Protocol of the Session on August 9, 2017

(Heiterkeit und Beifall der AfD)

131 Personen in mehr als fünf Jahren! Das bedeutet etwa einen Kontakt pro Mitarbeiter an jedem 20. Werktag. Wie viele tatsächlich und überprüfbar Opfer von Diskriminierung geworden sind und wie hoch der Anteil an nur gefühlter Diskriminierung war, ist dann noch einmal eine ganz andere Frage. Aber auch hierüber gibt es keine Datenerhebung.

Unter den 131 Menschen, die sich bei der Landesantidiskriminierungsstelle gemeldet haben, befanden sich 16 Personen, die sich aufgrund ihrer sexuellen Identität zumindest diskriminiert fühlten, also etwa drei Stück pro Jahr.

(Abg. Thomas Roth, FDP: Stück bei Menschen!)

An dieser Stelle ist nachzufragen, ob sich die gewaltigen Summen, die zur Bekämpfung nicht überprüfbarer Diskriminierungen besagter Personen vorgesehen sind,

(Abg. Thomas Roth, FDP: Sie diskriminieren die Leute!)

überhaupt angesichts dieser Zahlen rechtfertigen lassen.

(Beifall der AfD)

Man muss hier zu dem Schluss kommen, dass Diskriminierung bei diesen Zahlen kein wirkliches Problem darstellt bzw. konstruiert ist.

In der vorliegenden Antwort bezieht sich Frau Spiegel auch auf das Antidiskriminierungsengagement in Kitas und Schulen. Zitat: „Dazu gehört auch, in Kindertagesstätten und Schulen für Akzeptanz zu werben. So wurde z. B. für den Bereich der sexuellen und geschlechtlichen Identität der Kitakoffer mit entsprechenden Kinderbüchern gefördert.“ Frau Ministerin, dieses Vorgehen ist illegal

(Abg. Astrid Schmitt, SPD: Wieso das denn?)

dann hören Sie zu, ich erkläre es Ihnen jetzt –;

(Beifall der AfD – Zuruf der Abg. Kathrin Anklam-Trapp)

denn es unterminiert das vorrangige Erziehungsrecht der Eltern nach Artikel 6 Grundgesetz.

(Beifall der AfD)

Es hat rein gar nichts – – –

Frau Ministerin, ich würde an Ihrer Stelle nicht so lachen.

(Zurufe im Hause)

Es hat rein gar nichts mit dem Wächteramt des Staates

zu tun, sondern öffnet die Tür für Indoktrination schon im Kindesalter.

(Beifall der AfD – Abg. Junge, AfD: Kindesmisshandlung! – Weitere Zurufe von der SPD – Staatsministerin Anne Spiegel: Mir wird von der AfD Kindesmisshandlung vorgeworfen! Für das Protokoll!)

Sogar noch in Bezug auf das Schulalter kommt ein Rechtsgutachten des bekannten Anwaltes Professor Christian Winterhoff – hören Sie zu, Frau Ministerin –

(Zurufe von der SPD)

mit Schwerpunkt Öffentliches Recht

(Weitere Zurufe von SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Sie wollen es nicht hören – zu dem Schluss: „Vor diesem Hintergrund erweist sich schulischer Unterricht mit dem Ziel, die Schüler zur Akzeptanz jeglicher Art von Sexualverhalten zu erziehen, als verfassungswidrig.“ Das müssen Sie sich einfach anhören.

(Beifall der AfD)

Er fährt fort: „Staatliche Vorgaben für die schulische Sexualerziehung, die Hetero-, Bi-, Homo-, Transsexualität und gleichwertige Ausdrucksformen von Sexualität vorgeben, verstoßen gegen das verfassungsrechtliche Indoktrinationsverbot“, Frau Ministerin.

(Beifall bei der AfD)

Untermauert wird dies mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, eine Sexualerziehung, die jede Art sexuellen Verhaltens gleichermaßen bejaht oder gar befürworten würde, was Sie tun, verstieße eindeutig gegen das Zurückhaltungs- und Rücksichtnahmegebot. – Bundesverwaltungsgericht, Beschluss 8. Mai 2008.

(Abg. Alexander Fuhr, SPD: Das ist eine ganz üble Diskriminierung, was Sie hier anstellen!)

Die innere Widersprüchlichkeit Ihrer Akzeptanzforderungen liegt auf der Hand. Gerade weil Menschen unterschiedlich sind, haben sie vielfältige Präferenzen und Vorstellungen. Gerade deshalb unterscheiden sie nach ihrem Gusto zwischen wünschenswerten und weniger wünschenswerten Eigenschaften. Diese Bewertungen verbieten zu wollen oder ausreden zu wollen, ist eine Anmaßung, die an Orwells Großen Bruder erinnert, – – –

(Beifall der AfD – Abg. Alexander Fuhr, SPD: Die Anmaßung sieht man an der Person, die da steht! – Weitere Zurufe von der SPD)

Ich beginne noch einmal mit dem Satz.

(Zuruf der Abg. Katrin Anklam-Trapp, SPD)

Frau Anklam-Trapp, ich würde mich sehr freuen, wenn

Sie einmal mit qualifizierten Äußerungen hier oben erscheinen würden.

(Beifall der AfD – Abg. Kathrin Anklam-Trapp, SPD: Da warte ich die ganze Zeit drauf! – Abg. Jens Guth, SPD: Fangen Sie doch einmal an mit Ihren qualifizierten Äußerungen! – Weitere Zurufe von der SPD)

Sie können von dieser Seite immer nur kläffen.

(Abg. Alexander Fuhr, SPD: Kommen Sie doch mit qualifizierten Äußerungen!)

Ich fange noch einmal mit dem Satz an: Ihnen diese, den Menschen, – – –

(Weitere Zurufe von SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Groß, reden Sie weiter. Jede Rede hat auch ihre Reaktion. Das ist auch zu beachten.

(Abg. Michael Frisch, AfD: Es gibt aber Regeln hier! – Weitere Zurufe von der SPD!)

Wie die Regeln anzuwenden sind, ist meine Angelegenheit.

(Abg. Uwe Junge, AfD: Nicht nur! – Abg. Michael Frisch, AfD: Nur die SPD!)

Herr Frisch, Ihnen obliegt es nicht, eine Sitzungsleitung zu kritisieren. Wenn Sie das noch einmal machen, dann erhalten Sie einen Ordnungsruf, dass es klar ist. Erstens.

(Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD: Frei gewählte Parlamentarier!)

Zweitens ist auch eine Unruhe aufgekommen, weil ich jetzt mehrfach die Information erhalten habe, dass aus Reihen der AfD Frau Spiegel Kindesmisshandlung und anderes vorgeworfen wurde. Das ist vollkommen inakzeptabel, und es ist erklärlich, dass hier im Raum Unruhe ist.

Ich darf Sie auffordern, so etwas zu unterlassen, sonst hat das Konsequenzen. – Frau Abgeordnete Dr. Groß, fahren Sie bitte fort.

(Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD: Was hat das damit zu tun? – Zuruf von der SPD: Was hat das damit zu tun! – Zuruf von der SPD: Er gibt es zu! – Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD: Ich habe gar nichts zugegeben!)