und die so einfach klingen – wieder zurück nach früher, Gymnasien zumachen – empirisch von der IQBBildungsstudie, die Sie auf die Tagesordnung gesetzt ha
ben, widerlegt worden sind. Ich glaube, deswegen sollten wir diese Diskussion so nicht weiterverfolgen.
Alarmierend ist, dass in Deutschland und in allen Ländern, einschließlich Rheinland-Pfalz, nach wie vor der Einfluss der Determinante der sozialen Herkunft auf den Schulerfolg auch im Bereich Naturwissenschaften und Mathematik größer ist als der Unterschied zwischen Ländern oder Schularten. Ich glaube, das muss man immer wieder sagen. Das ist nicht nur das Ergebnis dieses Trends. Das ist in jedem Bildungstrend das gleiche Ergebnis.
Ich glaube, wir können noch so viel über Länderrankings und Schulartenrankings reden, wenn wir nicht die Größe der Determinante erkennen und jedes Mal wieder unter den Teppich kehren,
Meine Damen und Herren, der Bericht liefert auch Anhaltspunkte, an welchen Stellen man ansetzen muss. Da geht es zum Beispiel um die Frage – ich will gerne das aufgreifen, was die Kollegin Lerch gesagt hat –, dass der Unterricht spannend und praxisnah ist
und bei den Kindern und Jugendlichen, vor allem bei den Mädchen, das Interesse für die Naturwissenschaften geweckt wird.
Der Bericht sagt ganz klar, dass gerade der Unterricht in Mathematik verhältnismäßig variantenarm ist und sich im Untersuchungszeitraum kaum verändert habe. Im Übrigen sagt er auch – wir haben das Problem in Rheinland-Pfalz deutlich weniger als andere Bundesländer –, dass die Frage des fachfremden Unterrichts am Ende keine Auswirkungen auf das Ergebnis hat. Was es also braucht – das sagen die Lehrerinnen und Lehrer selbst –,
damit die Lehrkräfte in die Lage versetzt werden zu erreichen, dass den jungen Leuten Mathematik und Naturwissenschaften Spaß machen. Dann werden auch die Leistungen besser.
(Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD und FDP – Abg. Michael Frisch, AfD: Also wir brauchen bessere Lehrer!)
Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Als man nach der ersten PISA-Studie gesagt hat, man will die Wissenschaft ins Boot holen und man möchte bei Bildungstests harte Zahlen in die Diskussion einführen, um gefühlte Wahrheiten abzulösen, war man optimistisch, dass das gelingen würde. Heute, nach dieser Diskussion, bin ich das offen gestanden nicht mehr.
Worum geht es bei dem IQB-Bildungstrend? Es geht darum zu schauen, wo die Länder innerhalb der Bildungsstandards stehen. Erreichen sie die Bildungsstandards, oder erreichen sie sie nicht?
Erstens: Wir liegen bei Biologie, Physik und Chemie stabil im guten Hauptfeld der Länder. So sieht es aus.
Zweitens: Bei den Gymnasien haben sich zahlreiche Länder massiv verschlechtert. In Rheinland-Pfalz sind wir fast überall in allen Kategorien über dem Bundesdurchschnitt.
Drittens: Mathematik. Ja, in Mathematik haben sich die Schülerinnen und Schüler schwerer getan als vor sechs Jahren.
Natürlich sind wir damit nicht zufrieden. Das ist gar keine Frage. Wir haben eine Studie, und es ist gut, dass uns diese Studie zeigt,
Wir haben die MINT-Strategie, bei der es nicht nur um MINT-Regionen, sondern auch und vor allem darum geht,
Lehrerinnen und Lehrer besser fortzubilden, ihnen Unterrichtsmaterial zur Verfügung zu stellen, Schülerinnen und
Schüler an die Themen im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik schon frühzeitig heranzuführen und sie intensiv dafür zu begeistern.
Damit, genau wie mit dem Programm „Mathe macht stark“, das wir in den Grundschulen eingeführt haben, das wir weiter ausrollen und auch in der Sekundarstufe I weiter zur Verfügung stellen werden, gehen wir den richtigen Weg.
Diese Maßnahmen, die wir seit dem Jahr 2017 eingeführt haben – „Mathe macht stark“ sogar erst in diesem Jahr –, können natürlich noch nicht greifen. Jeder, der Ahnung davon hat, wird genau das sagen.
Eines ist aber klar: Sie werden es tun, sie werden greifen, und Sie werden das beim nächsten Bildungstrend sehen.
Jetzt geht es um die Analyse der Ergebnisse, und ich bin erstaunt, dass hier alle die Ergebnisse so toll analysieren können, die am Freitag überhaupt erst vorgestellt wurden. Es ist erstaunlich, falls Sie überhaupt die Papierform der Studie schon haben.
Wir gehen solche Dinge seriös an. Wir werden die Akteurinnen und Akteure einladen und mit ihnen die Situation diskutieren. Wir werden uns gemeinsam überlegen, welche Handlungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten es gibt.
Herr Paul, wenn Sie die Studie so genau gelesen haben, hätten Sie vielleicht auch einmal lesen sollen, dass Strukturreformen genau das falsche Mittel sind, um die Ergebnisse zu verbessern.
Im Gegenteil haben die Strukturreformen zum Teil dazu geführt – so hat auch Frau Professorin Stanat das gesagt –, dass Ergebnisse schlechter geworden sind. Vielleicht sollten Sie sich die 400 Seiten noch einmal genauer anschauen.
(Beifall bei SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Abg. Joachim Paul, AfD: Die politischen Schlussfolgerungen müssen wir ziehen, nicht Experten!)
Wir werden also nicht nur diese Ergebnisse diskutieren, sondern wir werden mit dem Pädagogischen Landesinstitut zusammen eine Fachtagung mit Wissenschaftlern zu Mathematik veranstalten. Wir werden genau überlegen, wo wir weiterarbeiten müssen. Natürlich werden wir uns