Ähnlich gute Quoten finden sich für uns bei der Landwirtschaft und beim Naturschutz, die beide in unseren Wahlkreisen recht gut abschneiden.
Allerdings müssen wir feststellen: Mit ständig mehr SSW-Abgeordneten im Landtag drohen wir unsere Spitzenposition zu verlieren.
Der Knüller ist aber immer noch unser absolut guter Toppplatz, was die Vermeidung des Treibhauseffektes angeht, welcher am Anteil der 3-Liter-Autos gekoppelt wird. Mit dem Mittelklasse-Volvo der Kollegin Spoorendonk, dem VW Lupo meiner Kollegin Hinrichsen und meinem Smart sind wir wohl von keiner Fraktion in diesem hohen Hause auch nur im Entferntesten einzuholen.
Sie sehen, man kann so eine Umweltrangfolge für alles und jedes gebrauchen und missbrauchen. Daher sollten wir sehr sorgsam damit umgehen und das Ganze noch mal genau überarbeiten, wie auch von der Landesregierung vorgesehen - und die Kreise und kreisfreien Städte mit ins Boot holen. Das Umweltranking muss überarbeitet, aber nicht von vornherein abgeschafft werden. Wir müssen aus dem schlechten Start lernen und etwas Besseres aufbauen. Dies wäre zukunftsorientiert.
Zu einem weiteren Kurzbeitrag nach § 56 Abs. 4 der Geschäftsordnung erteile ich Herrn Abgeordneten Uwe Greve das Wort.
Herr Vizepräsident! Sehr verehrte Damen und Herren! Verehrter Herr Kollege Nabel, wie bürgernah debattiert eigentlich unser Landtag?
Ich habe mit Mikrofon und Tonband eine Umfrage in der Kieler Holstenstraße vor der Buchhandlung Lipsius & Tischer durchgeführt: „Was bedeutet Umweltranking?“
Rentner, 83: Wir hatten kein Englisch in der Schule. Ich kann nur etwas Russisch aus der Gefangenschaft.
Schweißtechniker, 38 - Es ist keine parlamentarische Formulierung, die ich jetzt zitiere -: Verarschen kann ich mich allein.
Dozent, 29: Ranking, ich glaube, das Wort kommt von „rank“. Das heißt unter anderem so etwas wie „üppig“ oder „wild wachsend“. Vielleicht ist eine üppige, vielseitige Pflanzenwelt gemeint.
Marineoffizier, 49: Fragen Sie mich etwas Besseres, aber Ranking-Offizier ist im amerikanischen der rangälteste Offizier.
Beamter im Kieler Rathaus, 46: Darüber stand doch kürzlich etwas in der „Landeszeitung“, so eine Erhebung zur Umweltpolitik oder so etwas. - Er kam der Sache am nächsten.
- Seinen Namen will ich hier pietätvoll verschweigen, weil es mir um die Sache geht. Ich hätte ihn gern befragt, aber wenige Schritte vor mir machte er eine straffe Wendung und ging in die Buchhandlung.
Das spricht für ihn. Ich dachte: Aha, der Mann hat vielleicht geahnt, was du fragen willst und kauft sich jetzt ein englisch-deutsches Wörterbuch.
Warum -, so frage ich uns alle - sprechen wir nicht einfach von einer Bewertung der Umweltsituation in
Wie sagte doch der Kulturphilosoph Eduard Spranger, den viele von Ihnen gut kennen: „Bei manchen Politikern hat man den Eindruck, dass sie bewusst vom Volke nicht verstanden werden wollen, weil sie ihr Herrschaftswissen für so wertvoll halten, dass es von der Allgemeinheit lieber nicht verstanden werden soll.“
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Dieses Thema war weder eine clevere PR-Aktion, Frau Kollegin Fröhlich, noch war es dazu geeignet, andere Leute hier vorzuführen, Herr Kollege Greve.