Protocol of the Session on May 31, 2017

(Beifall der CDU)

Für die AfD-Fraktion hat Herr Abgeordneter Joa das Wort.

Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kollegen! Frau Schleicher-Rothmund, vorab, das Asylrecht an sich und auch das Kirchenasyl war nie für eine Masseneinwanderung in dieser Größenordnung gedacht. Lesen Sie einfach einmal die Gesetzesbegründung von damals.

(Beifall der AfD)

Ja, es ist allgemein anerkannt, dass das Kirchenasyl kein Rechtsstatus ist.

(Abg. Julia Klöckner, CDU: Das hat echt nichts damit zu tun!)

Das wurde auch schon richtig gesagt. Das Kirchenasyl steht außerhalb des Rechts. Man kann es wohlwollend als humanitär, ebenso aber auch als rechtsbeugend charakterisieren. Die Kontroversen darüber reichen bis in die 90er-Jahre zurück. Im Zentrum stand damals der damalige bayerische Innenminister Beckstein, der für seine rechtsstaatliche Rückführungspolitik angefeindet wurde. In einem immer noch lesenswerten Interview aus dem Jahr 2010 legt er dar, warum es notwendig ist, Abschiebungen durchzusetzen. Leider sind diese Einsichten in Vergessenheit geraten, auch bei den Unionsparteien, weshalb wir als AfD nun für den Rechtsstaat einstehen müssen.

(Beifall der AfD – Zuruf der Abg. Christine Schneider, CDU)

Deshalb treten wir dem Antrag der Grünen mit aller Entschiedenheit entgegen. Das Kirchenasyl so zu akzeptieren, wie die Grünen das nicht nur fordern,

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Es gibt gar keinen Antrag! – Zuruf der Abg. Jutta Blatzheim-Roegler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

sondern in Person von Frau Ministerin Spiegel auch praktizieren, heißt, den Rechtsstaat auszuhöhlen, und es heißt, den Rechtsstaat der Lächerlichkeit preiszugeben.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sie geben sich selbst der Lächerlichkeit preis!)

Frau Spiegel, Sie setzen wieder einmal die falschen Anrei

(Beifall der AfD)

Wir bezweifeln gar nicht die hehren Motive der Mitbürger, die abgelehnte Asylbewerber vor der Abschiebung bewahren wollen. Sie haben Mitleid, sie wollen barmherzig sein. Das ist der Maßstab ihres Handelns.

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Worüber reden Sie, Herr Joa?)

Das ist die Voraussetzung für die Gleichberechtigung. Der Maßstab Barmherzigkeit kann kein Maßstab für staatliches, rechtmäßiges Handeln darstellen.

(Beifall der AfD – Unruhe im Hause – Abg. Jochen Hartloff, SPD: Gut, dass nicht alle so unbarmherzig sind wie Sie!)

Gerade die Asylaktivisten behaupten, unser Kontinent habe sich zu einer Festung entwickelt.

(Abg. Christine Schneider, CDU: Der Strecker und der Henker!)

Dies ist ein evidenter Verlust an Realitätssinn angesichts von Millionen illegaler Einwanderer.

(Abg. Martin Haller, SPD: Ist das peinlich! Ihr müsst euch vorher einmal einmal durchlesen, was der Kollege sagt!)

Noch jetzt, jeden Monat, überqueren über 13.000 Illegale unsere Grenzen auf Kosten der Bürger und zum Schaden des Staates, dessen Recht die Politik schützen müsste.

(Beifall bei der AfD – Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Schön, dass das alles ins Protokoll kommt!)

Frau Spiegel, warum hören wir hier nichts von Ihnen.

(Abg. Kathrin Anklam-Trapp, SPD: Herr Joa, nach Ihnen spricht die Ministerin!)

Engagiert setzen Sie sich nur für die Interessen derer ein, die unserem Land schaden. Leider gibt es dieses Rechtsinstitut in diesem Zusammenhang nicht, und Sie sollten privat hierfür in Haftung genommen werden. Politisch sind Sie in Ihrem Amt so oder so restlos überfordert.

(Beifall bei der AfD)

Sie handeln unverantwortlich, Sie handeln selbstherrlich, aber was zählen Recht, was zählen Gesetze, wenn ich doch gut bin, wenn ich doch das Richtige tue. Doch Sie sind nicht gut, wenn Sie gegen die Interessen der Menschen handeln, deren Vertreter Sie sind und von denen Sie bezahlt werden. Was haben wir in Rheinland-Pfalz?

(Abg. Dr. Bernhard Braun. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: So ein Mist! Das ist doch Mist, was Sie erzählen!)

Wir haben eine Ministerin, die gegen Sinn und Zweck des

Rechts handelt. Wir haben eine Landesregierung, die dies deckt und die hier nicht mehr die Interessen der Bürger im Sinn hat.

(Abg. Christine Schneider, CDU: Was ist Ihnen als Kind passiert? – Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Herr Joa, Sie sind völlig aus der Spur!)

Wenn jeder im Staat macht, was er will, welche Autorität maßt sich diese Landesregierung überhaupt noch an?

(Beifall bei der AfD – Unruhe im Hause – Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Packt doch euer Zeug und geht woanders hin!)

Es ist der Bürger, es ist der Steuerzahler, der sich an alle Normen und Gesetze halten soll und das zu Recht. Welches Vorbild sind Sie hierfür?

(Abg. Dr. Bernhard Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das ist ja ekelhaft! – Abg. Jochen Hartloff, SPD: Das ist ja widerlich, was Sie hier bringen!)

Zurück zur Kirchenasylsbewegung. Es heißt hier, wir werden dort, wenn dies notwendig wird, eine offene Auseinandersetzung mit den Regierenden nicht scheuen. Was bedeutet dies? Ist dies ein Aufruf zum zivilen Ungehorsam? Ist es ein Aufruf zum militanten, gewaltsam Widerstand gegen den Rechtsstaat? Sie können auf Milde – – –

(Glocke des Präsidenten Zurufe von der CDU)

Wenn es auch zugegebenermaßen manchmal schwer ist,

(Abg. Hans Jürgen Noss, SPD: Sehr schwer!)

aber es muss jeder die Möglichkeit haben, hier zu sprechen.

(Abg. Uwe Junge, AfD: Sie bewerten schon wieder!)

Sie kritisieren hier die Sitzungsleitung nicht.

(Abg. Damian Lohr, AfD: Dann seien Sie doch einmal neutral!)

Herr Präsident, ich möchte meine Rede jetzt fortsetzen.

Herr Joa hat jetzt das Wort.

Die Asylaktivisten – – –

(Zuruf des Abg. Uwe Junge, AfD – Glocke des Präsidenten)