkeiten, der erleichterte Zugang zu Sportstätten und die Darstellung eines umfassenden Sportangebotes für Menschen mit Behinderungen sind unsere erklärten Ziele. Diesem Anspruch haben wir uns verschrieben, diesen Anspruch werden wir erfüllen.

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Gäste! Als erstes möchte ich mich bei der Stadt Kiel, seinen Bürgern und insbesondere beim Oberbürgermeister Ulf Kämpfer für die gelungene Durchführung der nationalen Special Olympics in Kiel bedanken. Es war für Kiel und darüber hinaus für ganz Schleswig-Holstein ein herausragendes Ereignis.

Über 4.000 Athleten aus Deutschland kamen in Kiel zusammen und gaben in 19 Disziplinen ihr Bestes. Die Teilnahme an Wettkämpfen spielt eine wesentliche Rolle, denn hier besteht die Möglichkeit, eigene Kompetenz zu erleben.

(Dr. Marret Bohn)

Die Aushänge der Ergebnisse am Sportforum zeugten von den guten Leistungen der Athleten. Die Freude bis an die Leistungsgrenze zu gehen, den Ehrgeiz vorn zu sein und die Zufriedenheit am Ende des Wettkampfes teilen alle Menschen, unabhängig davon, ob sie behindert oder keine Behinderung haben.

Am Ende feierten die Kieler Bürger mit den Athleten und deren Angehörigen.

Die Special Olympics waren ein Beispiel gelungener Integration.

Die Absicht des Antrags von Jamaika, den Schwung des Großereignisses zu nutzen und den Behindertensport, insbesondere von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung zu stärken, unterstützen wir nachdrücklich.

Mit einer Fachtagung - unter Beteiligung Menschen mit Behinderung - beschreiten sie den richtigen Weg. Eine Fachtagung über Menschen mit Behinderung kann nur mit ihnen gelingen. Nur sie selbst können über die Wünsche, Möglichkeiten und Bedürfnisse berichten. Diese zu berücksichtigen, ist für uns selbstverständlich und kann zu dauerhaft guten Ergebnissen führen.

Viele Sportvereine haben bereits Ideen, wie sie behinderte Menschen integrieren. Diese zu würdigen und als sogenannte Best-Practice-Beispiele auszuzeichnen, ist ein Signal für andere Vereine den Beispielen folgen und Motivation für die Ausgezeichneten. Herausragende Projekte sollten dann auch als Blaupause flächendeckend für das gesamte Land genutzt werden. Dabei müssen die Sportveranstaltungen ohne lange Wege für Behinderte und deren Betreuer erreichbar sein.

Kiel hat mit Special Olympics gezeigt, dass die Freude an der eigenen Leistung, an Aktivität, Be

wegung, Spiel und die Begegnung mit anderen Menschen alle antreibt.

Schleswig-Holstein sollte die Förderung der Sportprojekte Special Olympics Deutschland in Schleswig-Holstein verstetigen und Strategien entwickeln, damit gelungene Projekte flächendeckend umgesetzt werden können.

Die AfD stimmt dem Antrag von Jamaika zu. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Herr Präsident! Die Special Olympics in Kiel waren ein voller Erfolg. Das ist schön, und dies war auch nicht ohne Grund so. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie sportbegeistert Schleswig-Holstein, und vor allem auch, wie sportbegeistert die Landeshauptstadt Kiel ist. Wir als SSW können daher den vorliegenden Antrag der Jamaika-Koalition nur begrüßen, zumal dieser sich auch auf eine SSW-Forderung stützt.

Wir haben daher schon früh bekundet, dass wir uns als SSW durchaus ein schleswig-holsteinisches Pendant zu den Special Olympics für unser Land vorstellen können. Mit einem zu vergebenen Preis für innovative Inklusionsprojekte im Sport wäre dies sicherlich eine praktische Umsetzung, die unserem Ansinnen entspricht. Wir können daher den Antrag zur Verstetigung der Special Olympics sowie zur Vergabe eines Innovationspreises voll und ganz unterstützen. Wir sind daher gerne dazu bereit, dieses Vorhaben konstruktiv zu begleiten, um Schleswig-Holstein im Sinne der Inklusion sowie des Sports weiter voranzubringen.

(Dr. Frank Brodehl)